NIKOSIA/MOSKAU (dpa-AFX) - Warnruf an Zypern: EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat die zyprische Regierung aufgefordert, sich hinter künftige Sparauflagen zu stellen. Von den nötigen Reformen profitiere vor allem das Land selbst, sagte Barroso am Freitag in der zyprischen Hauptstadt Nikosia.
'Mein ernsthafter Rat an Zypern ist, dies von einer nationalen Perspektive tun: Dies [und jenes] müssen wir machen, wenn wir einige Ungleichgewichte korrigieren wollen', sagte Barroso am Freitag im Beisein von Zyperns Präsident Dimitris Christofias. Der Inselstaat hatte Ende Juni Hilfen aus dem europäischen Rettungsschirm ESM beantragt.
Kurz zuvor hatte der russische Finanzminister Anton Siluanow in Moskau der Agentur Interfax bestätigt, dass Zypern in Russland um einen Kredit von fünf Milliarden Euro gebeten habe.
Damit sucht Zypern gleichzeitig in Brüssel und in Moskau nach Hilfe. Der Inselstaat hofft, dass die russischen Bedingungen für ein Darlehen milder ausfallen als die Sparvorgaben für einen Kredit der Euroländer. Derzeit sind Vertreter von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) im Land, um Informationen für spätere Kreditbedingungen zu sammeln.
Christofias räumte zwar Reformbedarf ein, verteidigte aber das zyprische Wirtschaftssystem. Beim Thema der Anbindung der Löhne an die Inflation beispielsweise gebe es 'unterschiedliche Ansichten' - die Indexierung sei aber ein 'sozialer Segen'.
Aus Sicht der zyprischen Regierung ist vor allem der Schuldenschnitt in Griechenland im Frühjahr für die aktuelle Misere verantwortlich. Um Athen zu entlasten, hatten private Gläubiger damals bis zu 70 Prozent des Wertes bei Griechen-Papieren abschreiben müssen.
Zyperns Banken sind sehr aktiv in Griechenland und mussten herbe Verluste hinnehmen. Ohne den Schuldenschnitt stünde Zypern nicht schlechter da als andere europäische Länder, sagte Finanzminister Vassos Siarlis./hrz/bvi/DP/hbr
'Mein ernsthafter Rat an Zypern ist, dies von einer nationalen Perspektive tun: Dies [und jenes] müssen wir machen, wenn wir einige Ungleichgewichte korrigieren wollen', sagte Barroso am Freitag im Beisein von Zyperns Präsident Dimitris Christofias. Der Inselstaat hatte Ende Juni Hilfen aus dem europäischen Rettungsschirm ESM beantragt.
Kurz zuvor hatte der russische Finanzminister Anton Siluanow in Moskau der Agentur Interfax bestätigt, dass Zypern in Russland um einen Kredit von fünf Milliarden Euro gebeten habe.
Damit sucht Zypern gleichzeitig in Brüssel und in Moskau nach Hilfe. Der Inselstaat hofft, dass die russischen Bedingungen für ein Darlehen milder ausfallen als die Sparvorgaben für einen Kredit der Euroländer. Derzeit sind Vertreter von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) im Land, um Informationen für spätere Kreditbedingungen zu sammeln.
Christofias räumte zwar Reformbedarf ein, verteidigte aber das zyprische Wirtschaftssystem. Beim Thema der Anbindung der Löhne an die Inflation beispielsweise gebe es 'unterschiedliche Ansichten' - die Indexierung sei aber ein 'sozialer Segen'.
Aus Sicht der zyprischen Regierung ist vor allem der Schuldenschnitt in Griechenland im Frühjahr für die aktuelle Misere verantwortlich. Um Athen zu entlasten, hatten private Gläubiger damals bis zu 70 Prozent des Wertes bei Griechen-Papieren abschreiben müssen.
Zyperns Banken sind sehr aktiv in Griechenland und mussten herbe Verluste hinnehmen. Ohne den Schuldenschnitt stünde Zypern nicht schlechter da als andere europäische Länder, sagte Finanzminister Vassos Siarlis./hrz/bvi/DP/hbr