😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: SPD-Minister gegen Finanztransaktionssteuer in geplanter Form

Veröffentlicht am 24.05.2013, 17:36
STUTTGART/BERLIN (dpa-AFX) - Als erster führender SPD-Politiker ist Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid auf Gegenkurs zur Finanztransaktionssteuer in ihrer geplanten Form gegangen. In einem Schreiben an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verweist er auf negative Folgen für Wirtschaft und Privathaushalte und mahnt eine 'sachgerechte Ausgestaltung' der Steuer auf Börsengeschäfte an. Die Bundesregierung sagte am Freitag zu, die Bedenken Schmids sowie von Landesbanken zu prüfen.

Union und FDP reagierten indessen mit Häme. Denn die SPD hat der schwarz-gelben Koalition bisher immer vorgeworfen, sich zu wenig für die Finanzsteuer einzusetzen. Scharfe Kritik an Schmid kam von den Linken. Deutschland und weitere zehn EU-Länder wollen die Steuer auf Börsengeschäfte einführen. Wann die Abgabe kommt und welche Transaktionen sie wie trifft, ist noch offen.

In dem Brief an Schäuble schreibt Schmid, die Landesbank Baden- Württemberg habe mögliche Folgewirkungen untersucht: 'Sollte die Finanztransaktionssteuer entsprechend den bisherigen Plänen eingeführt werden, dürften sich nach ersten Abschätzungen gravierende Auswirkungen in bestimmten Marktsegmenten (Geldmärkte und Kapitalmärkte) ergeben', heißt es. Schmid befürchtet, dass Unternehmen ihren kurzfristigen Kreditbedarf schwerer und nur zu deutlich gestiegenen Preisen decken könnten.

Eine Sprecherin Schäubles erklärte, diese Argumente würden wie alle anderen ernst genommen und berücksichtigt in den Verhandlungen auf EU-Ebene über die Ausgestaltung der Steuer.

FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle erklärte, die in der Sache vollkommen berechtigte Kritik, die die Liberalen schon seit Jahren deutlich machten, werde bei den 'finanzpolitischen Betonköpfen' in der SPD-Zentrale auf taube Ohren stoßen. Nach den Worten von FDP- Experte Volker Wissing zeigt der Brief Schmids, mit welcher 'Naivität' und 'Blauäugigkeit' die SPD die Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer vorangetrieben habe.

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte der 'Süddeutschen Zeitung' (Samstag), auf das Wort der SPD sei offensichtlich erneut kein Verlass: 'Egal ob Agenda 2010, Tempolimit, Mütterrente oder Finanztransaktionssteuer: Bei den Genossen gilt schon am nächsten Tag nicht mehr das, was sie noch gestern lautstark forderten.'

Ein Sprecher des Finanzministeriums in Stuttgart betonte, dass Schmid nicht generell gegen die Steuer sei. Er sehe sich auf Linie der SPD, für die eine solche Steuer wichtiges Wahlkampfthema ist. Jedoch sei die aktuell vorgesehene Fassung der EU-Kommission 'Mist' und würde vor allem Genossenschaftsbanken und Sparkassen treffen.

Nach Meinung von Michael Schlecht von den Linken wäre Schmid in der FDP besser aufgehoben. Der stellvertretende Ministerpräsident in Baden-Württemberg werde für die SPD zu einem größeren Risiko./bg/sl/DP/stw

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.