😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Gemeindebund warnt vor Ausweichverkehr bei Maut-Kompromiss

Veröffentlicht am 05.09.2014, 12:19
Aktualisiert 05.09.2014, 12:21
ROUNDUP: Gemeindebund warnt vor Ausweichverkehr bei Maut-Kompromiss

BERLIN (dpa-AFX) - Im Streit um die geplante Pkw-Maut soll es einen Kompromiss geben - der ist zwar noch nicht bestätigt, doch schon jetzt wird Kritik daran laut. Die Kommunen warnten vor Überlegungen, die Landstraßen bei der Abgabe auszunehmen.

"Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hält die Beschränkung der geplanten Pkw-Maut auf Autobahnen und Bundesstraßen für den falschen Ansatz", kritisierte dessen Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg in der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). "Gerade in Grenzbereichen wird dies zu massivem Ausweichverhalten mit Staus und Umweltbelastungen führen, weil die ausländischen Pendler zur Mautvermeidung kommunale Straßen und Landesstraßen nutzen werden." Dies könne erhebliche wirtschaftliche Nachteile für die Grenzregionen haben.

Die "Augsburger Allgemeine" hatte am Donnerstag mit Berufung auf CSU-Kreise berichtet, dass sich ein solcher Kompromiss abzeichne. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) sagte zwar, ihnen sei davon nichts bekannt. Allerdings fügte CSU-Chef Horst Seehofer nach der Bekräftigung, dass die Maut kommen werde, im Interview mit Sat.1 Bayern hinzu: "Wie das am Ende ausgehen wird, für alle Straßen oder einen Teil der Straßen, das werden wir sehen."

In Teilen der CDU gibt es erheblichen Widerstand gegen die geplante Vignettenpflicht auf sämtlichen Straßen. Bedenken haben vor allem die großen CDU-Landesverbände Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, aber auch bayerische Kommunen. Befürchtet werden negative Effekte auf Wirtschaft und Tourismus in grenznahen Regionen.

Mehrere SPD- und Grünen-geführte Bundesländer wollen aber nach Presseberichten über den Bundesrat eine Ausweitung der Lkw-Maut durchsetzen - und möglicherweise so die CSU-Pläne für eine Pkw-Maut konterkarieren. Eine entsprechende Initiative planen Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wie die "Stuttgarter Zeitung" und die "Rheinische Post" (Düsseldorf/Freitag) berichten.

Dem Düsseldorfer Blatt zufolge gehen die Überlegungen auf den Plan der sogenannten Bodewig-Kommission zurück, dem die Verkehrsminister vor knapp einem Jahr zugestimmt hatten. Demnach soll die Lkw-Maut nicht nur auf Autobahnen erhoben werden, sondern auf alle Bundesstraßen ausgedehnt werden. Einbezogen werden sollen nach Angaben beider Zeitungen zudem leichtere Lastwagen zwischen 7,5 und 12 Tonnen. Die "Rheinische Post" wies allerdings auch darauf hin, dass nach dem Kommissionskonzept der Bund mit 2,7 Milliarden Euro aus den Steuereinnahmen des Verkehrsbereichs beteiligt wäre - Geld, das erstmal aufgebracht werden müsste.

Baden-Württembergs grüner Verkehrsminister Winfried Hermann sagte der "Stuttgarter Zeitung": "Wir sind zutiefst verärgert über diese unsägliche Mautdebatte." Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) sagte "Rheinischen Post": "Schluss mit der Maut-Maulerei. Bei der Finanzierung der deutschen Verkehrsinfrastruktur fehlen 7,2 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist ein Vielfaches der Summe, um die es bei der Ausländer-Maut geht."

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung sollen private Investoren künftig helfen, marode Straßen und Brücken zu sanieren. Demnach wollen Dobrindt und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Freitag bei einem Gespräch im Finanzministerium den Weg frei machen, damit sich unter anderem Banken und Versicherungen künftig mit Kapital an Sanierungen und Bauvorhaben beteiligen können. Bei dem Treffen solle es außerdem um die Pläne zur Umsetzung der Pkw-Maut gehen.tb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.