MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft ist nach einem starken Jahresauftakt nun doch überraschend stark in den Sog der Euro-Schuldenkrise geraten. Im Mai hat sich das Ifo-Geschäftsklima das erste Mal seit einem halben Jahr und zudem deutlich eingetrübt. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer fiel im Mai von 109,9 Punkten im Vormonat auf 106,9 Zähler und rutschte damit deutlich stärker ab als Experten erwartet hatten.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf den niedrigsten Wert seit November 2011. Der aktuelle Rückgang ist der stärkste seit August 2011. Schon damals sorgte eine Zuspitzung der Griechenlandkrise für eine ähnlich starke Eintrübung der Stimmung in den deutschen Unternehmen. Es trübten sich sowohl Erwartungshaltung als auch die Lagebeurteilung spürbar ein.
STIMMUNG IM EINZELHANDEL EINGEBROCHEN
Die Geschäftserwartungen fielen den Angaben zufolge von 102,7 Punkten im Vormonat auf 100,9 Zähler. Die Lagebeurteilung rutschte von 117,5 Punkte auf 113,3 Punkte. 'Die Geschäftslage befindet sich aber immer noch oberhalb des langfristigen Durchschnitts', sagte der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn. Die zukünftige Entwicklung werde von den Unternehmen hingegen pessimistischer beurteilt.
'Insbesondere im Einzelhandel ist die aktuelle Lageeinschätzung eingebrochen', kommentierte Sinn weiter. Im Großhandel sei der Rückgang hingegen vergleichsweise gering ausgefallen. Einen Rückgang habe es auch im Bauhauptgewerbe gegeben. Mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten 'halten sich positive und negative Erwartungen in etwa die Waage', sagte Sinn weiter.
DEUTSCHLAND IM SOG DER SCHULDENKRISE
Nach der Veröffentlichung der Ifo-Daten warnten Experten unisono, dass nun auch Deutschland unter den Folgen der Schuldenkrise leidet. Mittlerweile gerate auch die größte europäische Volkswirtschaft 'zunehmend in den Sog der Krise', sagte Experte Christoph Weil von der Commerzbank. Auch die Volkswirte der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zeigten sich überrascht, wie stark die Schuldenkrise mittlerweile die deutsche Wirtschaft belastet.
Die Finanzmärkte reagierten ebenfalls besorgt auf die Veröffentlichung der Ifo-Daten. Der Kurs des Euro rutschte zeitweise auf ein Tagestief bei 1,2514 US-Dollar, konnte sich im weiteren Handelsverlauf aber wieder etwas erholen. Die Kurse der als besonders sicher geltenden Bundesanleihen setzen ihre Rekordjagd der vergangenen Handelstagen fort.
Das Geschäftsklima des Ifo-Instituts ist das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage unter rund 7.000 Unternehmen.
Die Daten im Überblick:
^ Mai Prognose Vormonat
Geschäftsklima 106,9 109,5 109,9
Geschäftslage 113,3 117,4 117,5
Geschäftserwartungen 100,9 101,9 102,7°
(in Punkten, r=revidiert)
/jkr/bgf
Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf den niedrigsten Wert seit November 2011. Der aktuelle Rückgang ist der stärkste seit August 2011. Schon damals sorgte eine Zuspitzung der Griechenlandkrise für eine ähnlich starke Eintrübung der Stimmung in den deutschen Unternehmen. Es trübten sich sowohl Erwartungshaltung als auch die Lagebeurteilung spürbar ein.
STIMMUNG IM EINZELHANDEL EINGEBROCHEN
Die Geschäftserwartungen fielen den Angaben zufolge von 102,7 Punkten im Vormonat auf 100,9 Zähler. Die Lagebeurteilung rutschte von 117,5 Punkte auf 113,3 Punkte. 'Die Geschäftslage befindet sich aber immer noch oberhalb des langfristigen Durchschnitts', sagte der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn. Die zukünftige Entwicklung werde von den Unternehmen hingegen pessimistischer beurteilt.
'Insbesondere im Einzelhandel ist die aktuelle Lageeinschätzung eingebrochen', kommentierte Sinn weiter. Im Großhandel sei der Rückgang hingegen vergleichsweise gering ausgefallen. Einen Rückgang habe es auch im Bauhauptgewerbe gegeben. Mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten 'halten sich positive und negative Erwartungen in etwa die Waage', sagte Sinn weiter.
DEUTSCHLAND IM SOG DER SCHULDENKRISE
Nach der Veröffentlichung der Ifo-Daten warnten Experten unisono, dass nun auch Deutschland unter den Folgen der Schuldenkrise leidet. Mittlerweile gerate auch die größte europäische Volkswirtschaft 'zunehmend in den Sog der Krise', sagte Experte Christoph Weil von der Commerzbank. Auch die Volkswirte der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zeigten sich überrascht, wie stark die Schuldenkrise mittlerweile die deutsche Wirtschaft belastet.
Die Finanzmärkte reagierten ebenfalls besorgt auf die Veröffentlichung der Ifo-Daten. Der Kurs des Euro
Das Geschäftsklima des Ifo-Instituts ist das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage unter rund 7.000 Unternehmen.
Die Daten im Überblick:
^ Mai Prognose Vormonat
Geschäftsklima 106,9 109,5 109,9
Geschäftslage 113,3 117,4 117,5
Geschäftserwartungen 100,9 101,9 102,7°
(in Punkten, r=revidiert)
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