FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Die konjunkturellen Vorzeichen trüben sich zusehends auch in Deutschland ein. Am Donnerstag gaben sowohl die stark beachteten Einkaufsmanagerindizes (PMI) als auch das Ifo-Geschäftsklima kräftig nach. In der Industrie setzten die PMIs ihren Sinkflug der Vormonate fort und fielen auf den tiefsten Stand seit Mitte 2009. Seinerzeit wurde Deutschland wie auch die Weltwirtschaft von einer schweren Rezession heimgesucht. Der Ifo-Index gab unterdessen so stark wie zuletzt im Sommer 2011 nach - also zu einer Zeit, als das Tauziehen um das zweite Hilfspaket für Griechenland starke Verunsicherung hervorrief.
Mit dem erstmaligen Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas seit einem halben Jahr schließt sich die Schere zwischen dem Index und den Einkaufsmanagerindizes etwas. In den vergangenen Monaten hatten sich die beiden Kennzahlen deutlich auseinander entwickelt, was bei vielen Bankvolkswirten für Stirnrunzeln sorgte. Zwar versuchten sie die divergierende Entwicklung mit unterschiedlichen Erhebungsmethoden und der krisenbedingt hohen Unsicherheit zu erklären. Die gegensätzliche Marschrichtung der Indikatoren wollte aber trotzdem nicht zueinander passen.
Vor diesem Hintergrund überrascht es wenig, dass Commerzbank-Experte Christoph Weil den starken Ifo-Rückgang 'als überfällige Korrektur' bezeichnet. Deutschland gerate 'zunehmend in den Sog der Staatsschuldenkrise'. Investitionen und Konsum könnten im zweiten Quartal belastet werden und zu einer Wachstumspause der deutschen Wirtschaft führen, sagt auch Berenberg-Ökonom Christian Schulz.
Die Einkaufsmanagerindizes, die vor allem von der Europäischen Zentralbank (EZB) stark beachtet werden, sendeten im Mai abermals trübe Signale, vor allem aus der Industrie. In Deutschland wie auch in Frankreich und dem gesamten Währungsraum fielen die Indikatoren auf den tiefsten Stand seit rund drei Jahren. Eine Ausnahme stellt der Dienstleistungssektor Deutschlands dar, wo sich die Stimmung noch auf recht hohem Niveau halten konnte.
Das Ifo-Geschäftsklima gab unterdessen stark nach. Mit einem Rückgang um drei Punkte auf 106,9 Zähler rutschte der Indikator auf den tiefsten Stand seit November 2011. Sowohl die Erwartungen für das nächste halbe Jahr als auch die Einschätzung der aktuellen Lage gaben kräftig nach. Bankvolkswirte begründeten den Rückgang in erster Linie mit einer drohenden Eskalation der Griechenland-Krise. Experten halten eine Staatspleite Athens, womöglich verbunden mit einem Austritt aus dem Euroraum, für immer wahrscheinlicher./bgf/hbr
Mit dem erstmaligen Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas seit einem halben Jahr schließt sich die Schere zwischen dem Index und den Einkaufsmanagerindizes etwas. In den vergangenen Monaten hatten sich die beiden Kennzahlen deutlich auseinander entwickelt, was bei vielen Bankvolkswirten für Stirnrunzeln sorgte. Zwar versuchten sie die divergierende Entwicklung mit unterschiedlichen Erhebungsmethoden und der krisenbedingt hohen Unsicherheit zu erklären. Die gegensätzliche Marschrichtung der Indikatoren wollte aber trotzdem nicht zueinander passen.
Vor diesem Hintergrund überrascht es wenig, dass Commerzbank-Experte Christoph Weil den starken Ifo-Rückgang 'als überfällige Korrektur' bezeichnet. Deutschland gerate 'zunehmend in den Sog der Staatsschuldenkrise'. Investitionen und Konsum könnten im zweiten Quartal belastet werden und zu einer Wachstumspause der deutschen Wirtschaft führen, sagt auch Berenberg-Ökonom Christian Schulz.
Die Einkaufsmanagerindizes, die vor allem von der Europäischen Zentralbank (EZB) stark beachtet werden, sendeten im Mai abermals trübe Signale, vor allem aus der Industrie. In Deutschland wie auch in Frankreich und dem gesamten Währungsraum fielen die Indikatoren auf den tiefsten Stand seit rund drei Jahren. Eine Ausnahme stellt der Dienstleistungssektor Deutschlands dar, wo sich die Stimmung noch auf recht hohem Niveau halten konnte.
Das Ifo-Geschäftsklima gab unterdessen stark nach. Mit einem Rückgang um drei Punkte auf 106,9 Zähler rutschte der Indikator auf den tiefsten Stand seit November 2011. Sowohl die Erwartungen für das nächste halbe Jahr als auch die Einschätzung der aktuellen Lage gaben kräftig nach. Bankvolkswirte begründeten den Rückgang in erster Linie mit einer drohenden Eskalation der Griechenland-Krise. Experten halten eine Staatspleite Athens, womöglich verbunden mit einem Austritt aus dem Euroraum, für immer wahrscheinlicher./bgf/hbr