SALZGITTER (dpa-AFX) - Nach einem herben Verlustjahr tritt Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern Salzgitter auf die Bremse. Mit dem Anpassungsprogramm 'Salzgitter 2015' soll auf sinkende Margen und härteren Wettbewerb reagiert und das Unternehmen neu aufgestellt werden. Das schließt auch eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl am Standort Peine ein. Der Vorstandsvorsitzende Heinz Jörg Fuhrmann begründete die Maßnahmen mit einem Kapazitätsüberhang in Europa. 'Es sind verstärkte Anstrengungen nötig', betonte er auf der Bilanzpressekonferenz am Freitag in Salzgitter.
Werks-Schließungen im Rahmen des Programms 2015 schloss er für Deutschland aber aus. 'Nein, das haben wir nicht vor. Ich spreche damit aber keine Standortsgarantie für ewig aus - wir kämpfen besonders am Standort Peine ums Überleben.' Vor allem dort sei eine Rosskur nötig. Auch wenn Entlassungen nach Möglichkeit vermieden werden sollen, meinte der Vorstandschef: 'Es wird sicherlich eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl geben.' Insgesamt sind in Peine 1100 Mitarbeiter und mehrere hundert Leiharbeiter betroffen. Der Standort hat nach Konzernangaben 2012 einen Vorsteuerverlust von 62 Millionen Euro eingefahren (2011: minus 51,7 Mio Euro).
Die Organisationsprozesse würden in umfassender Form überprüft. Drei Sorgenkinder stünden dabei im Fokus. Zu ihnen gehören die KHS GmbH, die Peiner Träger GmbH, aber auch die französische Tochter Salzgitter Mannesmann Precision. 'Wir wollen eine neue, schlankere, kundenorientierte AG auf die Beine stellen', erklärte der Vorstandschef. Er sparte nicht mit Kritik an den Auswirkungen der Energiewende: 'Die Gaspreise sind woanders deutlich niedriger, etwa in den USA. Dort vollzieht sich auch eine Energiewende, nur ist die völlig anders geartet.' Eine Re-Industrialisierung sei dort absehbar.
Zum Ausblick äußerte er sich optimistisch. Die BRIC-Länder Russland, USA, Indien, China seien wieder in Tritt gekommen. 'Der Euro-Raum stagniert auf niedrigstem Niveau. 'Wir rechnen für den Unternehmensbereich Stahl mit einem deutlich verbesserten, aber dennoch negativen Ergebnis'. Im Röhrengeschäft dürfte das Ergebnis in etwa vergleichbar zum Vorjahr sein, beim Handel werde mit 'einem mittleren zweistelligen Millionengewinn' gerechnet. Für den Konzern geht Fuhrmann 2013 von einem positiven Ergebnis im unteren zweistelligen Millionenbereich aus. Das erste Quartal sei aber noch verhalten.
Der Konzern ist 2012 wegen der trüben Stahlkonjunktur in die roten Zahlen gerutscht. Den Aktionären winkt daher nur eine Dividende von 0,25 Cent je Aktie. Einem Gewinn von 201,6 Millionen im Vorjahr stand 2012 unterm Strich ein Minus von knapp 100 Millionen Euro gegenüber. Der Konzernumsatz fiel auf 9,84 (Vorjahr: 10,4) Milliarden Euro. Salzgitter-Aktien büßten in einem etwas leichteren Markt 2,9 Prozent auf 33,02 Euro ein./rek/DP/jha
Werks-Schließungen im Rahmen des Programms 2015 schloss er für Deutschland aber aus. 'Nein, das haben wir nicht vor. Ich spreche damit aber keine Standortsgarantie für ewig aus - wir kämpfen besonders am Standort Peine ums Überleben.' Vor allem dort sei eine Rosskur nötig. Auch wenn Entlassungen nach Möglichkeit vermieden werden sollen, meinte der Vorstandschef: 'Es wird sicherlich eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl geben.' Insgesamt sind in Peine 1100 Mitarbeiter und mehrere hundert Leiharbeiter betroffen. Der Standort hat nach Konzernangaben 2012 einen Vorsteuerverlust von 62 Millionen Euro eingefahren (2011: minus 51,7 Mio Euro).
Die Organisationsprozesse würden in umfassender Form überprüft. Drei Sorgenkinder stünden dabei im Fokus. Zu ihnen gehören die KHS GmbH, die Peiner Träger GmbH, aber auch die französische Tochter Salzgitter Mannesmann Precision. 'Wir wollen eine neue, schlankere, kundenorientierte AG auf die Beine stellen', erklärte der Vorstandschef. Er sparte nicht mit Kritik an den Auswirkungen der Energiewende: 'Die Gaspreise sind woanders deutlich niedriger, etwa in den USA. Dort vollzieht sich auch eine Energiewende, nur ist die völlig anders geartet.' Eine Re-Industrialisierung sei dort absehbar.
Zum Ausblick äußerte er sich optimistisch. Die BRIC-Länder Russland, USA, Indien, China seien wieder in Tritt gekommen. 'Der Euro-Raum stagniert auf niedrigstem Niveau. 'Wir rechnen für den Unternehmensbereich Stahl mit einem deutlich verbesserten, aber dennoch negativen Ergebnis'. Im Röhrengeschäft dürfte das Ergebnis in etwa vergleichbar zum Vorjahr sein, beim Handel werde mit 'einem mittleren zweistelligen Millionengewinn' gerechnet. Für den Konzern geht Fuhrmann 2013 von einem positiven Ergebnis im unteren zweistelligen Millionenbereich aus. Das erste Quartal sei aber noch verhalten.
Der Konzern ist 2012 wegen der trüben Stahlkonjunktur in die roten Zahlen gerutscht. Den Aktionären winkt daher nur eine Dividende von 0,25 Cent je Aktie. Einem Gewinn von 201,6 Millionen im Vorjahr stand 2012 unterm Strich ein Minus von knapp 100 Millionen Euro gegenüber. Der Konzernumsatz fiel auf 9,84 (Vorjahr: 10,4) Milliarden Euro. Salzgitter-Aktien büßten in einem etwas leichteren Markt 2,9 Prozent auf 33,02 Euro ein./rek/DP/jha