FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Das Tauziehen um die Sanierung des angeschlagenen Versandhändlers Neckermann.de entwickelt sich zu einem Nervenkrieg für die rund 2.400 Beschäftigten. Die Gewerkschaft Verdi ist zu neuen Gesprächen mit dem Management über den geplanten Abbau von 1.380 Stellen bereit und wartet 'auf ein ernsthaftes Angebot', wie Handelssekretär Wolfgang Thurner am Freitag in Frankfurt sagte. Doch ob Management und Arbeitnehmervertreter tatsächlich an den Verhandlungstisch zurückkehren, blieb zunächst offen. 'Das Unternehmen prüft alle Optionen, um möglichst finanzierbare Lösungen zu finden', sagte ein Firmensprecher lediglich.
Verdi und der Betriebsrat verlangen Abfindungen für die von der Kündigung bedrohten Mitarbeiter. Der Versandhändler sieht dafür aber keinen finanziellen Spielraum.
Dem Unternehmen zufolge waren Verhandlungen über den Stellenabbau in den Einigungsstellen gescheitert. Der Versandhändler fürchtet daher das Risiko von Kündigungsschutz- und Abfindungsklagen. Kündigungsschutzklagen gelten auch als ein Grund für den endgültigen Zusammenbruch des Drogeriekonzerns Schleckers.
Laut Verdi hat die Einigungsstelle bisher allerdings nur den bestehenden Sozialplan mit Abfindungen für rund 550 Beschäftigten aus der Verwaltung für wirksam erklärt. Auf weitere Streiks will Verdi zunächst verzichten.
Der Versandhändler will den Eigenhandel mit Textilien sowie das Frankfurter Zentrallager aufgeben. Im April hatte der Eigentümer, der Investor Sun Capital, die Bereitschaft signalisiert, weitere 25 Millionen Euro in das Unternehmen zu investieren - allerdings nur, wenn alle Beteiligten bei der Sanierung an einem Strang zögen./mar/DP/stb
Verdi und der Betriebsrat verlangen Abfindungen für die von der Kündigung bedrohten Mitarbeiter. Der Versandhändler sieht dafür aber keinen finanziellen Spielraum.
Dem Unternehmen zufolge waren Verhandlungen über den Stellenabbau in den Einigungsstellen gescheitert. Der Versandhändler fürchtet daher das Risiko von Kündigungsschutz- und Abfindungsklagen. Kündigungsschutzklagen gelten auch als ein Grund für den endgültigen Zusammenbruch des Drogeriekonzerns Schleckers.
Laut Verdi hat die Einigungsstelle bisher allerdings nur den bestehenden Sozialplan mit Abfindungen für rund 550 Beschäftigten aus der Verwaltung für wirksam erklärt. Auf weitere Streiks will Verdi zunächst verzichten.
Der Versandhändler will den Eigenhandel mit Textilien sowie das Frankfurter Zentrallager aufgeben. Im April hatte der Eigentümer, der Investor Sun Capital, die Bereitschaft signalisiert, weitere 25 Millionen Euro in das Unternehmen zu investieren - allerdings nur, wenn alle Beteiligten bei der Sanierung an einem Strang zögen./mar/DP/stb