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ROUNDUP 2/RWE-Gewinn bricht wegen Preisverfall und mildem Winter ein

Veröffentlicht am 14.05.2014, 13:39

ESSEN (dpa-AFX) - Beim zweitgrößten deutschen Energieversorger RWE (ETR:RWE) geht es weiter abwärts: Nach einem Milliardenverlust im Vorjahr belasten fallende Großhandelspreise und der milde Winter das Geschäft. Der bereinigte Überschuss sank im ersten Quartal um über ein Drittel, wie RWE am Mittwoch mitteilte. Das war noch schlechter als bei Eon (ETR:EOAN). Der Wettbewerber hatte am Vortag einen Ergebnisrückgang von 13 Prozent gemeldet. "Die niedrigen Strompreise hinterlassen ihre Blutspuren in unserer Bilanz", sagte RWE-Finanzvorstand Bernhard Günther.

Zum Thema "Atom-Bad-Bank" hüllte sich RWE wie Eon weitgehend in Schweigen. "Spekulationen" über einen Fonds für die Abwicklung des Atomausstiegs, in den auch der laufende Betrieb und Risiken bei den Endlagerkosten übertragen würden, kommentiere RWE nicht, hieß es. Günther sagte lediglich, RWE halte so einen Fonds für "nicht sachgerecht".

KEINE 'STÖRUNGEN' MIT GAZPROM WEGEN LIEFERUNGEN IN DIE UKRAINE

Die Gaslieferungen der Essener in die Ukraine sorgen in Russland nach Aussagen des Finanzchefs nicht für Verstimmungen. Als erster europäischer Versorger hatte RWE Mitte April mit Lieferungen in die Ukraine begonnen. Es besteht ein bereits 2012 unterzeichneter Rahmenvertrag über ein Volumen von bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Gas. In den Beziehungen zum russischen Gasriesen Gazprom habe RWE bisher keine Störungen festgestellt.

An der Börse fielen die Aktien des Versorgers am Mittwoch in einem kaum bewegten Marktumfeld ans Dax-Ende und verloren gut 2 Prozent. Analysten waren wenig überrascht von den Zahlen, einige hatten jedoch mit etwas besseren Ergebnissen gerechnet.

BEREINIGTES ERGEBNIS SINKT UM MEHR ALS EIN DRITTEL

Beim Umsatz gab es im ersten Quartal einen Rückgang um 8,6 Prozent auf 14,66 Milliarden Euro. Der betriebliche Gewinn fiel mit 1,91 Milliarden Euro 18 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Das um Sonderposten bereinigte nachhaltige Nettoergebnis fiel um 35,5 Prozent auf 838 Millionen Euro. Neben sinkenden Margen in der Stromerzeugung der Kohle- und Gaskraftwerke und wetterbedingten Einbußen spielte auch der Verkauf des tschechischen Ferngasnetzbetreibers Net4Gas eine Rolle. Dessen Ergebnisbeiträge fallen jetzt weg.

Erneut forderte RWE eine Neuaufstellung des europäischen Energiemarktes. Kohle- und Gaskraftwerke werden von den Ökoenergien zunehmend aus dem Markt gedrängt und bringen immer weniger Gewinn ein. RWE nimmt deshalb immer mehr Kraftwerke vom Netz, vor allem Gaskraftwerke. Außerdem habe RWE Verträge für Steinkohlekraftwerke mit externen Anbietern gekündigt. Zusätzlich über den Sommer stillgelegt wurde am 1. Mai das Gaskraftwerk in Lingen. Statt wie bisher geplant 6,6 Gigawatt (GW) sollen jetzt 7,4 GW komplett oder vorübergehend stillgelegt werden.

PROGNOSE LEDIGLICH UM DEA-VERKAUF GEKÜRZT

RWE kürzte die Prognose - allerdings rein um Effekte aus dem Verkauf der Gasfördertochter Dea, den RWE Ende März verkündet hatte. An den Einschätzungen zur operativen Ertragslage habe sich nichts geändert. Die Hamburger Tochter soll für 5,1 Milliarden Euro an den russischen Oligarchen Michail Fridman gehen. Behördliche Genehmigungen stehen noch aus. Der Abschluss des Geschäfts soll im zweiten Halbjahr erfolgen.

Durch den Verkauf von Dea fallen Ergebnisbeiträge weg, RWE erhält aber Zinsen auf den Verkaufspreis. Das Ebitda und das betriebliche Ergebnis fürs laufende Jahr veranschlagt das Unternehmen nun auf 6,4 bis 6,8 (bisher 7,6 bis 8,1) Milliarden Euro beziehungsweise 3,9 bis 4,3 (4,5 bis 4,9) Milliarden Euro. Beim nachhaltigen Nettoergebnis liegt die neue Prognose-Bandbreite bei 1,2 bis 1,4 (1,3 bis 1,5) Milliarden Euro.

VERSCHULDUNGSFAKTOR STEIGT TROTZ DEA-VERKAUF WEITER

Der Verkauf der Fördertochter wird die Schulden senken. Die Netto-Verbindlichkeiten sollen in diesem Jahr von 30,7 auf rund 26 Milliarden Euro sinken. Der für die Refinanzierung wichtige Verschuldungsfaktor, der die Verbindlichkeiten ins Verhältnis zum sinkenden operativen Ergebnis (Ebitda) setzt, dürfte trotzdem über den Vorjahreswert von 3,5 Prozent steigen.br

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