MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zum Terror in Frankreich und Belgien:
"Passt alle gut auf", rief Frankreichs Innenminister seinen Landsleuten nach der brutalen Ermordung eines Lehrers in Arras durch einen tschetschenischen Islamisten zu. Das ist leichter gesagt als getan, wie das ebenfalls islamistische Attentat eines Tunesiers auf zwei schwedische Fußballfans in Brüssel zeigt. Wenn radikalisierte Einzeltäter zuschlagen, kommt der Tod in Alltagssituationen, denen sich die Bürger nicht entziehen können. Sowohl der 20-jährige Tschetschene als auch der 45-jährige Tunesier, der 2019 als Flüchtling nach Belgien gekommen war, waren den Behörden als Gefährder bekannt. Angesichts der mit der Explosion der Gewalt in Nahost drastisch veränderten Gefährdungslage muss die Polizei bei der Abwägung zwischen individuellen Freiheitsrechten und der Sicherheit der Bevölkerung noch rigider im Sinne der Bürger entscheiden. "Passt alle gut auf", das ist ein Appell, der sich vor allem an die Politik und die Sicherheitsapparate richten muss.