TOKIO (dpa-AFX) - Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal überraschend stark gewachsen. Wie die Regierung am Donnerstag auf vorläufiger Basis bekanntgab, stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen Januar und März um eine hochgerechnete Jahresrate von 3,5 Prozent, nach 1,0 Prozent im Vorquartal. Das ist deutlich stärker als viele Ökonomen erwartet hatten. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs die Wirtschaft um 0,9 Prozent.
Nach Ansicht von Ökonomen sowie der Regierung scheint die Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe Früchte zu zeigen. Der seit Dezember amtierende Premier will sein Land mit massiven Konjunkturprogrammen und einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik wieder gesunden. Volkswirte rechnen denn auch in den kommenden Monaten mit einem Wachstum in der japanischen Wirtschaft. Frühindikatoren wie die Geschäftserwartungen und das Verbrauchervertrauen deuten auf einen weiteren Aufschwung hin, heißt es in einer Analyse der Commerzbank.
LICHTBLICK VON DER INDUSTRIEPRODUKTION
Zuletzt gab es auch einen Lichtblick von der Industrieproduktion. Wie die Regierung am Morgen in Tokio nach endgültigen Daten mitteilte, erhöhte sich der Ausstoß im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent. Der März-Zuwachs ist damit der stärkste im laufenden Jahr. Ende April hatte die Regierung nach einer ersten Schätzung nur einen Anstieg um 0,2 Prozent gemeldet.
Der Yen hat in den vergangenen Monaten um 24 Prozent zum Dollar abgewertet, was die Exporte ankurbelt. Die Ausfuhren der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zogen erstmals seit vier Quartalen an, und zwar deutlich um 3,8 Prozent. Dazu trägt auch die Erholung der US-Wirtschaft bei. Auch die Börse in Tokio hat in Erwartung einer Konjunkturerholung kräftig angezogen. Vor diesem Hintergrund geben die Japaner wieder mehr Geld aus. Die Konsumausgaben, die in Japan zu 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beitragen, erhöhten sich um real 0,9 Prozent.
UNTERNEHMEN WEITER SKEPTISCH
Die Unternehmen scheinen indes weiter skeptisch zu sein. Zwar erhöhen sie ihre Bonuszahlungen, aber noch nicht die Grundgehälter. Zudem verringerten sie ihre Investitionen in Anlagen im fünften Quartal hintereinander, und zwar um 0,7 Prozent. Zwar gehen Ökonomen davon aus, dass die Wirtschaft zunächst weiter wächst. Doch gebe es Risiken. Zum einen treibt der schwache Yen die Einfuhrpreise nach oben und erhöht den Preisdruck.
Außerdem sind die Kosten für Japans Schuldendienst gestiegen, was für Japan mit einer Staatsverschuldung von 237 Prozent gefährlich ist. Damit der momentane Aufschwung nicht verpufft, braucht das Land laut Ökonomen Strukturreformen.
So heißt es beispielsweise in einer Einschätzung der Berenberg Bank, dass der Weg hin zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum über Strukturreformen und über die Politik hin zu einem ausgeglichenen Haushalt führt. Nur so könne verhindert werden, dass die extrem expansive Geldpolitik der japanischen Notenbank und die konjunkturstützenden Maßnahmen der neuen Regierung nur ein Strohfeuer entfachen.ln/DP/jkr
Nach Ansicht von Ökonomen sowie der Regierung scheint die Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe Früchte zu zeigen. Der seit Dezember amtierende Premier will sein Land mit massiven Konjunkturprogrammen und einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik wieder gesunden. Volkswirte rechnen denn auch in den kommenden Monaten mit einem Wachstum in der japanischen Wirtschaft. Frühindikatoren wie die Geschäftserwartungen und das Verbrauchervertrauen deuten auf einen weiteren Aufschwung hin, heißt es in einer Analyse der Commerzbank.
LICHTBLICK VON DER INDUSTRIEPRODUKTION
Zuletzt gab es auch einen Lichtblick von der Industrieproduktion. Wie die Regierung am Morgen in Tokio nach endgültigen Daten mitteilte, erhöhte sich der Ausstoß im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent. Der März-Zuwachs ist damit der stärkste im laufenden Jahr. Ende April hatte die Regierung nach einer ersten Schätzung nur einen Anstieg um 0,2 Prozent gemeldet.
Der Yen hat in den vergangenen Monaten um 24 Prozent zum Dollar abgewertet, was die Exporte ankurbelt. Die Ausfuhren der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt zogen erstmals seit vier Quartalen an, und zwar deutlich um 3,8 Prozent. Dazu trägt auch die Erholung der US-Wirtschaft bei. Auch die Börse in Tokio hat in Erwartung einer Konjunkturerholung kräftig angezogen. Vor diesem Hintergrund geben die Japaner wieder mehr Geld aus. Die Konsumausgaben, die in Japan zu 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beitragen, erhöhten sich um real 0,9 Prozent.
UNTERNEHMEN WEITER SKEPTISCH
Die Unternehmen scheinen indes weiter skeptisch zu sein. Zwar erhöhen sie ihre Bonuszahlungen, aber noch nicht die Grundgehälter. Zudem verringerten sie ihre Investitionen in Anlagen im fünften Quartal hintereinander, und zwar um 0,7 Prozent. Zwar gehen Ökonomen davon aus, dass die Wirtschaft zunächst weiter wächst. Doch gebe es Risiken. Zum einen treibt der schwache Yen die Einfuhrpreise nach oben und erhöht den Preisdruck.
Außerdem sind die Kosten für Japans Schuldendienst gestiegen, was für Japan mit einer Staatsverschuldung von 237 Prozent gefährlich ist. Damit der momentane Aufschwung nicht verpufft, braucht das Land laut Ökonomen Strukturreformen.
So heißt es beispielsweise in einer Einschätzung der Berenberg Bank, dass der Weg hin zu einem nachhaltigen Wirtschaftswachstum über Strukturreformen und über die Politik hin zu einem ausgeglichenen Haushalt führt. Nur so könne verhindert werden, dass die extrem expansive Geldpolitik der japanischen Notenbank und die konjunkturstützenden Maßnahmen der neuen Regierung nur ein Strohfeuer entfachen.ln/DP/jkr