DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die 'Westdeutsche Zeitung' zu NSU-Prozess:
'Längst geht es im Münchener Prozess nicht mehr um die Hauptsache, die persönliche Schuld der Angeklagten: Vielmehr soll das Gericht Antworten geben auf die offenkundigen Stümpereien von Verfassungsschutz und Polizei - wenn man sich dieser noch wohlwollenden Deutung anschließen möchte. Es soll den Angehörigen der Ermordeten Genugtuung verschaffen, weil sie jahrelang von den Behörden als Täter- und/oder Mitwisser verleumdet wurden. Schließlich sollen Götzl und Kollegen mit ihrem Urteil auch noch einen Schlussstrich unter das Kapitel Naziterror ziehen. Wenig von alledem kann das Gericht leisten. Es wäre ein Gewinn, wenn am Ende zweifelsfrei geklärt ist, wer genau gemordet und gebombt und wer geholfen hat. Juristisches Fingerhakeln mit Befangenheitsanträgen ist dafür kein Hindernis. Überzogene Erwartungen sind es schon.'/zz/DP/she
'Längst geht es im Münchener Prozess nicht mehr um die Hauptsache, die persönliche Schuld der Angeklagten: Vielmehr soll das Gericht Antworten geben auf die offenkundigen Stümpereien von Verfassungsschutz und Polizei - wenn man sich dieser noch wohlwollenden Deutung anschließen möchte. Es soll den Angehörigen der Ermordeten Genugtuung verschaffen, weil sie jahrelang von den Behörden als Täter- und/oder Mitwisser verleumdet wurden. Schließlich sollen Götzl und Kollegen mit ihrem Urteil auch noch einen Schlussstrich unter das Kapitel Naziterror ziehen. Wenig von alledem kann das Gericht leisten. Es wäre ein Gewinn, wenn am Ende zweifelsfrei geklärt ist, wer genau gemordet und gebombt und wer geholfen hat. Juristisches Fingerhakeln mit Befangenheitsanträgen ist dafür kein Hindernis. Überzogene Erwartungen sind es schon.'/zz/DP/she