AMSTERDAM/LONDON (dpa-AFX) - In der Rüstungsbranche bahnt sich ein Mega-Zusammenschluss der beiden Branchenriesen EADS und BAE Systems an. Der britische Konzern BAE und die Airbus-Mutter EADS bestätigten am Mittwochabend Fusionsgespräche. Im Falle eines Zusammenschluss würde ein neuer europäischer Rüstungsgigant entstehen, der den US-amerikanischen Rivalen Boeing beim Umsatz nicht nur überholen, sondern sogar deutlich abhängen würde.
EADS SOLL MEHRHEIT DER ANTEILE ERHALTEN
Klappt die Fusion, dann würde EADS 60 Prozent der Anteile erhalten. Geplant sei, dass die französische, deutsche und britische Regierung Sonderaktien erhalten, um ihre Interessen zu wahren. Es ziele gegen feindliche Übernamen in dem sensiblen Rüstungsbereich, wie aus Kreisen verlautete.
Bislang hatte eine Aktionärspakt zwischen Deutschland und Frankreich die Interessen beider Länder bei EADS gewahrt. Auf deutscher Seite hat Daimler die Stimmrechte vertreten, auf französischer ist direkt der Staat beteiligt. Die ständigen Diskussionen darüber hatten immer wieder für Unruhe gesorgt, dieser Pakt könnte nun abgelöst werden. Es sei in Vorbereitung eines Zusammenschlusses auch mit mehreren Regierungen gesprochen worden, hieß es von den Unternehmen.
EINSPARPOTENZIALE UND NEUE KUNDENKREISE
EADS bemüht sich seit längerem, das von der Flugzeugbautochter Airbus dominierte Geschäft auf eine breitere Basis zu stellen. BAE Systems und EADS erwarten nach ihren Aussagen, dass der mögliche Zusammenschluss die Aussicht bietet, signifikante Verbesserungen für Kunden und Aktionäre beider Unternehmen zu erreichen. Dies betreffe soviel Einsparpotenziale als auch Möglichkeiten, neue Kundenkreise zu erschließen.
Mit seiner Tochter Cassidian zählt EADS auch im Rüstungsbereich zu den weltgrößten Unternehmen. Beide Unternehmen sind in vielen Ländern der Welt als Rüstungslieferanten tätig, wobei BAE Systems ein viel größeres US-Geschäft hat als EADS. Andererseits ist EADS im China- und generell im Asiengeschäft stärker.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über die Fusionsverhandlungen berichtet. Die Aktien von BAE Systems waren daraufhin stark gestiegen.
GETRENNTES BÖRSENLISTING - EIN VORSTAND
Die Unternehmen sollen von ein- und demselben Vorstands- und Aufsichtsgremium geführt werden. Allerdings werde angestrebt, dass sie an den Börsen getrennt notiert bleiben.
Dass der geplante Deal noch platzen kann, hebt EADS ausdrücklich hervor: 'Es kann keine Gewissheit bestehen, dass die Gespräche letztendlich zu einer Transaktion führen werden.' Auch müsse der EADS-Verwaltungsrat noch zustimmen.
EADS und BAE arbeiten bereits seit längerer Zeit auf mehreren Tätigkeitsfeldern eng zusammen. Zurzeit bauen beide Unternehmen gemeinsam an dem Kampfjet Eurofighter (Typhoon) mit. Auch an dem europäischen Raketenbauer MBDA sind beide Firmen als Aktionäre beteiligt. Auch Fusionspläne hatte es schon gegeben, unmittelbar vor der Gründung der EADS im Jahr 2000, damals waren sie aber geplatzt. Auch damals wurden weitere Gespräche nicht ausgeschlossen.
BAE Systems hat im Jahr 2011 mit mehr als 90.000 Beschäftigten bei einem Umsatz von 19,2 Milliarden Pfund (24,3 Mrd Euro) einen operativen Gewinn von 1,6 Milliarden Pfund erwirtschaftet. EADS beschäftigte 2011 weltweit 133.000 Mitarbeiter und machte mit 49,1 Milliarden Euro einen Rekordumsatz. Unter dem Strich verdiente der größte europäische Luft- und Raumfahrtkonzern eine Milliarde Euro netto./dm/bbi/she
EADS SOLL MEHRHEIT DER ANTEILE ERHALTEN
Klappt die Fusion, dann würde EADS 60 Prozent der Anteile erhalten. Geplant sei, dass die französische, deutsche und britische Regierung Sonderaktien erhalten, um ihre Interessen zu wahren. Es ziele gegen feindliche Übernamen in dem sensiblen Rüstungsbereich, wie aus Kreisen verlautete.
Bislang hatte eine Aktionärspakt zwischen Deutschland und Frankreich die Interessen beider Länder bei EADS gewahrt. Auf deutscher Seite hat Daimler
EINSPARPOTENZIALE UND NEUE KUNDENKREISE
EADS bemüht sich seit längerem, das von der Flugzeugbautochter Airbus dominierte Geschäft auf eine breitere Basis zu stellen. BAE Systems und EADS erwarten nach ihren Aussagen, dass der mögliche Zusammenschluss die Aussicht bietet, signifikante Verbesserungen für Kunden und Aktionäre beider Unternehmen zu erreichen. Dies betreffe soviel Einsparpotenziale als auch Möglichkeiten, neue Kundenkreise zu erschließen.
Mit seiner Tochter Cassidian zählt EADS auch im Rüstungsbereich zu den weltgrößten Unternehmen. Beide Unternehmen sind in vielen Ländern der Welt als Rüstungslieferanten tätig, wobei BAE Systems ein viel größeres US-Geschäft hat als EADS. Andererseits ist EADS im China- und generell im Asiengeschäft stärker.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über die Fusionsverhandlungen berichtet. Die Aktien von BAE Systems waren daraufhin stark gestiegen.
GETRENNTES BÖRSENLISTING - EIN VORSTAND
Die Unternehmen sollen von ein- und demselben Vorstands- und Aufsichtsgremium geführt werden. Allerdings werde angestrebt, dass sie an den Börsen getrennt notiert bleiben.
Dass der geplante Deal noch platzen kann, hebt EADS ausdrücklich hervor: 'Es kann keine Gewissheit bestehen, dass die Gespräche letztendlich zu einer Transaktion führen werden.' Auch müsse der EADS-Verwaltungsrat noch zustimmen.
EADS und BAE arbeiten bereits seit längerer Zeit auf mehreren Tätigkeitsfeldern eng zusammen. Zurzeit bauen beide Unternehmen gemeinsam an dem Kampfjet Eurofighter (Typhoon) mit. Auch an dem europäischen Raketenbauer MBDA sind beide Firmen als Aktionäre beteiligt. Auch Fusionspläne hatte es schon gegeben, unmittelbar vor der Gründung der EADS im Jahr 2000, damals waren sie aber geplatzt. Auch damals wurden weitere Gespräche nicht ausgeschlossen.
BAE Systems hat im Jahr 2011 mit mehr als 90.000 Beschäftigten bei einem Umsatz von 19,2 Milliarden Pfund (24,3 Mrd Euro) einen operativen Gewinn von 1,6 Milliarden Pfund erwirtschaftet. EADS beschäftigte 2011 weltweit 133.000 Mitarbeiter und machte mit 49,1 Milliarden Euro einen Rekordumsatz. Unter dem Strich verdiente der größte europäische Luft- und Raumfahrtkonzern eine Milliarde Euro netto./dm/bbi/she