NÜRNBERG (dpa-AFX) - Kein Goldener Oktober auf dem Arbeitsmarkt: Mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um nur noch 35.000 hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) den schwächsten Herbstaufschwung seit zehn Jahren verzeichnet. Im Jahresvergleich legte die Zahl der Erwerbslosen im Oktober zudem erstmals wieder leicht zu - zuletzt war das vor 32 Monaten der Fall gewesen. Insgesamt waren nach Bundesagentur-Angaben im Oktober 2,753 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit und damit 16.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr unverändert bei 6,5 Prozent.
BA-Chef Frank-Jürgen Weise machte unter anderem 'die schwächere konjunkturelle Entwicklung' für die geringe Arbeitsmarkt-Dynamik verantwortlich. Auch seien weniger Jobsucher in arbeitsmarktpolitischen Programmen als vor einem Jahr. Der Arbeitsmarkt präsentiere sich weiter 'robust und in guter Verfassung', unterstrich Weise. Solange noch immer neue Jobs entstünden, wie die Erwerbstätigenstatistik zeige, könne auch nicht von einer Trendwende zum Schlechten gesprochen werden. Der Arbeitsmarkt erlebe derzeit allenfalls eine Stagnation. 'Wir können nicht erwarten, dass die Zahl der Arbeitslosen ewig sinkt', fügte Weise hinzu.
Auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) räumte am Dienstag zwar eine Abschwächung ein; insgesamt sei der Arbeitsmarkt aber 'vergleichsweise stabil', erklärte sie in Berlin. 'Die Zahlen sind noch kein Grund zur Unruhe und bedeuten mit Sicherheit keine Trendumkehr am Arbeitsmarkt', fügte sie hinzu. Viele Unternehmen warteten vielmehr wegen der anhaltend schwierigen Lage der Absatzmärkte im Euro-Raum mit Neueinstellungen ab. Massenentlassungen seien aber kein Thema.
Nach Angaben von BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker beobachten inzwischen dennoch immer mehr Arbeitsagenturen eine leichte Eintrübung auf dem jeweiligen örtlichen Arbeitsmarkt. Viele Agenturchefs seien jetzt etwas skeptischer als noch vor ein paar Monaten. Im Berichtssystem der Bundesagentur stünden die Ampeln vieler Arbeitsagenturen inzwischen auf Gelb statt wie bisher auf Grün. 'Aber Rot sehen wir derzeit noch nicht', berichtete Becker unter Berufung auf monatliche Umfragen bei örtlichen Agenturvertretern.
In vielen Arbeitsagenturen häuften sich allerdings Anfragen wegen Kurzarbeit. 'Viele Unternehmen prüfen derzeit das Instrument, um damit eine konjunkturelle Schwächephase zu überbrücken', berichtete Becker. Dramatisch sei die Entwicklung der Zeitarbeit trotz der schwierigeren Auftragslage in der Autoindustrie und der Zuliefererbranche bisher nicht. Im September hätten Unternehmen für etwa 40.000 Beschäftigte Kurzarbeit beantragt. Im Oktober erwartet er eine ähnlich hohe Zahl. Das sei aber noch keine problematische Größenordnung. '100.000 Kurzarbeiter sind in einer Volkswirtschaft Normalität.'
Als Hinweis für die geringere Schubkraft der Konjunktur werten Experten die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl: Ohne jahreszeitliche Sondereffekte wäre die Arbeitslosigkeit im Oktober sogar noch um 20.000 höher aufgefallen. Stabilisierend wirkt nach Einschätzung der Bundesagentur dagegen die nach wie vor hohe Zahl von Arbeitsplätzen. So lag die Zahl der Erwerbstätigen zuletzt im September mit 41,85 Millionen um rund 322.000 höher als im Jahr davor. Die Zahl der sozialversicherten Beschäftigten lag mit 29,13 Millionen im August sogar um 472.000 über dem Vorjahres-Niveau. Statt Arbeitslose würden davon vor allem Zuwanderer, Ältere und Frauen profitieren, die seit einiger Zeit verstärkt auf den Arbeitsmarkt drängten./kts/DP/jkr
BA-Chef Frank-Jürgen Weise machte unter anderem 'die schwächere konjunkturelle Entwicklung' für die geringe Arbeitsmarkt-Dynamik verantwortlich. Auch seien weniger Jobsucher in arbeitsmarktpolitischen Programmen als vor einem Jahr. Der Arbeitsmarkt präsentiere sich weiter 'robust und in guter Verfassung', unterstrich Weise. Solange noch immer neue Jobs entstünden, wie die Erwerbstätigenstatistik zeige, könne auch nicht von einer Trendwende zum Schlechten gesprochen werden. Der Arbeitsmarkt erlebe derzeit allenfalls eine Stagnation. 'Wir können nicht erwarten, dass die Zahl der Arbeitslosen ewig sinkt', fügte Weise hinzu.
Auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) räumte am Dienstag zwar eine Abschwächung ein; insgesamt sei der Arbeitsmarkt aber 'vergleichsweise stabil', erklärte sie in Berlin. 'Die Zahlen sind noch kein Grund zur Unruhe und bedeuten mit Sicherheit keine Trendumkehr am Arbeitsmarkt', fügte sie hinzu. Viele Unternehmen warteten vielmehr wegen der anhaltend schwierigen Lage der Absatzmärkte im Euro-Raum mit Neueinstellungen ab. Massenentlassungen seien aber kein Thema.
Nach Angaben von BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker beobachten inzwischen dennoch immer mehr Arbeitsagenturen eine leichte Eintrübung auf dem jeweiligen örtlichen Arbeitsmarkt. Viele Agenturchefs seien jetzt etwas skeptischer als noch vor ein paar Monaten. Im Berichtssystem der Bundesagentur stünden die Ampeln vieler Arbeitsagenturen inzwischen auf Gelb statt wie bisher auf Grün. 'Aber Rot sehen wir derzeit noch nicht', berichtete Becker unter Berufung auf monatliche Umfragen bei örtlichen Agenturvertretern.
In vielen Arbeitsagenturen häuften sich allerdings Anfragen wegen Kurzarbeit. 'Viele Unternehmen prüfen derzeit das Instrument, um damit eine konjunkturelle Schwächephase zu überbrücken', berichtete Becker. Dramatisch sei die Entwicklung der Zeitarbeit trotz der schwierigeren Auftragslage in der Autoindustrie und der Zuliefererbranche bisher nicht. Im September hätten Unternehmen für etwa 40.000 Beschäftigte Kurzarbeit beantragt. Im Oktober erwartet er eine ähnlich hohe Zahl. Das sei aber noch keine problematische Größenordnung. '100.000 Kurzarbeiter sind in einer Volkswirtschaft Normalität.'
Als Hinweis für die geringere Schubkraft der Konjunktur werten Experten die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl: Ohne jahreszeitliche Sondereffekte wäre die Arbeitslosigkeit im Oktober sogar noch um 20.000 höher aufgefallen. Stabilisierend wirkt nach Einschätzung der Bundesagentur dagegen die nach wie vor hohe Zahl von Arbeitsplätzen. So lag die Zahl der Erwerbstätigen zuletzt im September mit 41,85 Millionen um rund 322.000 höher als im Jahr davor. Die Zahl der sozialversicherten Beschäftigten lag mit 29,13 Millionen im August sogar um 472.000 über dem Vorjahres-Niveau. Statt Arbeitslose würden davon vor allem Zuwanderer, Ältere und Frauen profitieren, die seit einiger Zeit verstärkt auf den Arbeitsmarkt drängten./kts/DP/jkr