OLDENBURG (dpa-AFX) - "Nordwest-Zeitung" zur EZB-Zinssenkung
Die erneute Zinssenkung ist nicht mehr als Symbolpolitik, die sich EZB-Chef Mario Draghi hätte sparen können.Das sieht bei den geplanten Anleihekäufen schon anders aus. Tritt die EZB als Käuferin verbriefter Kredite auf, könnten die Geschäftsbanken bei der Darlehensvergabe wieder mutiger werden. Das könnte das Wachstum fördern und einer drohenden Abwärtsspirale bei den Preisen entgegenwirken. Draghi scheint derzeit der Einzige in Europa zu sein, der sich um dieses zentrale Problem kümmert. Doch er stößt immer deutlicher an die Grenze seiner Macht. Wenn aufgrund der Ukraine-Krise die Exporte nach Osteuropa einbrechen, kann keine noch so ausgefeilte geldpolitische Maßnahme die Ausfälle abpuffern. Die sichersten Garanten für Wachstum und Wohlstand wären Einigkeit und Frieden in Europa. Dafür sind andere zuständig, nicht Mario Draghi.b