MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Euro-Schuldenkrise belastet zunehmend die Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im August zum vierten Mal in Folge. Der wichtige Frühindikator sei von revidiert 103,2 (103,3) Punkten im Vormonat auf 102,3 Punkte gesunken, teilte das Ifo-Institut am Montag in München mit. Bankvolkswirte hatten mit einem weniger starken Rückgang auf 102,7 Punkten gerechnet.
Ökonomen sehen eine anhaltende Abschwächung der Wirtschaft, da noch keine Lösung der Euro-Schuldenkrise in Sicht sei. Während die Unternehmen ihre aktuelle Lage nur etwas negativer beurteilen, zeigen sie sich verstärkt pessimistisch bezüglich ihrer Geschäftsentwicklung.
KONJUNKTUR SCHWÄCHT SICH WEITER AB
'Die Konjunktur schwächt sich weiter ab.', kommentierte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn die neuen Umfragewerte. Stark abgekühlt hat sich das Geschäftsklima im Einzel- und Großhandel. Insbesondere im Einzelhandel und im Bereich Dienstleistungen gebe es Hinweise, 'dass sich die deutsche Wirtschaft nicht so einfach von dem schwachen europäischen Umfeld abkoppeln kann', hieß es in einer Analyse der Postbank. Die deutsche Wirtschaft laufe Gefahr, von der europäischen Staatsschuldenkrise und deren Folgen eingeholt zu werden. Im Verarbeitenden Gewerbe hingegen stieg das Geschäftsklima nach drei Rückgängen in Folge wieder. Im Bauhauptgewerbe gab es leicht nach.
Das Geschäftsklima hat nach Einschätzung der Commerzbank noch keinen Boden gefunden. Erst wenn die Unsicherheit aufgrund der Schuldenkrise zurückgehe, sei eine Trendwende nach oben denkbar, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Analyse von Chefökonom Jörg Krämer. Das könne sich allerdings hinziehen, da sowohl die Finanzminister als auch die Notenbanker erst dann durchgreifend handeln dürften, wenn die Krise wieder hoch kocht.
Die Auswirkungen der Schuldenkrise bedrohen auch nach Einschätzung der VP-Bank zunehmend die deutsche Wirtschaft. 'Ein Ende der Krise ist nach wie vor nicht in Sicht.' Sowohl die EZB als auch die europäische Politik seien bislang konkrete Maßnahmen schuldig geblieben. 'Die hohen Erwartungen an eine schnelle Lösung der Schuldenkrise drohen im September enttäuscht zu werden.'
EURO STEIGT AUF TAGESHOCH
Der Dax stieg nach den Daten leicht an. Der Kurs des Euro stieg zeitweise auf auf ein Tageshoch von 1,2534 US-Dollar, fiel aber zuletzt etwas zurück. Vor allem die Erholung im Verarbeitenden Gewerbe sei positiv aufgenommen worden, sagten Händler.
Das Ifo-Geschäftsklima ist das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage unter rund 7.000 Unternehmen.
Die Daten im Überblick:
^ August Prognose Vormonat
Geschäftsklima 102,3 102,7 103,2r
Geschäftslage 111,2 110,8 111,5r
Geschäftserwartungen 94,2 95,0 95,5r°
(in Punkten, r=revidiert)
/jsl/jkr
Ökonomen sehen eine anhaltende Abschwächung der Wirtschaft, da noch keine Lösung der Euro-Schuldenkrise in Sicht sei. Während die Unternehmen ihre aktuelle Lage nur etwas negativer beurteilen, zeigen sie sich verstärkt pessimistisch bezüglich ihrer Geschäftsentwicklung.
KONJUNKTUR SCHWÄCHT SICH WEITER AB
'Die Konjunktur schwächt sich weiter ab.', kommentierte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn die neuen Umfragewerte. Stark abgekühlt hat sich das Geschäftsklima im Einzel- und Großhandel. Insbesondere im Einzelhandel und im Bereich Dienstleistungen gebe es Hinweise, 'dass sich die deutsche Wirtschaft nicht so einfach von dem schwachen europäischen Umfeld abkoppeln kann', hieß es in einer Analyse der Postbank. Die deutsche Wirtschaft laufe Gefahr, von der europäischen Staatsschuldenkrise und deren Folgen eingeholt zu werden. Im Verarbeitenden Gewerbe hingegen stieg das Geschäftsklima nach drei Rückgängen in Folge wieder. Im Bauhauptgewerbe gab es leicht nach.
Das Geschäftsklima hat nach Einschätzung der Commerzbank noch keinen Boden gefunden. Erst wenn die Unsicherheit aufgrund der Schuldenkrise zurückgehe, sei eine Trendwende nach oben denkbar, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Analyse von Chefökonom Jörg Krämer. Das könne sich allerdings hinziehen, da sowohl die Finanzminister als auch die Notenbanker erst dann durchgreifend handeln dürften, wenn die Krise wieder hoch kocht.
Die Auswirkungen der Schuldenkrise bedrohen auch nach Einschätzung der VP-Bank zunehmend die deutsche Wirtschaft. 'Ein Ende der Krise ist nach wie vor nicht in Sicht.' Sowohl die EZB als auch die europäische Politik seien bislang konkrete Maßnahmen schuldig geblieben. 'Die hohen Erwartungen an eine schnelle Lösung der Schuldenkrise drohen im September enttäuscht zu werden.'
EURO STEIGT AUF TAGESHOCH
Der Dax
Das Ifo-Geschäftsklima ist das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage unter rund 7.000 Unternehmen.
Die Daten im Überblick:
^ August Prognose Vormonat
Geschäftsklima 102,3 102,7 103,2r
Geschäftslage 111,2 110,8 111,5r
Geschäftserwartungen 94,2 95,0 95,5r°
(in Punkten, r=revidiert)
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