😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: Deutsche Bank nach Steuerrazzia weiter in der Kritik

Veröffentlicht am 17.12.2012, 15:40
(Neu: Weitere Details)

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Steuerrazzia reißt die Kritik an der Deutschen Bank nicht ab. 'Die Vorgänge bei der Deutschen Bank schreien geradezu nach mehr Regulierung, Aufsicht und einem funktionierenden Wirtschaftsstrafrecht', erklärte der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Joachim Poß, am Montag.

Dass sich Co-Chef Jürgen Fitschen nach der Durchsuchung vom vergangenen Mittwoch zu einem Anruf bei Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hinreißen ließ, sorgt für Aufregung. 'Niemand steht in Deutschland über dem Rechtsstaat. Herr Fitschen macht den Eindruck, dass er das nicht verstanden hat', sagte Unions-Fraktionsvize Michael Meister dem 'Handelsblatt' (Montag). Der Fraktionsvorsitzende der hessischen Grünen, Tarek Al-Wazir, sagte dem Sender Hit Radio FFH, es sei 'offensichtlich bei manchen Leuten nicht klar, dass die Gesetze für alle gelten'.

500 Fahnder hatten am Mittwoch unter anderem die Zentrale des Dax -Konzerns in Frankfurt durchsucht. Ermittelt wird wegen schwerer Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchter Strafvereitelung beim Handel mit Luftverschmutzungsrechten (CO2-Zertifikate). Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hat 25 Beschäftigte im Visier, darunter Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause. Die beiden Vorstände hatten die - später korrigierte - Steuererklärung für das Jahr 2009 unterschrieben. Fünf Mitarbeiter wurden verhaftet, vier davon blieben zunächst in Untersuchungshaft.

Fitschen hatte die Aktion kurz danach in einem Interview als 'überzogen' bezeichnet. Am Sonntag hatten die Bank und die Staatskanzlei in Wiesbaden dann bestätigt, dass der Manager nach der Razzia Bouffier anrief - nach 'Spiegel'-Informationen, um sich über den massiven Einsatz der Ermittler zu beschweren. Regierungssprecher Michael Bußer sagte dazu am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa: 'Der Ministerpräsident hat klargemacht, dass es staatsanwaltschaftliche Ermittlungen sind, in die er sich nicht einmischen könne.'

Hessens Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) sagte über Fitschens Anruf am Montag in Wiesbaden, dies sei 'höchst ungewöhnlich und wohl auch ein einzigartiger Vorgang'. Bouffier habe ihn am Donnerstag über den Anruf informiert. Das Telefonat habe nach seiner Einschätzung 'einen erheblichen Negativeffekt für das Image der Bank', sagte Hahn.

Nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' (Montag) wurde die Deutsche Bank von der britischen Steuerbehörde HMRC frühzeitig vor kriminellen Machenschaften beim Emissionshandel gewarnt. Die Bank habe es anschließend aber versäumt, intern durchzugreifen. Das gehe aus Akten der Generalstaatsanwaltschaft hervor. Dem Bericht zufolge wies die HMRC führende Vertreter der Deutschen Bank in London bereits im Herbst 2009 darauf hin, dass große Teile des Handels mit Luftverschmutzungsrechten 'mit Betrugskriminalität behaftet seien'.

Ein Sprecher der Deutschen Bank bekräftigte: 'Wir werden alle Detailvorwürfe prüfen.' In dem Verfahren, das im April 2010 mit einer ersten Razzia bei Deutschlands größtem Geldhaus öffentlich geworden war, waren im Dezember 2011 sechs Bankkunden als Betreiber von Umsatzsteuerkarussellen zu Haftstrafen verurteilt worden. Vor einigen Monaten suspendierte die Deutsche Bank mindestens fünf Händler, die an dem illegalen Zertifikatehandel beteiligt gewesen sein sollen./ben/ake/DP/zb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.