LONDON (dpa-AFX) - Der britische Öl- und Gaskonzern BP (FSE:BPE5)
Der bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten sank im ersten Quartal von 4,2 Milliarden auf 3,2 Milliarden US-Dollar (2,3 Mrd Euro), wie das Unternehmen in London mitteilte. Damit traf BP die Schätzungen der Analysten auf den Punkt. Der Umsatz sank von 107 Milliarden auf knapp 93 Milliarden Dollar. Wegen vorübergehender Instandhaltungsarbeiten an Förderanlagen in der Nordsee sowie im Golf von Mexiko wird die Produktion nach Einschätzung des Konzerns auch im zweiten Quartal zurückgehen. Im Raffineriegeschäft erwartet BP hingegen Verbesserungen: Weltweit ziehe die Nachfrage wieder an.
Die gesamte Branche hatte schon im vergangenen Jahr herbe Einbußen hinnehmen müssen, vor allem wegen der konjunkturell bedingten Rückgänge im Raffineriegeschäft. Auch andere Großkonzerne wie Royal Dutch Shell (ETR:R6C) (ASX:RDSA) (ISE:RDSA), Exxon Mobil und Chevron NYS:CVX ließen Federn. Die Förderung wird immer teurer, da die leicht auszubeutenden Produktionsstätten weniger abwerfen, neue Fördergebiete jedoch schwieriger und mit höherem Kostenaufwand zu erreichen sind. Hinzu kommen die Konkurrenz aus den Schwellenländern sowie die Schiefergasförderung in den USA.
"Wir haben einen soliden Start in das Jahr hingelegt", sagte Dudley. Beim Erkunden neuer Fördergebiete sei BP erfolgreich gewesen, ebenso seien neue Produktionsanlagen gut angelaufen. An die Aktionäre will BP eine Quartalsdividende von 9,75 US-Cent je Aktie auszahlen, das ist ein Plus von 8,3 Prozent. Einige Marktbeobachter waren davon positiv überrascht. Ein Analyst in London sagte, er habe erst später mit diesem Schritt gerechnet. Der Kurs der BP-Aktie stieg an der Börse in London am Vormittag in einem positiven Marktumfeld um 0,85 Prozent.
Ebenfalls positiv für die Anteilseigner soll sich das aktuelle Aktienrückkaufprogramm des Konzerns auswirken. Bis zum Herbst will BP eigene Aktien im Wert von 8 Milliarden Dollar zurückkaufen, der Großteil davon ist schon abgearbeitet. Finanziert wird das Programm unter anderem aus dem Verkauf weiterer Unternehmensteile im Volumen von 10 Milliarden Dollar bis Ende 2015. Davon sind bereits 3 Milliarden Dollar unter Dach und Fach.
Nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko in Folge der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" im Jahr 2010 hatte sich BP bereits von Unternehmensteilen im Wert von 38 Milliarden Dollar getrennt. Die Kosten für die Nachwirkungen der Katastrophe beziffert der Konzern auf 42,7 Milliarden Dollar.tw/kja