FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltenden Spannungen im europäischen Finanzsektor und die hohe Liquiditätsausstattung der Geldhäuser haben die Bankeinlagen bei der der Europäischen Zentralbank (EZB) knapp unter Rekord steigen lassen. Wie die EZB am Mittwoch mitteilte, notierten die Übernacht-Einlagen zuletzt bei rund 524 Milliarden Euro. Das sind nur gut vier Milliarden Euro weniger als der Höchststand von gut 528 Milliarden Euro, der Mitte Januar erreicht worden war. Die eintägigen Ausleihungen der Banken bei der EZB lagen zur Wochenmitte bei rund 1,2 Milliarden Euro. Auch das ist mehr als üblich, allerdings deutlich weniger als die zweistelligen Milliardenbeträge, die um den Jahreswechsel zu beobachten waren.
Die kurzfristigen Einlagen und Ausleihungen bei der Notenbank gelten grundsätzlich als Indikator für die Stimmung im Bankensektor. Hohe Werte signalisieren prinzipiell ein großes Misstrauen der Institute untereinander: Anstatt sich gegenseitig Geld auf dem Interbankenmarkt zu leihen, wickeln die Banken den Geldhandel - selbst unter Inkaufnahme von Zinsverlusten - über die EZB ab, weil dies sicherer ist. Ausschlaggebend ist die Schuldenkrise im Währungsraum, von der insbesondere südeuropäische Banken stark betroffen sind.
Mehrere Bankvolkswirte hatten unlängst aber darauf hingewiesen, dass die Signalwirkung der Einlagen und Ausleihungen zurzeit verzerrt ist. Dies liegt im Wesentlichen an der hohen Liquiditätsversorgung der EZB. Spitze des Eisbergs war Ende 2011 ein Refinanzierungsgeschäft mit den Banken über die Rekordsumme von fast 490 Milliarden Euro und einer Laufzeit von drei Jahren. Das entsprechend hohe Liquiditätspolster der Banken hat zur Folge, dass ein Teil der überschüssigen Mittel am Ende jedes Geschäftstags zwangsläufig wieder bei der Notenbank landet, lautet die Argumentation von Bankökonomen.
Darüber hinaus hatten sich die Spannungen im europäischen Bankensektor zuletzt auch an anderer Stelle etwas beruhigt. So waren etwa amerikanische Geldmarktfonds dem Vernehmens nach wieder eher bereit, europäischen Instituten kurzfristige Mittel zur Verfügung zu stellen. Im Herbst vergangenen Jahres waren diese wichtigen Geldflüsse fast zum erliegen gekommen, nachdem die Schuldenkrise auf Italien und Spanien sowie schließlich sogar auf Kernstaaten wie Frankreich zeitweise übergeschwappt war. In diesen Ländern hat sich die Lage zuletzt wieder etwas beruhigt, so dass auch amerikanische Fonds und Banken wieder etwas mehr Zutrauen in europäische Institute gefasst haben./bgf/jkr
Die kurzfristigen Einlagen und Ausleihungen bei der Notenbank gelten grundsätzlich als Indikator für die Stimmung im Bankensektor. Hohe Werte signalisieren prinzipiell ein großes Misstrauen der Institute untereinander: Anstatt sich gegenseitig Geld auf dem Interbankenmarkt zu leihen, wickeln die Banken den Geldhandel - selbst unter Inkaufnahme von Zinsverlusten - über die EZB ab, weil dies sicherer ist. Ausschlaggebend ist die Schuldenkrise im Währungsraum, von der insbesondere südeuropäische Banken stark betroffen sind.
Mehrere Bankvolkswirte hatten unlängst aber darauf hingewiesen, dass die Signalwirkung der Einlagen und Ausleihungen zurzeit verzerrt ist. Dies liegt im Wesentlichen an der hohen Liquiditätsversorgung der EZB. Spitze des Eisbergs war Ende 2011 ein Refinanzierungsgeschäft mit den Banken über die Rekordsumme von fast 490 Milliarden Euro und einer Laufzeit von drei Jahren. Das entsprechend hohe Liquiditätspolster der Banken hat zur Folge, dass ein Teil der überschüssigen Mittel am Ende jedes Geschäftstags zwangsläufig wieder bei der Notenbank landet, lautet die Argumentation von Bankökonomen.
Darüber hinaus hatten sich die Spannungen im europäischen Bankensektor zuletzt auch an anderer Stelle etwas beruhigt. So waren etwa amerikanische Geldmarktfonds dem Vernehmens nach wieder eher bereit, europäischen Instituten kurzfristige Mittel zur Verfügung zu stellen. Im Herbst vergangenen Jahres waren diese wichtigen Geldflüsse fast zum erliegen gekommen, nachdem die Schuldenkrise auf Italien und Spanien sowie schließlich sogar auf Kernstaaten wie Frankreich zeitweise übergeschwappt war. In diesen Ländern hat sich die Lage zuletzt wieder etwas beruhigt, so dass auch amerikanische Fonds und Banken wieder etwas mehr Zutrauen in europäische Institute gefasst haben./bgf/jkr