📈 Bereit fürs große Börsenjahr? Sparen Sie jetzt 50 % auf InvestingPro und legen Sie die Basis für Ihren Erfolg 2025!Jetzt zuschlagen

ROUNDUP: Elbtower-Insolvenzverwalter will Verkaufsprozess im März starten

Veröffentlicht am 08.03.2024, 12:55
Aktualisiert 08.03.2024, 13:00
© Reuters.

HAMBURG (dpa-AFX) - Seit Monaten ruht die Baustelle des Hamburger Wolkenkratzers Elbtower wegen der Zahlungsprobleme der wankenden Immobiliengruppe Signa. Nun könnte eine Lösung für das Debakel näherrücken. Der Berliner Sanierungsexperte Torsten Martini will als Insolvenzverwalter der Elbtower-Projektgesellschaft auf die Suche nach einem Käufer gehen, der das Filetgrundstück am Rande der Hafencity übernehmen und die Bauruine vollenden könnte. Der Verkaufsprozess soll Mitte März starten, wie Martini der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage bestätigte. Bei der Investorensuche soll der weltweit operierende Immobiliendienstleiter CBRE helfen. Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" über die Planungen des Insolvenzverwalters berichtet.

Martini will den Elbtower nach eigenen Worten "so schnell und teuer wie möglich" verkaufen. "Jeder Tag, an dem die Elbtower-Baustelle ruht, kostet Geld." Das entspricht dem wesentlichen Ziel eines Insolvenzverfahrens, das verbliebene Vermögen des insolventen Schuldners im Interesse der Gläubiger bestmöglich zu verwerten. Eine konkrete Preisvorstellung hat Martini nicht. "Den Preis macht der Markt, daher der weltweite Prozess unter Beteiligung der CBRE", teilte er auf Anfrage mit.

Die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG hatte im Januar das Insolvenzverfahren beantragt. Die Projektgesellschaft gehörte zum wankenden Signa-Immobilienimperium des Österreichers René Benko. Zuvor hatten schon andere Signa-Gesellschaften Insolvenz angemeldet. Zuletzt musste Benko selbst als Unternehmer in dieser Woche Insolvenz anmelden.

Mit welchen Beträgen die Elbtower-Gesellschaft bei welchen Gläubigern in der Kreide steht, ist noch unklar. "Die genaue Höhe der Verbindlichkeiten wird sich aufgrund der Komplexität im Laufe des Insolvenzverfahrens ergeben", so Martini. "Erst mit Eröffnung werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen anzumelden, die ich dann prüfe."

Die Hansestadt Hamburg hat stets deutlich gemacht, dass sie den Elbtower als privatwirtschaftliches Projekt sieht - und dementsprechend eine privatwirtschaftliche Lösung für eine Wiederaufnahme der Bauarbeiten nötig ist. Sollte keine tragfähige Lösung gefunden werden, könne die Stadt durch das im Grundstückskaufvertrag zwischen Stadt und Signa geregelte Wiederkaufsrecht die Kontrolle über das Projekt übernehmen.

Die Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft widersprechen indes der Erwartung eines zügigen Verkaufs des Elbtowers unter Verweis auf den Kaufvertrag. Der regele, "dass bis ein Jahr nach Fertigstellung das Grundstück nicht weiterverkauft werden darf". In einer Anfrage der Linksfraktion habe der Senat bestätigt, dass diese Verfügungsbeschränkung weiterhin gelte. "Nur wenn der Senat zustimmt, kann also ein Weiterverkauf stattfinden", so die Linke.

Deren Stadtentwicklungsexpertin Heike Sudmann warnte den Senat vor einer "Zustimmung zu einem spekulativen Weiterverkauf oder zu einem überhöhten Preis". Ein Versuch, "mit einem schnellen Weiterverkauf das Problem Elbtower wenigstens bis zur Bürgerschaftswahl von der Backe zu bekommen, muss verhindert werden", so Sudmann. Die Bürgerschaft, in der die rot-grüne Stadtregierung derzeit über eine Zweidrittelmehrheit verfügt, wird im Frühjahr 2025 neu gewählt.

Der Elbtower soll der krönende Abschluss der Hamburger Hafencity werden. Ganz im Osten bei den Elbbrücken soll er entstehen, quasi als Gegenstück zur Elbphilharmonie ganz im Westen: "64 Stockwerke, 245 Meter über dem Meer. Ein neuer Blick auf die Stadt", heißt es auf der Homepage des Elbtowers. Bislang geplante Fertigstellung und Gesamtkosten: 2025 für rund 950 Millionen Euro.

Seit Ende Oktober herrscht auf der Baustelle jedoch Stillstand. Bei 100 Metern Höhe hat das beauftragte Bauunternehmen die Arbeiten eingestellt, weil Signa Rechnungen nicht bezahlt hat. Das dritthöchste Gebäude Deutschlands, entworfen vom Londoner Stararchitekten David Chipperfield, soll einmal unter anderem Büros, Geschäfte, Galerien, Restaurants und eine Aussichtsplattform in der 55. Etage beherbergen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.