😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 3: Hollande schaltet sich in Alstom-Übernahmepoker ein

Veröffentlicht am 28.04.2014, 17:07

(Neu: Aussagen von GE-Chef Jeff Immelt im zweiten Absatz)

PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Präsident François Hollande hat den Übernahmepoker um den heimischen Industriekonzern Alstom (FSE:AOM) (PSE:PALO) zur Chefsache gemacht. Der Staatschef bat am Montag die Spitzenmanager von Siemens (ETR:SIE) und General Electric NYS:GE (ETR:GEC) (GE) zu Gesprächen in den Élyséepalast. Beide Unternehmen hatten zuvor Interesse an Teilen des Herstellers von Energie- und Bahntechnik angemeldet. Siemens kündigte an, im Anschluss an das Treffen mit Hollande über ein konkretes Angebot für Alstom entscheiden zu wollen. Daran sollten am Abend Vorstandschef Joe Kaeser und Aufsichtsratschef Gerhard Cromme teilnehmen.

Siemens soll bereit sein, Geschäfte im Schienenverkehr, wie den Bau von ICE-Zügen und Lokomotiven, an Alstom abzugeben, wenn es im Gegenzug das Energietechnik-Geschäft der Franzosen übernehmen könnte. Nach einem rund einstündigen Treffen zwischen Hollande und GE-Chef Jeff Immelt hatte es am Vormittag zunächst keine Neuigkeiten gegeben. Immelt ließ lediglich mitteilen, die Gespräche seien "offen, freundlich und produktiv" gewesen. GE verstehe und schätze Hollandes Sichtweise und sei bereit, zusammenzuarbeiten.

STAAT DARF SICH EINMISCHEN

Im Anschluss an die Gespräche mit Immelt und den Siemens-Vertretern wollte Hollande Martin Bouygues (FSE:BYG) (PSE:PEN) treffen. Der Chef des gleichnamigen französischen Konzerns ist als Alstom-Großaktionär maßgeblich an den Übernahmeverhandlungen beteiligt. Die Alstom-Führung will sich spätestens am Mittwochmorgen zum weiteren Vorgehen äußern. Die Aktien des für seine TGV-Züge bekannten Unternehmens sollen bis dahin nicht gehandelt werden.

Der französische Staat kann sich in die Verhandlungen einmischen, weil er bei Übernahmen in strategisch wichtigen Industriebereichen eine Art Veto-Recht hat. Die Regierung unter Hollande sieht eine mögliche Übernahme durch GE kritisch, weil sie unter anderem die Verlagerung von Arbeitsplätze und Entscheidungszentren befürchtet. Paris hat stattdessen angedeutet, einen Geschäftsfeldertausch zwischen Siemens und Alstom zu bevorzugen.

KREISE: REGIERUNG WILL ALSTOM-ÜBERNAHME DURCH GE NICHT BEHINDERN

Allerdings meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg nach dem Treffen zwischen Hollande und Immelt unter Berufung auf Insider, die französische Regierung werde eine Alstom-Übernahme durch GE nicht behindern. Der Präsident habe Immelt demnach gesagt, dass unter anderem Garantien für Arbeitsplätze und die Energie-Unabhängigkeit des Landes wichtig für die Regierung seien.

Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin erklärte am Montag mit Blick auf Alstom und Siemens, dass eine solche Übernahme zuerst eine unternehmerische Entscheidung sei, sie böte aber große industriepolitische Chancen für Deutschland und Frankreich. Beide Staaten wollten im Energiebereich eng zusammenarbeiten.

VORBILD AIRBUS

Hollande hatte bereits im Januar vorgeschlagen, eine deutsch-französische Allianz im Energiebereich zu schmieden. Als Vorbild für gelungene Zusammenarbeit nannte er den vor allem von Deutschland und Frankreich geschaffenen Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus (früher EADS).

In einem Brief bot Siemens-Chef Kaeser unter anderem eine Arbeitsplatzgarantie an. Siemens könne demnach für mindestens drei Jahre auf Stellenstreichungen in Frankreich verzichten. Der Wert der für Siemens interessanten Alstom-Geschäfte wird vom Unternehmen mit zehn bis elf Milliarden Euro beziffert. Es geht Siemens vor allem um die Kraftwerkssparte, die erneuerbaren Energien und die Energieübertragungstechnik von Alstom.

SIEMENS-AKTIEN IM MINUS

Den Anlegern des Münchner Konzerns bereiteten die Übernahmepläne zunächst Sorgen: Bis Montagnachmittag rutschten Siemens-Aktien mit einem kräftigen Minus von rund 2,50 Prozent in den Keller. Der Siemens-Rivale General Electric soll Gerüchten zufolge rund 13 Milliarden Dollar (9,4 Mrd Euro) für große Teile des französischen Herstellers von Energie- und Bahntechnik bieten. Die EU-Kommission wollte sich zunächst nicht zu möglichen kartellrechtlichen Hürden eines Einstieg von Siemens bei Alstom äußern. "Wir kommentieren keine hypothetischen Ereignisse", sagte ein Sprecher.tb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.