MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die BayernLB hat zahlreiche Kaufgebote für ihre Wohnungsgesellschaft GBW mit 32 000 Wohnungen in Bayern erhalten. 'Eine große Anzahl namhafter Interessenten hat sich bei der BayernLB gemeldet und auch Angebote abgegeben', sagte ein Sprecher der Bank am Montag in München zum Ablauf der Frist für die Offerten. Die Namen der Bieter oder die Höhe der Gebote nannte die Landesbank aber nicht. Auch wegen des günstigen Umfeldes für Immobilien kann die Bank mit einem Milliardenerlös rechnen. Sie muss sich auf Druck der EU-Kommission von dem Tochterunternehmen trennen und den Verkaufserlös an den Freistaat Bayern zurückzahlen, der sie vor der Pleite gerettet hatte.
Ausgewählte Bieter können dann nach Angaben der BayernLB Anfang des Jahres Einblick in die Bücher des Unternehmens nehmen. Im kommenden Frühjahr soll der Verkauf abgeschlossen sein. Die GBW sieht den Wert der Wohnungen bei rund 2,4 Milliarden Euro. Verrechnet mit den Verbindlichkeiten des Unternehmens läge er bei 984 Millionen Euro. Der Wert des gesamten Unternehmens und damit die Preisspanne für die Bieter dürfte sich zwischen diesen Summen bewegen.
Mieterverbände befürchten bei einem Verkauf an einen privaten Investor drastische Mieterhöhungen von mehr als 20 Prozent oder Eigenbedarfskündigungen. 'Die Stimmung bei den Mietern hat sich nicht beruhigt', sagte die Vorsitzende des Mietervereins München, Beatrix Zurek. Das Angebot von Freistaat und BayernLB zum Schutz der GBW-Mieter durch eine Sozialcharta hatte sie bereits in den vergangenen Wochen als 'windelweich' kritisiert. Die Mieterverbände hatten stattdessen Zusatzverträge gefordert, mit denen alle betroffenen Mieter langfristig geschützt würden.
Für Investoren, die mit den Wohnungen auf das schnelle Geld hoffen, ist die GBW nach Ansicht von Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) durch die Sozialcharta aber unattraktiv. 'Wer sich kurzfristig hier engagiert, um einen Reibach zu machen, ist sicher fehl am Platz', sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Für die Mieter gebe es daher keinen Grund zur Beunruhigung. 'Natürlich verstehe ich die Ängste', sagte er. Der Käufer müsse sich aber vertraglich verpflichten, die sozialen Standards einzuhalten.
Insgesamt sollen sich in der ersten Runde des Verkaufsprozesses mehr als zwei Dutzend Kaufinteressenten gemeldet haben. Unklar ist aber, wie viele davon bis Montag auch ein Kaufgebot eingereicht haben. Die BayernLB und die Interessenten haben strikte Geheimhaltung vereinbart. Öffentlich Interesse bekundet hatte das Immobilienunternehmen Patrizia sowie das kommunale Konsortium 'Wohnen in Bayern', dem auch die Städte München und Nürnberg angehören. Dort hat die GBW besonders viele Wohnungen, die teilweise deutlich unter dem üblichen Preis vermietet sind.
Die wohnungspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Christine Kamm, forderte die Verantwortlichen auf, das Schicksal der Mieter bei der Vergabe zum obersten Gebot zu machen. 'Es erfüllt mich mit großer Sorge, wenn nicht einmal die Kriterien der großspurig angekündigten Sozialcharta XXL der Öffentlichkeit bekanntgemacht worden, ja vielleicht noch nicht einmal verbindlich festgelegt worden sind.' Mieter bräuchten aber eigene, langfristig wirkende Zusicherungen, auf die sie sich verlassen können. Die SPD im Landtag forderte erneut, neue Zusatzverträge mit den Mietern abzuschließen, die sie vor Eigenbedarfskündigungen, Luxusmodernisierungen oder drastischen Mieterhöhungen schützen./dwi/DP/zb
Ausgewählte Bieter können dann nach Angaben der BayernLB Anfang des Jahres Einblick in die Bücher des Unternehmens nehmen. Im kommenden Frühjahr soll der Verkauf abgeschlossen sein. Die GBW sieht den Wert der Wohnungen bei rund 2,4 Milliarden Euro. Verrechnet mit den Verbindlichkeiten des Unternehmens läge er bei 984 Millionen Euro. Der Wert des gesamten Unternehmens und damit die Preisspanne für die Bieter dürfte sich zwischen diesen Summen bewegen.
Mieterverbände befürchten bei einem Verkauf an einen privaten Investor drastische Mieterhöhungen von mehr als 20 Prozent oder Eigenbedarfskündigungen. 'Die Stimmung bei den Mietern hat sich nicht beruhigt', sagte die Vorsitzende des Mietervereins München, Beatrix Zurek. Das Angebot von Freistaat und BayernLB zum Schutz der GBW-Mieter durch eine Sozialcharta hatte sie bereits in den vergangenen Wochen als 'windelweich' kritisiert. Die Mieterverbände hatten stattdessen Zusatzverträge gefordert, mit denen alle betroffenen Mieter langfristig geschützt würden.
Für Investoren, die mit den Wohnungen auf das schnelle Geld hoffen, ist die GBW nach Ansicht von Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) durch die Sozialcharta aber unattraktiv. 'Wer sich kurzfristig hier engagiert, um einen Reibach zu machen, ist sicher fehl am Platz', sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Für die Mieter gebe es daher keinen Grund zur Beunruhigung. 'Natürlich verstehe ich die Ängste', sagte er. Der Käufer müsse sich aber vertraglich verpflichten, die sozialen Standards einzuhalten.
Insgesamt sollen sich in der ersten Runde des Verkaufsprozesses mehr als zwei Dutzend Kaufinteressenten gemeldet haben. Unklar ist aber, wie viele davon bis Montag auch ein Kaufgebot eingereicht haben. Die BayernLB und die Interessenten haben strikte Geheimhaltung vereinbart. Öffentlich Interesse bekundet hatte das Immobilienunternehmen Patrizia sowie das kommunale Konsortium 'Wohnen in Bayern', dem auch die Städte München und Nürnberg angehören. Dort hat die GBW besonders viele Wohnungen, die teilweise deutlich unter dem üblichen Preis vermietet sind.
Die wohnungspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Christine Kamm, forderte die Verantwortlichen auf, das Schicksal der Mieter bei der Vergabe zum obersten Gebot zu machen. 'Es erfüllt mich mit großer Sorge, wenn nicht einmal die Kriterien der großspurig angekündigten Sozialcharta XXL der Öffentlichkeit bekanntgemacht worden, ja vielleicht noch nicht einmal verbindlich festgelegt worden sind.' Mieter bräuchten aber eigene, langfristig wirkende Zusicherungen, auf die sie sich verlassen können. Die SPD im Landtag forderte erneut, neue Zusatzverträge mit den Mietern abzuschließen, die sie vor Eigenbedarfskündigungen, Luxusmodernisierungen oder drastischen Mieterhöhungen schützen./dwi/DP/zb