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ROUNDUP: Commerzbank strapaziert bei Kapitalerhöhung Geduld ihrer Aktionäre

Veröffentlicht am 14.05.2013, 09:01
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die neuerliche milliardenschwere Kapitalerhöhung der Commerzbank wird für die Alt-Aktionäre noch schmerzhafter als befürchtet. Die Aktien werden zu einem Preis von gerade einmal 4,50 Euro pro Stück platziert, wie das Institut am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Am Montag war noch über einen Emissionspreis von rund 5 Euro spekuliert worden. Um auf den angestrebten Erlös von 2,5 Milliarden Euro zu kommen, muss die Bank die Aktienzahl damit fast verdoppeln. Mit dem Schritt will das Institut die verbliebenen direkten Staatshilfen aus der Zeit der Finanzkrise sowie die Stillen Einlagen des Versicherers Allianz zurückzahlen.

Insgesamt gibt die Commerzbank gut 555 Millionen neue Aktien aus. Der Abschlag auf den sogenannten TERP (Theoretical ex-rights price) - den derzeitigen Börsenkurs abzüglich des Preises für die Bezugsrechte - beträgt damit gut 38 Prozent. Dieser liegt etwas höher als zuletzt kolportiert. Im vorbörslichen Handel setzte die Commerzbank-Aktie ihre Talfahrt vom Vortag fort.

Altaktionäre können die neue Papiere von diesem Mittwoch an bis zum 28. Mai zeichnen. Sie bekommen sie im Verhältnis 21 zu 20 - das heißt für 21 bestehende Anteilsscheine können sie 20 neue ordern. Wer keine neue Aktien haben möchte, kann sich sein Bezugsrecht bis zum 24. Mai von neuen Investoren abkaufen lassen.

ERLÖS IST GESICHERT

Der Erlös aus der Kapitalerhöhung ist bereits gesichert. Dafür stehen die Investmentbanken, die der Commerzbank bei der Kapitalerhöhung helfen, auf jeden Fall gerade. Neben der Commerzbank wird die Transaktion von der Deutschen Bank sowie der Citigroup und der HSBC gemanagt.

Mit dem Erlös will die Commerzbank die verbliebenen Stillen Einlagen des Bankenrettungsfonds Soffin von 1,6 Milliarden Euro sowie der Allianz von 750 Millionen Euro ablösen. Zudem soll die eigene harte Kernkapitalquote von 7,5 Prozent auf 8,4 Prozent steigen.

STAATSANTEIL SINKT ERSTMALS

Der Staat war nach der Lehman-Pleite Mitte September 2008 in zwei Schritten bei der Commerzbank eingestiegen. Diese hatte kurz zuvor die mit etlichen Altlasten behaftete Dresdner Bank von der Allianz übernommen. Insgesamt flossen 18,2 Milliarden Euro staatliche Hilfsgelder - davon 16,4 Milliarden Euro als Stille Einlage, der Rest als direkte Beteiligung. Den Löwenanteil der Stillen Einlage hatte die Bank mit einer gigantischen Kapitalerhöhung von 11 Milliarden Euro vor zwei Jahren getilgt.

Neben dieser Stillen Einlage ist der Staat bislang auch zu gut einem Viertel direkt an der Commerzbank beteiligt. Im Zuge der Kapitalerhöhung wird der Rettungsfonds Soffin nun erstmals seit seinem Einstieg seinen Aktienanteil reduzieren. Dieser soll von derzeit gut einem Viertel auf unter 20 Prozent sinken.

KRITIK VON KLEINAKTIONÄRE

Die Commerzbank hatte die Ausgabe neuer Papiere Mitte März angekündigt. Die Hauptversammlung Mitte April hatte dem Schritt trotz harter Kritik von Kleinaktionären mit großer Mehrheit zugestimmt. Um die komplizierte Transaktion überhaupt durchziehen zu können, musste das Institut kurz danach den Kurs aufhübschen: Es legte zehn alte Aktien zu einer neuen zusammen. Dadurch verzehnfachte sich der Aktienkurs an der Börse. Das sollte verhindern, dass der Kurswert unter einen Euro sinkt. Dann wäre eine Kapitalerhöhung unmöglich, da keine neue Aktie unter einem Nennwert von einem Euro ausgegeben werden darf.

Die Commerzbank hatte in den vergangenen beiden Jahren wiederholt frische Mittel am Markt aufgenommen. Der Konzern kämpft mit Altlasten aus der Schiffs- und Immobilienfinanzierung. Dazu kommt, dass die staatlichen Rettungsgelder nach den neuen Kapitalregeln ('Basel III') ab 2016 nicht mehr als Eigenkapital anerkannt werden./enl/zb/kja

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