FULDA (dpa-AFX) - Im Bahn-Tarifkonflikt hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Mitglieder für Mittwoch (11.00 Uhr) zu einer Protestversammlung in Fulda aufgerufen. Die Tarifrunde ist kompliziert: Es geht einerseits um Einkommenserhöhungen für Bahn-Beschäftigte, andererseits auch um die künftige Form der Zusammenarbeit von GDL und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
Ende Juni war ein Grundlagentarifvertrag ausgelaufen, nach dem die GDL für die rund 20 000 Lokführer bei der Bahn zuständig war und die EVG für die anderen Berufsgruppen des Konzerns mit seinen insgesamt rund 300 000 Beschäftigten. Die GDL will künftig auch für andere Bahn-Beschäftigte verhandeln und damit in Konkurrenz zur mitgliederstärkeren EVG treten. Die EVG ihrerseits will, dass die etwa 5000 bei ihr organisierten Lokführer wieder unter die Tarifregelungen der EVG fallen.
Die Bahn hatte den Vorschlag gemacht, dass sich GDL und EVG jeweils abstimmen, jedoch eine der beiden Gewerkschaften federführend mit der Bahn verhandelt. Man wolle keine konkurrierenden Tarifverhandlungen, hieß es. Eine konkrete Streikandrohung gibt es nicht. Die GDL schließt Streiks nicht aus. Auch die EVG hatte erklärt, notfalls streiken zu wollen.b