MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Kernbank der verstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) sieht sich nach einem guten Jahresstart auf Kurs. Im ersten Quartal legte das Vorsteuerergebnis der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 38 Millionen Euro zu, wie die Bank am Montag in München mitteilte. Neben einem gestiegenen Zinsüberschuss profitierte sie auch von einem niedrigeren Verwaltungsaufwand. "Das Ergebnis des ersten Quartals belegt, dass die pbb auf dem prognostizierten Weg für die angestrebte Reprivatisierung ist", erklärte pbb-Chefin Manuela Better.
Auch bei der Jahresprognose sieht sie die Bank im Plan. Angepeilt ist ein Vorsteuergewinn von mindestens 140 Millionen Euro. Das wäre zwar etwas weniger als im Vorjahr (165 Mio Euro), doch hatte 2013 ein Immobilienverkauf das Ergebnis in die Höhe getrieben. Die HRE wickelt nach der Rettung durch den Staat und größeren Umbauten ihre Geschäfte inzwischen unter dem Dach der pbb ab. Der Bund muss die HRE bis 2015 wieder verkaufen.
Das Neugeschäft der pbb lag im ersten Quartal mit 1,6 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Die Bank verwies auf ein intensiveres Wettbewerbsumfeld. Sie verdient ihr Geld unter anderem mit der Finanzierung großer Immobilienprojekte, bietet inzwischen aber auch Tages- und Festgeldkonten für Privatanleger.
Die vom Bund beschlossene Abwicklung der irischen HRE-Tochter Depfa sieht Better einem "Spiegel"-Bericht zufolge kritisch. In einem Brief an den Bankenrettungsfonds Soffin habe sie vor einer Destabilisierung der Depfa gewarnt, hieß es in dem Bericht. Der Bund als Eigentümer hatte entschieden, den ursprünglich geplanten Depfa-Verkauf abzubrechen und die Bank stattdessen in der staatlichen Bad Bank FMS Wertmanagement (FMSW) abzuwickeln. Zur Begründung der Entscheidung erklärte das Bundesfinanzministerium im Mai, eine Abwicklung verspreche für den Steuerzahler das bessere Ergebnis.
Dem Bericht zufolge schreibt Better in dem Brief, die Aufsichtsbehörden in den USA und Irland seien wegen der Depfa-Abwicklung beunruhigt. Auch werde der Verlust in diesem Jahr höher ausfallen als erwartet. Die Mitarbeiter empfänden zudem die Abwicklung als feindliche Übernahme durch die FMSW. Diese müsse nun schnell die Verantwortung bei der Depfa übernehmen. Die HRE wollte sich am Montag nicht zu dem Bericht äußern.br