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ROUNDUP: Anleiherenditen in Euro-Kernländern im Sinkflug

Veröffentlicht am 25.05.2012, 11:42
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die europäische Schuldenkrise sorgt nicht mehr nur in Deutschland für einen Sinkflug der Anleiherenditen. Auch in anderen wichtigen Kernländern sind die Risikoaufschläge für Staatspapiere in den vergangenen Wochen stark gesunken. In der zweitgrößten Euro-Wirtschaft Frankreich erreichte die richtungsweisende Zehnjahresrendite am Freitag gar ein Rekordtief von 2,41 Prozent. Und das, obwohl die Perspektiven für die zweitgrößte Euro-Wirtschaft ungünstiger sind als für Deutschland.

Noch überraschender ist die aktuelle Entwicklung, weil seit wenigen Wochen ein neuer politischer Wind durch Frankreich weht: Anfang Mai ist der Sozialist Francois Hollandes in den Elysee-Palast eingezogen. Ein Politiker, der Strukturreformen zurückhaltend gegenübersteht, für gemeinsame Anleihen im Währungsraum (Eurobonds) eintritt und die Europäische Zentralbank (EZB) noch stärker in den Kampf gegen die Schuldenkrise einbinden will. Das sind allesamt Positionen, die im stabilitätsorientierten Deutschland auf starken Widerspruch treffen. Und dennoch profitiert Frankreich - zumindest mittelbar - von dem hohen Sicherheitsstreben der Anleger.

ANLEGER AUF RENDITESUCHE

Marktbeobachter nennen einen einfachen Grund für die jüngste Entwicklung: das rekordniedrige Zinsniveau in der größten Euro-Wirtschaft Deutschland. Da deutsche Staatspapiere als eine der wenigen sicheren Anlageformen gelten, werfen sie kaum noch Rendite ab. Unter Berücksichtigung der Inflation ergeben sich sogar Kapitalverluste. Damit sehen sich viele Investoren gezwungen, auch Kernländer mit schwächeren Bonitäten anzusteuern, heißt es bei den Anleiheexperten der Commerzbank. Grund: In Ländern wie Frankreich, Österreich oder Belgien liegt das Renditeniveau - trotz des jüngsten Rückgangs - immer noch deutlich höher als in Deutschland.

Auf Renditesuche dürften zurzeit vor allem institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen sein. Denn wegen des beispiellos niedrigen Renditeniveaus in Deutschland geraten sie zusehends in die Zwickmühle: Einerseits sind sie verpflichtet, die Mittel ihrer Kunden sicher anzulegen. Andererseits müssen sie aber auch darauf achten, in renditeträchtige Titel zu investieren. Beispielsweise müssen Versicherungen ihren Kunden ein gewisses Maß an Verzinsung bieten.

FRANKREICH PROFITIERT

Damit profitieren neben Deutschland zusehends auch andere Kernländer von der Schuldenkrise. Wenn auch nur über den Umweg des 'sicheren Hafens' Deutschland: Denn hierzulande sorgt die Krise schon seit langem dafür, dass der deutsche Staat immer weniger für neue Schulden zahlen muss. Jüngster Höhepunkt: Zur Wochenmitte konnte sich der Bund frisches Kapital besorgen, ohne dafür auch nur einen Euro-Cent an Zinsen zahlen zu müssen. Mit einer zweijährigen Anleihe, bei der Zinszahlungen normalerweise fest vorgesehen sind, lautete der Zinskupon auf null Prozent - ein absolutes Novum für den deutschen Anleihemarkt.

In den letzten Wochen jedoch war der Renditerückgang in Frankreich am stärksten. Vor dem Wahlsieg des neuen Präsidenten Hollandes hatte das Renditeniveau in Frankreich noch viel höher als aktuell gelegen. Zehnjährige Staatstitel rentierten seinerzeit noch über drei Prozent. Seither ist die Rendite um 0,6 Prozentpunkte auf das jüngste Rekordtief gefallen. In den anderen Laufzeiten ging die Entwicklung in die gleiche Richtung./bgf/jsl

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