😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Erste Warnstreiks bei Metall-Tarifverhandlungen

Veröffentlicht am 19.04.2012, 20:29
MAINZ/SCHWEINFURT/BÖBLINGEN (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt um rund 3,6 Millionen Beschäftigte der deutschen Metall- und Elektroindustrie scheinen massive Warnstreiks kaum noch vermeidbar. Begleitet von ersten Arbeitsniederlegungen in Thüringen lehnte die IG Metall am Donnerstag abermals die Offerten der Arbeitgeber für die Tarifgebiete Bayern, Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen) und Südwesten (Baden-Württemberg) als 'Mogelpackung' ab. Die regionalen Arbeitgeberverbände hatten das bereits am Mittwoch in Düsseldorf vorgelegte Angebot wiederholt.

Bereits vor den Gesprächen für das Tarifgebiet Mitte in Mainz hatte es am Donnerstagmorgen die bundesweit ersten Warnstreiks der Tarifrunde gegeben. In Thüringen legten am Morgen rund 1500 Beschäftigte für rund eine Stunde die Arbeit nieder, wie die IG Metall berichtete. In Thüringen wie auch in den anderen ostdeutschen Ländern gilt die bis zum 28. April währende Friedenspflicht der West-Tarifverträge nicht, so dass dort bereits seit Anfang April Warnstreiks rechtens sind. In der nächsten Woche will die IG Metall unter anderem in Sachsen-Anhalt dazu aufrufen.

Die Gewerkschaft verlangt in einem Paket 6,5 Prozent mehr Geld sowie die unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten und mehr Mitsprache beim Einsatz von Leiharbeitern. Das am Mittwoch erstmals für Nordrhein-Westfalen vorgelegte Angebot der Arbeitgeber von 3 Prozent mehr Geld bei längerer Laufzeit lehnten die Arbeitnehmervertreter als ungenügend ab.

Auch die Gespräche in dem häufig als Pilotbezirk hervorgetretenen Baden-Württemberg wurden am Donnerstagabend in Böblingen ergebnislos vertagt. Die darin vorgesehene Entgelterhöhung von drei Prozent auf 14 Monate und das fehlende Entgegenkommen bei den qualitativen Forderungen der IG Metall wertete IG-Metall-Landeschef Jörg Hofmann als 'Provokation'. Ohne ein Ergebnis vor Pfingsten werde die IG Metall als 'ultima ratio' einen Arbeitskampf ernsthaft in Betracht ziehen.

Das Angebot sei nicht verhandelbar, sagte auch der bayerische IG-Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler in Schweinfurt: 'Damit wird es massive Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie geben.' Der Frankfurter Bezirkschef Armin Schild bezeichnete das Angebot als 'Mogelpackung'. Besonders enttäuschend sei die Blockade bei den Forderungen zu unbefristeten Übernahmen und in Bezug auf Leiharbeit.

Die Arbeitgeber forderten auch mehr Flexibilität der Arbeitnehmer

- konkret: Zum Ausgleich der höheren Kosten müsse die Arbeitszeit für

bis zu 25 Prozent der Stammbeschäftigten auf 40 Stunden pro Woche erhöht und die Fristen für Zeitarbeitsverträge verlängert werden können. 'Das ist aus unser Sicht ein vernünftiges Angebot mit einer deutlichen Reallohnsteigerung', sagte die Verhandlungsführerin Angelique Renkhoff-Mücke nach der dritten Runde der Tarifverhandlungen.

In Mainz verteidigte Verhandlungsführer Eduard Kulenkamp das Angebot der Metall-Arbeitgeber als 'fair und ausgewogen'. Prognosen zufolge werde die wirtschaftliche Entwicklung 2012 und 2013 schwächer ausfallen als im vergangenen Jahr. 'Wir haben deutlich gemacht, dass wir unser Angebot nicht verändern', sagte er./ceb/DP/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.