(Neu: mehr Details, Ausland)
EHINGEN/BERLIN (dpa-AFX) - Es ist vorbei: Die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker wird abgewickelt. Das haben die Gläubiger am Freitag in Berlin beschlossen, wie die Insolvenzverwaltung von Arndt Geiwitz mitteilte. Damit werden nach monatelangem Ringen rund 13.200 Mitarbeiter in Deutschland ihre Jobs verlieren.
'Die Angebote waren nicht akzeptabel, weil sie deutlich unter einer Zerschlagung lagen', erklärte Geiwitz laut Mitteilung. 'Ich bedaure diese Entscheidung im Hinblick auf die vielen, zum Teil langjährigen Schlecker-Mitarbeiter sehr, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren', betonte er. 'Das Restrukturierungskonzept war sehr anspruchsvoll aber grundsätzlich machbar.' Ein Knackpunkt sei die Zahl der Kündigungsschutzklagen gewesen, wegen derer Investoren ihre Angebote reduziert hätten, sagte der Insolvenzverwalter in Berlin.
BIS ZULETZT: HOFFNUNG AUF RETTUNG IN LETZTER SEKUNDE
Bis zuletzt hatten die Schlecker-Mitarbeiter auf einen Retter in letzter Sekunde gehofft. Die meisten vergebens. Lediglich die 1.100 Beschäftigten von Schlecker XL sind vorerst davongekommen, für die Tochtergesellschaft gebe es eine 'eigenständige Zukunft'. Auch die rund 3.990 IhrPlatz-Mitarbeiter können aufatmen.
Alle anderen - rund 13.200 Menschen - werden bis Ende Juni die Kündigung erhalten. Schlecker werde zeitnah mit Ausverkaufsaktionen beginnen. Parallel würden Gespräche über den Verkauf der noch verfügbaren Auslands-Geschäfte von Schlecker und der Immobilien sowie Lager beginnen. Ende März hatten bereits 11.000 Schlecker-Beschäftigte im Zuge der Insolvenz ihren Arbeitsplatz verloren.
'HARTE VERHANDLUNGEN'
Zuletzt war Insolvenzverwalter Geiwitz noch in 'harten Verhandlungen' mit den zwei verbliebenen Interessenten gewesen: Dem Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen und dem US-Investor Cerberus Capital Management. Vergangenen Freitag hatten die Gläubiger zur Schlecker-Rettung eine letzte Galgenfrist von einer Woche eingeräumt, die Angebote der Investoren nachzubessern. Die Hoffnung lag bei vielen vor allem auf Berggruen. Ihm wurde zugetraut, sich auf das Risikoprojekt Schlecker einzulassen.
Am Freitagvormittag lief dann die letzte Frist der drei größten Gläubiger aus. Es habe kein Angebot im akzeptablen Bereich' vorgelegen, hieß es von der Insolvenzverwaltung.
GEWERKSCHAFT HATTE MEHR ZEIT GEFORDERT
Die Gewerkschaft Verdi hatte unmittelbar vor Beginn der Gläubiger-Beratungen mehr Zeit gefordert. 'Wir fänden es fatal, wenn alle Chancen auf eine Rettung dieser doch noch fast 15.000 Arbeitsplätze bei Schlecker am Zeitdruck scheitern würden', sagte Verhandlungsführer Bernhard Franke im Bayerischen Rundfunk./ozy/ols/DP/jha
EHINGEN/BERLIN (dpa-AFX) - Es ist vorbei: Die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker wird abgewickelt. Das haben die Gläubiger am Freitag in Berlin beschlossen, wie die Insolvenzverwaltung von Arndt Geiwitz mitteilte. Damit werden nach monatelangem Ringen rund 13.200 Mitarbeiter in Deutschland ihre Jobs verlieren.
'Die Angebote waren nicht akzeptabel, weil sie deutlich unter einer Zerschlagung lagen', erklärte Geiwitz laut Mitteilung. 'Ich bedaure diese Entscheidung im Hinblick auf die vielen, zum Teil langjährigen Schlecker-Mitarbeiter sehr, die jetzt ihren Arbeitsplatz verlieren', betonte er. 'Das Restrukturierungskonzept war sehr anspruchsvoll aber grundsätzlich machbar.' Ein Knackpunkt sei die Zahl der Kündigungsschutzklagen gewesen, wegen derer Investoren ihre Angebote reduziert hätten, sagte der Insolvenzverwalter in Berlin.
BIS ZULETZT: HOFFNUNG AUF RETTUNG IN LETZTER SEKUNDE
Bis zuletzt hatten die Schlecker-Mitarbeiter auf einen Retter in letzter Sekunde gehofft. Die meisten vergebens. Lediglich die 1.100 Beschäftigten von Schlecker XL sind vorerst davongekommen, für die Tochtergesellschaft gebe es eine 'eigenständige Zukunft'. Auch die rund 3.990 IhrPlatz-Mitarbeiter können aufatmen.
Alle anderen - rund 13.200 Menschen - werden bis Ende Juni die Kündigung erhalten. Schlecker werde zeitnah mit Ausverkaufsaktionen beginnen. Parallel würden Gespräche über den Verkauf der noch verfügbaren Auslands-Geschäfte von Schlecker und der Immobilien sowie Lager beginnen. Ende März hatten bereits 11.000 Schlecker-Beschäftigte im Zuge der Insolvenz ihren Arbeitsplatz verloren.
'HARTE VERHANDLUNGEN'
Zuletzt war Insolvenzverwalter Geiwitz noch in 'harten Verhandlungen' mit den zwei verbliebenen Interessenten gewesen: Dem Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen und dem US-Investor Cerberus Capital Management. Vergangenen Freitag hatten die Gläubiger zur Schlecker-Rettung eine letzte Galgenfrist von einer Woche eingeräumt, die Angebote der Investoren nachzubessern. Die Hoffnung lag bei vielen vor allem auf Berggruen. Ihm wurde zugetraut, sich auf das Risikoprojekt Schlecker einzulassen.
Am Freitagvormittag lief dann die letzte Frist der drei größten Gläubiger aus. Es habe kein Angebot im akzeptablen Bereich' vorgelegen, hieß es von der Insolvenzverwaltung.
GEWERKSCHAFT HATTE MEHR ZEIT GEFORDERT
Die Gewerkschaft Verdi hatte unmittelbar vor Beginn der Gläubiger-Beratungen mehr Zeit gefordert. 'Wir fänden es fatal, wenn alle Chancen auf eine Rettung dieser doch noch fast 15.000 Arbeitsplätze bei Schlecker am Zeitdruck scheitern würden', sagte Verhandlungsführer Bernhard Franke im Bayerischen Rundfunk./ozy/ols/DP/jha