OSNABRÜCK (dpa-AFX) - "Neue Osnabrücker Zeitung" zu Polen/Deutschland:
"Mit dem Regierungswechsel in Warschau ist Polen nicht länger der notorische Querulant, sondern als konstruktiver Partner auf Europas Bühne zurück. Der Besuch von Regierungschef Donald Tusk in Paris und Berlin unterstreicht das nachdrücklich. Vor dem Hintergrund einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus Ende des Jahres wäre eine Wiederbelebung des sogenannten Weimarer Dreiecks, sprich der engeren Kooperation von Polen, Frankreich und Deutschland als Taktgeber für die EU wünschenswert - und das nicht nur in Sicherheitsfragen. Bislang haben sich die Erwartungen an die Konstellation nicht erfüllt. Polens abgewählte nationalistische PIS-Regierung hatte in den vergangenen acht Jahren auf Distanzierung gesetzt, nicht auf die Bündelung von Kräften. Nun mehren sich die Anzeichen, dass man in Warschau wieder in der Lage ist, über nationale Kategorien hinaus in strategischen Allianzen zu denken.