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ROUNDUP: Aktionäre stützen Umbau bei SAP - Snabe wechselt in Aufsichtsrat

Veröffentlicht am 21.05.2014, 17:27

MANNHEIM (dpa-AFX) - Die Anteilseigner von Europas größtem Softwarekonzern SAP (ETR:SAP) stützen den Umbaukurs des neuen alleinigen Chefs Bill McDermott. Sein bisheriger Co-Chef Jim Hagemann Snabe ließ sich am Mittwoch mit Unterstützung institutioneller Investoren auf der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat wählen - was aber nicht ohne Kritik blieb. McDermott will als alleiniger Chef weiter Tempo machen auf dem bereits gestarteten Weg hin zu neuen Geschäftsmodellen dabei auch die Belegschaft umbauen. Die von 0,85 auf 1,00 Euro gestiegene Dividende bestätigten die Aktionäre und machten auch den Weg für die Umwandlung in eine europäischen Aktiengesellschaft SE frei.

Snabe, seit Februar 2010 zusammen mit McDermott Vorstandssprecher bei den Walldorfern, hatte vergangenen Sommer seinen Rückzug aus dem Vorstand angekündigt. Sein Einzug in das Aufsichtsgremium wurde von Großaktionären gestützt, sonst wäre der schnelle Wechsel aus dem Management in den Kreis der Aufseher wegen potenzieller Interessenkonflikte nicht möglich gewesen. So stieß seine neue Aufgabe unter den Aktionären auch nicht nur auf Gegenliebe.

Lars Labryga von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) kritisierte, Snabe sei dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Unternehmensmitgründer Hasso Plattner "beruflich zu Dank verpflichtet". Wenn dieser sich mal irre, müsse ihm aber auch widersprochen werden.

McDermott hat als neuer Chef auch im Tagesgeschäft viel zu tun. Die vielen Vorstandswechsel der jüngsten Zeit verkauft er als Chance, jungen Mitarbeitern im Management die Möglichkeit zur Entwicklung zu geben. Damit soll auch der personelle Wandel zur Normalität bei den Walldorfern werden. Dafür würden Nachwuchskräfte auch bewusst früher in die Verantwortung genommen, sagte der Amerikaner. Künftig will sich McDermott auch ums Personal federführend kümmern. Das sei bei SAP nicht ganz einfach, mahnte Chefaufseher Plattner.

Zuletzt hatte Technikvorstand Vishal Sikka aus persönlichen Gründen SAP verlassen. Dafür rückten Entwicklungschef Bernd Leukert und Vertriebler Rob Enslin in die Chefetage auf. Zudem geht Finanzchef Werner Brandt Mitte des Jahres in den Ruhestand und macht seinem Nachfolger Luka Mucic Platz.

Erst im vergangenen Jahr waren Personalchefin Luisa Delgado und der für das Cloud-Geschäft zuständige Lars Dalgaard gegangen. Aktionärsvertreterin Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz nahm die schnellen Managementwechsel ins Visier. "Warum klappt das nicht so gut, wie wir uns das vorstellen?" fragte sie.

Zudem stehen bei SAP wegen des Umbaus des Geschäftsmodells hin zu Abo-Software Umschichtungen in der Belegschaft an, gut zweitausend Stellen sind nach Angaben des Konzerns betroffen. Zwar sollen Ende 2014 mehr Mitarbeiter für das Unternehmen arbeiten als derzeit. Für Beunruhigung bei der Belegschaft sorgen die Pläne dennoch. McDermott will für alle Betroffenen innerhalb des Konzerns neue Aufgaben finden.

SAP steht vor der Aufgabe, im Softwaregeschäft nicht hinter aufstrebende Firmen aus der Cloud - also mit Schwerpunkt auf Datenspeicherung im Internet - hinterherzuhinken. Das lässt sich das Unternehmen einiges an Zukäufen kosten. Zudem treibt das Management seit geraumer Zeit neue Geschäftsmodelle voran, die Software soll im Abo bezahlt werden statt über Einmalzahlungen für Lizenzen. Das soll langfristig mehr Umsatz und Gewinn bringen, sorgt aber erstmal für höhere Investitionen und auf kurze Sicht für geringere Erlöse.

Die Aktionäre stimmten auch für die Umwandlung zu einer europäischen Aktiengesellschaft. Damit will SAP unter anderem den Aufsichtsrat klein halten. Derzeit soll das Gremium maximal 18 Mitglieder haben, ab 2018 nur noch 12. Ohne den Wechsel zu einer SE wäre wegen der Beschäftigungsentwicklung in Deutschland ein 20-köpfiger Ausschuss nötig geworden.ha/

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