😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: DGB: Nach der Wahl Arbeitsmarkt neu ordnen

Veröffentlicht am 29.05.2013, 17:28
BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dringt auf eine Neuordnung des Arbeitsmarkts. Dieser sei 'nach drei Jahrzehnten neoliberaler Deregulierung und dem Abbau von Arbeitnehmerrechten tief gespalten', kritisierte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer am Mittwoch auf einer Tagung in Berlin.

Vieles sei selbst in Normalarbeitsverhältnissen 'nicht mehr normal'. Auch in diesem Bereich führten Umstrukturierungen, Arbeitsplatzabbau und Tarifflucht zu wachsender Unsicherheit. Hinzu kämen steigender Arbeitsdruck und Leistungsverdichtung in Form von ständiger Erreichbarkeit, Überstunden, Nacht- und Schichtarbeit.

Deutschland habe inzwischen den größten Niedriglohnsektor in Europa. 'Mit Niedriglöhnen nimmt die Erwerbsarmut zu und mit ihr die Altersarmut', warnte der DGB-Chef. Leiharbeit, Werkverträge, Minijobs oder befristete Arbeitsverhältnisse seien Synonyme für schlecht bezahlte Arbeit und oftmals miese Arbeitsbedingungen. Die Aufstockung von Niedriglöhnen durch Steuergeld sei eine 'Subvention für Dumping-Arbeitgeber'.

Sommer warf der Politik vor, sie habe die 'schützenden Deiche eingerissen und den Arbeitsmarkt mit Befristungen, Minijobbern, Solo-Selbstständigen und Hartz-IV-Aufstockern geflutet'. Deshalb brauche es neue Regeln, etwa zur Bekämpfung von Niedriglöhnen und prekärer Beschäftigung.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt konterte: 'Die Versuche, die Lage am Arbeitsmarkt schlechtzureden und Zerrbilder zu verbreiten, sind völlig ungerechtfertigt und sogar unverantwortlich.' Immer mehr Menschen in Deutschland schafften den Sprung in Beschäftigung. 'Die von den Gewerkschaften behauptete massenhafte Verdrängung regulärer Stammarbeitsplätze durch flexible Beschäftigungsformen findet nicht statt.'

Die Zahl sogenannter Normalarbeitsverhältnisse sei von 2006 bis 2011 dreimal stärker gestiegen als die der flexibel Beschäftigten. 'Flexible Beschäftigung ist nicht zulasten, sondern zusätzlich zu Normalarbeitsverhältnissen entstanden', sagte Hundt. Der Anteil der Befristungen an allen abhängig Beschäftigten liege seit Jahren 'konstant unter zehn Prozent' und die Zahl der ausschließlich als Minijobber Tätigen stagniere seit 2003.

In keinem anderen Land in Europa sei die Jugendarbeitslosigkeit niedriger als in Deutschland. Flexible Beschäftigungsformen hätten vielen Langzeitarbeitslosen den Einstieg in Arbeit überhaupt erst ermöglicht. Wer die Einstellungshürden erhöhe, verhindert laut Hundt für die Schwächsten die Chancen auf beruflichen Ein- und Aufstieg./vs/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.