INGOLSTADT (dpa-AFX) - Der Volkswagen -Konzern hat jetzt auch Motorräder im Angebot. Für Europas größten Autobauer kauft die Ingolstädter Konzerntochter Audi die legendäre italienische Motorradschmiede Ducati zu einem nicht genannten Preis. Im Vorfeld war von 860 Millionen Euro die Rede.
Am Vorabend der VW-Hauptversammlung am Donnerstag in Hamburg segneten die Aufsichtsräte das Geschäft ab. Damit erfüllten sie einen Wunsch von VW-Patriarch Ferdinand Piëch, der am Dienstag 75 wurde und italienisches Design liebt. Audi ist im VW-Konzern bereits für den italienischen Sportwagenbauer Lamborghini zuständig.
Wirtschaftlich wichtiger für Audi ist die zweite Entscheidung, die der Aufsichtsrat am Mittwochabend traf: Wie BMW und Mercedes bekommt auch Audi jetzt eine eigene Fabrik in Amerika. Ab dem Jahr 2016 werde Audi dort einen Geländewagen bauen. Der genaue Standort sei noch offen. Vorstandschef Rupert Stadler sagte: 'Die gute Infrastruktur, wettbewerbsfähige Kostenstrukturen sowie die bestehenden Freihandelsabkommen haben die Entscheidung pro Mexiko maßgeblich beeinflusst.' Mit diesem Schritt sichere Audi seine Position auf dem Weltmarkt. 'Davon werden auch unsere deutschen Standorte profitieren.'
Audi fährt beim Verkauf in Amerika den Konkurrenten BMW und Mercedes hinterher, die schon seit vielen Jahren mit eigenen Werken in den USA sind. BMW baut in Spartanburg die Geländewagen X3, X5 und X6, Mercedes in Tuscaloosa ebenfalls Geländewagen und die C-Klasse. BMW und Mercedes liefern sich in den USA ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitzenposition bei Premium-Autos, mit 76.000 beziehungsweise 64.000 verkauften Fahrzeugen im ersten Quartal. Audi kam nur auf knapp 30.000 Autos. Wie die Konzernmutter VW hatten sich die Ingolstädter bislang sehr stark auf China konzentriert und wollen jetzt Boden gutmachen. Denn Wachstum erwarten die deutschen Autobauer vor allem in Asien und Amerika.
Da ist Ducati eher was für die Emotionen. Die legendäre Motrradschmiede wurde 1926 in Bologna gegründet und hat wechselvolle Jahre hinter sich. Der Finanzinvestor Investindustrial hatte das Traditionsunternehmen 2005 in der Krise übernommen und zieht sich jetzt wieder zurück. 'Wir glauben, dass Audi der beste Partner ist, um den bereits erfolgreich eingeleiteten Globalisierungsprozess fortzusetzen', sagte Investindustrial-Chef Andrea Bonomi. Er sei davon überzeugt, dass Audi ein verantwortungsbewusster neuer Besitzer sein werde, der die technologischen Fertigkeiten der italienischen Facharbeiter im Sinne einer glänzenden Zukunft des Unternehmens erhalte. 'Ducati hat eine loyale und wachsende Kundenbasis', die dank der globalen Präsenz und der hervorragenden Ingenieursarbeit bei Audi und der VW-Gruppe gut aufgehoben sein werden.
Ducati verkaufte 2011 rund 42.000 Motorräder, machte 480 Millionen Euro Umsatz und schreibt inzwischen schwarze Zahlen. Allerdings gilt das Motorradgeschäft als schwierig, der Markt in Europa hat sich in den letzten Jahren halbiert. Angesichts prall gefüllter Kassen wagt VW das Experiment aber. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr 8,3 Millionen Autos verkauft und 15,8 Milliarden Euro Gewinn eingefahren - mehr als ein Viertel hatte Audi dazu beigetragen./rol/DP/he
Am Vorabend der VW-Hauptversammlung am Donnerstag in Hamburg segneten die Aufsichtsräte das Geschäft ab. Damit erfüllten sie einen Wunsch von VW-Patriarch Ferdinand Piëch, der am Dienstag 75 wurde und italienisches Design liebt. Audi ist im VW-Konzern bereits für den italienischen Sportwagenbauer Lamborghini zuständig.
Wirtschaftlich wichtiger für Audi ist die zweite Entscheidung, die der Aufsichtsrat am Mittwochabend traf: Wie BMW
Audi fährt beim Verkauf in Amerika den Konkurrenten BMW und Mercedes hinterher, die schon seit vielen Jahren mit eigenen Werken in den USA sind. BMW baut in Spartanburg die Geländewagen X3, X5 und X6, Mercedes in Tuscaloosa ebenfalls Geländewagen und die C-Klasse. BMW und Mercedes liefern sich in den USA ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitzenposition bei Premium-Autos, mit 76.000 beziehungsweise 64.000 verkauften Fahrzeugen im ersten Quartal. Audi kam nur auf knapp 30.000 Autos. Wie die Konzernmutter VW hatten sich die Ingolstädter bislang sehr stark auf China konzentriert und wollen jetzt Boden gutmachen. Denn Wachstum erwarten die deutschen Autobauer vor allem in Asien und Amerika.
Da ist Ducati eher was für die Emotionen. Die legendäre Motrradschmiede wurde 1926 in Bologna gegründet und hat wechselvolle Jahre hinter sich. Der Finanzinvestor Investindustrial hatte das Traditionsunternehmen 2005 in der Krise übernommen und zieht sich jetzt wieder zurück. 'Wir glauben, dass Audi der beste Partner ist, um den bereits erfolgreich eingeleiteten Globalisierungsprozess fortzusetzen', sagte Investindustrial-Chef Andrea Bonomi. Er sei davon überzeugt, dass Audi ein verantwortungsbewusster neuer Besitzer sein werde, der die technologischen Fertigkeiten der italienischen Facharbeiter im Sinne einer glänzenden Zukunft des Unternehmens erhalte. 'Ducati hat eine loyale und wachsende Kundenbasis', die dank der globalen Präsenz und der hervorragenden Ingenieursarbeit bei Audi und der VW-Gruppe gut aufgehoben sein werden.
Ducati verkaufte 2011 rund 42.000 Motorräder, machte 480 Millionen Euro Umsatz und schreibt inzwischen schwarze Zahlen. Allerdings gilt das Motorradgeschäft als schwierig, der Markt in Europa hat sich in den letzten Jahren halbiert. Angesichts prall gefüllter Kassen wagt VW das Experiment aber. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr 8,3 Millionen Autos verkauft und 15,8 Milliarden Euro Gewinn eingefahren - mehr als ein Viertel hatte Audi dazu beigetragen./rol/DP/he