WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft hat sich im Frühjahr dem Abwärtssog der Euro-Schuldenkrise größtenteils entziehen können - und ist sogar etwas stärker als erwartet gewachsen. Von Anfang April bis Ende Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum ersten Quartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Allerdings verliert die Konjunkturlokomotive Europas an Tempo: Für das erste Quartal hatte das Bundesamt noch ein deutlich stärkeres Wachstum von 0,5 Prozent im Quartalsvergleich gemeldet.
Mit Blick auf die Krise in der Eurozone zweifeln Experten jedoch zunehmend, ob Deutschland sich weiter als Fels in der Brandung behaupten kann. Im Frühjahr hätten vor allem positive Impulse aus dem deutschen Export und vom privaten Konsum für einen Anstieg der Wirtschaftsleistung gesorgt, begründete das Statistische Bundesamt das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Detaillierte Daten werden jedoch erst am 23. August bekanntgegeben. Im Jahresvergleich lag das Wachstum den Angaben zufolge bei 0,5 Prozent und bereinigt um einen fehlenden Arbeitstag bei 1,0 Prozent.
EXPERTE: BEEINDRUCKENDE WACHSTUMSZAHLEN
Mit Blick auf die BIP-Daten erkannten Experten der Berenberg Bank aber auch keine Rezessionsgefahren in Deutschland. Unicredit-Volkswirt Andreas Rees nannte die deutschen Wachstumszahlen sogar 'beeindruckend'. Einmal mehr habe die deutsche Wirtschaft es geschafft, deutlich besser als andere Länder der Eurozone abzuschneiden. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt stehe nach Einschätzung von Rees in starkem Kontrast zur französischen Wirtschaft, die auf der Stelle tritt, und zu rückläufigen Entwicklungen in Spanien und Italien.
Dagegen sieht die Commerzbank in dem unerwartet robusten deutschen Wirtschaftswachstum 'die vorerst letzte gute Zahl' zur Wirtschaftsleistung in der größten Volkswirtschaft Europas. 'Sowohl die fallenden Auftragseingänge als auch die auf Umfragen basierenden Konjunkturindikatoren deuten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal etwas schrumpfen wird', schrieb Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer in einer Analyse. Die eigentlich wettbewerbsstarke deutsche Wirtschaft leide unter der Schuldenkrise und dem geringeren Wachstum der Weltwirtschaft.
EURO REAGIERT MIT KURSGEWINNEN
An den Finanzmärkten sorgten die deutschen BIP-Daten für Kursgewinne. Der Kurs des Euro sprang im Vormittagshandel auf ein Tageshoch bei 1,2385 US-Dollar. Am Frankfurter Aktienmarkt gewann der DAX 0,91 Prozent auf 6.972,41 Punkte und am Markt für deutsche Staatsanleihen machten die Anleger einen Bogen um die als besonders sicher geltenden Bundesanleihen und die Kurse gerieten unter Druck./jkr/hbr/fbr
Mit Blick auf die Krise in der Eurozone zweifeln Experten jedoch zunehmend, ob Deutschland sich weiter als Fels in der Brandung behaupten kann. Im Frühjahr hätten vor allem positive Impulse aus dem deutschen Export und vom privaten Konsum für einen Anstieg der Wirtschaftsleistung gesorgt, begründete das Statistische Bundesamt das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Detaillierte Daten werden jedoch erst am 23. August bekanntgegeben. Im Jahresvergleich lag das Wachstum den Angaben zufolge bei 0,5 Prozent und bereinigt um einen fehlenden Arbeitstag bei 1,0 Prozent.
EXPERTE: BEEINDRUCKENDE WACHSTUMSZAHLEN
Mit Blick auf die BIP-Daten erkannten Experten der Berenberg Bank aber auch keine Rezessionsgefahren in Deutschland. Unicredit-Volkswirt Andreas Rees nannte die deutschen Wachstumszahlen sogar 'beeindruckend'. Einmal mehr habe die deutsche Wirtschaft es geschafft, deutlich besser als andere Länder der Eurozone abzuschneiden. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt stehe nach Einschätzung von Rees in starkem Kontrast zur französischen Wirtschaft, die auf der Stelle tritt, und zu rückläufigen Entwicklungen in Spanien und Italien.
Dagegen sieht die Commerzbank in dem unerwartet robusten deutschen Wirtschaftswachstum 'die vorerst letzte gute Zahl' zur Wirtschaftsleistung in der größten Volkswirtschaft Europas. 'Sowohl die fallenden Auftragseingänge als auch die auf Umfragen basierenden Konjunkturindikatoren deuten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal etwas schrumpfen wird', schrieb Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer in einer Analyse. Die eigentlich wettbewerbsstarke deutsche Wirtschaft leide unter der Schuldenkrise und dem geringeren Wachstum der Weltwirtschaft.
EURO REAGIERT MIT KURSGEWINNEN
An den Finanzmärkten sorgten die deutschen BIP-Daten für Kursgewinne. Der Kurs des Euro