MÜHLHEIM/MAIN (dpa-AFX) - Die Wiener Feinbäckerei Heberer sucht Investoren, um Filialumbauten und neue Standorte zu finanzieren. Derzeit würden intensiv Gespräche mit Interessenten geführt, die sich mit einer Minderheitsbeteiligung direkt an dem Familienunternehmen beteiligen könnten, teilte die Großbäckerei am Mittwoch in Mülheim bei Frankfurt mit. Die Kontrolle solle aber im Familienbesitz verbleiben.
Bis Ende 2014 will Heberer den Umbau abschließen, bei dem unprofitable Standorte geschlossen und Filialen in den Kernregionen Frankfurt, Weimar und Berlin sowie an 'Hochfrequenzstandorten' wie Bahnhöfen und Flughäfen ausgebaut werden. Im vergangenen Jahr trennte sich die Feinbäckerei Heberer bereits von 50 Filialen. Ende 2014 sollen von derzeit 277 noch 240 übrig bleiben.
Trotz der Restrukturierungskosten konnte die Firma ihr operatives Ergebnis im vergangenen Jahr um 28,7 Prozent auf knapp 2,3 Millionen Euro erhöhen. Der Umsatz sank in Folge von Filialschließungen und der Aufgabe des Discountgeschäftes von 114 auf 105 Millionen Euro. 'Wir haben bereits früher als erwartet schwarze Zahlen geschrieben, obwohl die Restrukturierung noch nicht abgeschlossen ist', sagte Alexander Heberer, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Georg führt.
Die hessische Großbäckerei hatte 2012 Schlagzeilen gemacht, weil sie sich mit einer Unternehmensanleihe Geld bei ihren Kunden besorgte. Das Fünfjahrespapier wurde über die Filialen vertrieben. Statt der erhofften 12 Millionen Euro wurden aber nur 8,5 Millionen Euro eingesammelt. Wie ein Sprecher am Mittwoch betonte, werden die versprochenen 7 Prozent Zinsen weiterhin bedient./hqs/DP/stb