MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Süddeutsche Zeitung" zur EU:
"Was der Europäischen Union jetzt aber widerfährt, ist ein historisches Novum. Wenn am Freitag der ehemalige Luxemburger Regierungschef Jean-Claude Juncker für das Amt des Kommissionspräsidenten nominiert werden sollte, dann wird eine Machtverlagerung zwischen den europäischen Institutionen zementiert, die ohne Parallele ist. Vorausgegangen waren weder eine Verfassungsdebatte noch nationale Parlamentsbeschlüsse noch hitzige Auseinandersetzungen zwischen den Regierungschefs. Europa ändert sein Verfassungsgefüge, und niemand will es gemerkt haben. Man weiß nicht, was mehr irritiert: die Kaltschnäuzigkeit, mit der dieser Coup über die Bühne geht, oder das achselzuckende Desinteresse daran."/ra/DP/stb