😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Esch schweigt im Middelhoff-Prozess

Veröffentlicht am 26.08.2014, 15:14
ROUNDUP: Esch schweigt im Middelhoff-Prozess

ESSEN (dpa-AFX) - Die Hoffnungen des Essener Gerichts wurden enttäuscht: Der Bauunternehmer und Vermögensverwalter Josef Esch hat im Untreue-Prozess gegen den früheren Chef des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor, Thomas Middelhoff, die Aussage verweigert. Sein Anwalt begründete dies am Dienstag mit dem Untreueprozess vor dem Kölner Landgericht, in dem Esch selbst auf der Anklagebank sitzt, und mit mehreren Ermittlungsverfahren.

Der Vorsitzende Richter Jörg Schmitt betonte, das Gericht habe zwar "ein sehr großes Interesse", etwas von Esch über das Reiseverhalten von Thomas Middelhoff und die dem zugrundeliegenden Vereinbarungen zu hören. Er billigte dem Zeugen jedoch gleichzeitig ein "umfassendes Auskunftsverweigerungsrecht" zu. Denn es gehe um ein "sehr umfassenden Beziehungsgeflecht", das nicht nur Esch und Middelhoff, sondern auch die frühere KarstadtQuelle-Großaktionärin Madeleine Schickedanz und die Bank Sal. Oppenheim umfasse.

Esch war früher nicht nur Vermögensverwalter Middelhoffs, sondern beriet auch Schickedanz, gleichzeitig arbeitete er eng mit Sal. Oppenheim zusammen.

Middelhoff hatte vor Gericht erklärt, Esch habe ihm im Namen von Frau Schickedanz nahelegt, bei Flugreisen aus Sicherheitsgründen nur noch Charterjets zu nutzen. Schickedanz werde für die Kosten aufkommen. Er habe deshalb überhaupt kein wirtschaftliches Interesse gehabt, Arcandor zu Unrecht mit Flugkosten zu belasten, wie ihm die Staatsanwaltschaft vorwerfe, argumentierte Middelhoff.

Schickedanz bestritt als Zeugin vor dem Essener Gericht allerdings, eine solche Zusage gemacht zu haben. "Wie käme ich dazu?", sagte sie. Die Ex-Milliardärin räumte jedoch ein, dass sie nicht ausschließen könne, dass Esch in ihrem Namen derartige Absprachen getroffen habe.

Ein Appell des Vorsitzenden Richters an Esch, seinen Zeugenauftritt zu nutzen, um "Dinge geradezurücken", blieb erfolglos. Auf Eschs Version der Dinge musste das Gericht verzichten.

Das Klima zwischen Esch und Middelhoff ist seit Jahren unterkühlt. Esch fordert von seinem früheren Mandanten 2,5 Millionen Euro, umgekehrt wirft Middelhoff seinem ehemaligen Vermögensverwalter Fehlverhalten vor und fordert seinerseits Geld zurück.

Die Staatsanwaltschaft wirft Middelhoff im Essener Prozess vor, den pleitegegangenen Handelskonzern insgesamt mit betriebsfremden Kosten in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro belastet zu haben. Hauptsächlich geht es um Flüge mit Charterflugzeugen, die von Arcandor bezahlt wurden, nach Auffassung der Anklagebehörde aber ganz oder teilweise privat veranlasst waren. Middelhoff weist die Vorwürfe entschieden zurück.tb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.