FRANKFURT (dpa-AFX) - Der aus Anlegersicht 'sichere Hafen' Deutschland hat zur Wochenmitte Probleme bei einer Auktion dreißigjähriger Staatsanleihen bekommen. Die neuen Papiere trafen auf eine geringe Nachfrage, so dass der deutsche Staat seine anvisierte Kreditaufnahme deutlich verfehlte. An den Sekundärmärkten, wo umlaufende Anleihen gehandelt werden, gerieten deutsche Staatspapiere unter Druck. Experten warnten jedoch vor Panik: Angesichts eines Zinsniveaus für deutsche Papiere nahe Rekordtief hielten sich viele Investoren mit langfristigen Engagements zurück, hieß es bei der Commerzbank.
Dennoch ging die Auktion alles andere als glatt über die Bühne. Bei einer Nachfrage von lediglich 2,75 Milliarden Euro war die Auktion deutlich unterzeichnet. Eigentlich wollte der Bund drei Milliarden Euro aufnehmen. Wegen des geringen Anlegerinteresses sammelte der Staat nur 2,41 Milliarden Euro ein. Trotz der ungewöhnlich schwachen Nachfrage lag die zu zahlende Rendite auf einem Rekordtief in dieser Laufzeit. Sie betrug 2,41 Prozent. Der Kupon - also die Nominalverzinsung der Anleihe - lautet auf 2,5 Prozent. Er lag damit deutlich unter dem Kupon der letzten Versteigerung dreißigjähriger Papiere von Anfang 2012. Seinerzeit hatte der Nominalzins einen dreiviertel Prozentpunkt höher bei 3,25 Prozent gelegen.
NIEDRIGE ZINSEN SORGEN FÜR SCHWACHE NACHFRAGE
Es ist nicht das erste Mal, dass Deutschland bei einer Anleihe-Auktion patzt: Für Aufregung hatte insbesondere eine Versteigerung zehnjähriger Titel im Herbst 2011 gesorgt. Seinerzeit blieb Deutschland auf rund einem Drittel seiner Papiere sitzen. Daraufhin hatte eine Diskussion eingesetzt, ob Deutschland überhaupt noch als sichere Zuflucht vor der Schuldenkrise angesehen werden könne. Damals war der Anleihe-Kupon mit zwei Prozent so niedrig wie noch nie angesetzt worden - für Experten ein wichtiger Grund für die sehr schwache Nachfrage. Zuletzt war Anfang April eine Auktion zehnjähriger Titel auf eine schwache Nachfrage gestoßen.
Auch die aktuelle Versteigerung rief bei Experten Enttäuschung hervor. 'Im Gegensatz zu der schwachen Herbst-Auktion haben wir aber jüngst mit Problemen gerechnet', sagte Anleiheexperte Rainer Guntermann von der Commerzbank. Er nannte insbesondere das ungewöhnlich große Volumen der Auktion als Grund für das schwache Ergebnis. 'Normalerweise nimmt der Bund im dreißigjährigen Bereich nur zwei Milliarden auf. Diesmal war es die Hälfte mehr.' Zudem sorge das aktuell sehr niedrige Zinsniveau dafür, dass viele Anleger bei derart langen Laufzeiten nicht zu jedem Preis zugreifen. 'Insoweit ist das jüngste Auktionsergebnis kein Beinbruch.'/bgf/jsl
Dennoch ging die Auktion alles andere als glatt über die Bühne. Bei einer Nachfrage von lediglich 2,75 Milliarden Euro war die Auktion deutlich unterzeichnet. Eigentlich wollte der Bund drei Milliarden Euro aufnehmen. Wegen des geringen Anlegerinteresses sammelte der Staat nur 2,41 Milliarden Euro ein. Trotz der ungewöhnlich schwachen Nachfrage lag die zu zahlende Rendite auf einem Rekordtief in dieser Laufzeit. Sie betrug 2,41 Prozent. Der Kupon - also die Nominalverzinsung der Anleihe - lautet auf 2,5 Prozent. Er lag damit deutlich unter dem Kupon der letzten Versteigerung dreißigjähriger Papiere von Anfang 2012. Seinerzeit hatte der Nominalzins einen dreiviertel Prozentpunkt höher bei 3,25 Prozent gelegen.
NIEDRIGE ZINSEN SORGEN FÜR SCHWACHE NACHFRAGE
Es ist nicht das erste Mal, dass Deutschland bei einer Anleihe-Auktion patzt: Für Aufregung hatte insbesondere eine Versteigerung zehnjähriger Titel im Herbst 2011 gesorgt. Seinerzeit blieb Deutschland auf rund einem Drittel seiner Papiere sitzen. Daraufhin hatte eine Diskussion eingesetzt, ob Deutschland überhaupt noch als sichere Zuflucht vor der Schuldenkrise angesehen werden könne. Damals war der Anleihe-Kupon mit zwei Prozent so niedrig wie noch nie angesetzt worden - für Experten ein wichtiger Grund für die sehr schwache Nachfrage. Zuletzt war Anfang April eine Auktion zehnjähriger Titel auf eine schwache Nachfrage gestoßen.
Auch die aktuelle Versteigerung rief bei Experten Enttäuschung hervor. 'Im Gegensatz zu der schwachen Herbst-Auktion haben wir aber jüngst mit Problemen gerechnet', sagte Anleiheexperte Rainer Guntermann von der Commerzbank. Er nannte insbesondere das ungewöhnlich große Volumen der Auktion als Grund für das schwache Ergebnis. 'Normalerweise nimmt der Bund im dreißigjährigen Bereich nur zwei Milliarden auf. Diesmal war es die Hälfte mehr.' Zudem sorge das aktuell sehr niedrige Zinsniveau dafür, dass viele Anleger bei derart langen Laufzeiten nicht zu jedem Preis zugreifen. 'Insoweit ist das jüngste Auktionsergebnis kein Beinbruch.'/bgf/jsl