😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: EZB verschiebt neue Krisenhilfe ins kommende Jahr

Veröffentlicht am 04.12.2014, 16:29
Aktualisiert 04.12.2014, 17:30
ROUNDUP: EZB verschiebt neue Krisenhilfe ins kommende Jahr

n FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird vorerst nicht verstärkt gegen Niedriginflation und Wachstumsschwäche im Euroraum vorgehen. Vielmehr werde die Wirkung bereits beschlossener Krisenhilfen im ersten Quartal 2015 überprüft, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der monatlichen Zinssitzung in Frankfurt. Wann diese Prüfung genau erfolgt, lies Draghi offen. Anfang 2015 müsse nicht unbedingt Januar bedeuten, sagte er auf Rückfrage.

Zugleich betonte Draghi, dass Mitarbeiter der Notenbank bereits mit vorbereitenden Arbeiten für neue Maßnahmen betraut worden seien. Sollten zusätzliche Lockerungsschritte notwendig werden, könnte also schnell gehandelt werden. Im geldpolitischen Rat der Notenbank sei über eine ganze Reihe von Maßnahmen diskutiert worden. Bankvolkswirte halten als nächsten Schritt den Kauf von Unternehmens- oder Staatsanleihen für möglich. Auf Rückfrage sagte Draghi, es sei nicht notwendig, dass zusätzliche Lockerungsschritte im Rat einstimmig beschlossen würden. Vor allem Bundesbankpräsident Jens Weidmann lehnt massive Anleihekäufe durch die EZB ab.

ÖLPREISVERFALL IM BLICK

Besondere Aufmerksamkeit lenkte Draghi auf den Ölpreisverfall. Die Rohölpreise gehören demnach zu den wichtigsten Orientierungsgrößen für die weitere Geldpolitik. "Wir verfolgen die Auswirkungen der jüngsten Ölpreisentwicklung besonders aufmerksam." Draghi warnte, die bereits schwache Inflation könnte weiter zurückgehen, sollte sich der Preisverfall am Rohölmarkt fortsetzen. Seit diesem Sommer sind die Ölpreise um 40 Prozent eingebrochen. Gründe sind ein hohes weltweites Angebot und eine konjunkturbedingt verhaltene Nachfrage. Befeuert wurde der Preisverfall vor einer Woche, als sich das Ölkartell Opec gegen den Preisverfall nicht mit einer Förderkürzung stemmte.

Wegen des schwachen Wachstums und der geringen Inflation will die EZB ihre Bilanz durch Wertpapierkäufe massiv ausweiten. In der Erklärung der Notenbank heißt es, es sei "beabsichtigt", die Bilanz auf das Niveau von Anfang 2012 - also um etwa eine Billion Euro - auszuweiten. Die Formulierung, die Ausweitung sei beabsichtigt, ist neu. Bisher war von einer "Erwartung" die Rede. Dies wurde von Beobachtern als Kompromissformel gedeutet, um die Gegner massiver Anleihekäufe zu beschwichtigen. Auf Rückfrage räumte Draghi ein, dass die neue Formulierung weder im Rat noch im Direktorium der EZB auf einhellige Zustimmung traf.

WACHSTUM UND INFLATION BLEIBEN SCHWACH

Ihre Wachstums- und Inflationsprognosen reduzierte die EZB von geringem Niveau aus weiter. Für die Jahre 2014 bis 2016 rechnet sie mit einem noch schwächeren Wachstum und geringeren Preisauftrieb. Besonders deutlich wurden die Erwartungen für 2015 nach unten gesetzt. Draghi unterstrich, dass die Prognosen bereits Mitte November fertiggestellt worden seien. Die seither um mehr als zehn Prozent gefallenen Ölpreise seien in den neuen Prognosen noch nicht berücksichtigt.

Vor Draghis Äußerungen hatte die Notenbank ihre Niedrigzinspolitik bestätigt. Der Leitzins für einwöchiges Zentralbankgeld liegt weiter bei 0,05 Prozent, auf Einlagen bei der EZB müssen Geschäftsbanken weiterhin einen Strafzins von 0,2 Prozent zahlen. Zur Konjunktur- und Inflationsbelebung kauft die EZB seit etwas mehr als einem Monat gedeckte Bankanleihen (Covered Bonds) und seit vergangener Woche gebündelte Kreditverbriefungen (ABS).

EZB-BILANZ STAGNIERT

Auf die EZB-Bilanz haben sich diese Käufe - knapp 18 Milliarden Euro an Covered Bonds und 368 Millionen Euro an ABS - bisher nicht nennenswert ausgewirkt. Die Bilanzsumme beträgt nach wie vor etwa zwei Billionen Euro. Ein Grund sind Rückflüsse aus einstigen Langfristkrediten, die die Notenbank auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise ausgereicht hatte. Auch das Interesse an neuen Langfristkrediten, die die EZB den Geldhäusern kommende Woche erneut anbieten wird, ist bisher gering geblieben. Viele Beobachter erwarten deshalb, dass die Zentralbank zusätzliche Arten von Wertpapieren kaufen muss, um die von ihr angestrebte Bilanzausweitung zu erreichen.e

nn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.