NÜRNBERG (dpa-AFX) - Gute Jobaussichten und spürbare Einkommenszuwächse lassen die deutschen Verbraucher derzeit über die Schuldenkrise hinwegsehen. Das GfK-Konsumklima steigt trotz krisenbedingter Risiken von 5,7 auf 5,8 Punkte, wie das Marktforschungsunternehmen am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Von dpa-AFX befragte Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet. Damit hält sich die Verbraucherstimmung auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Von den Tiefstständen in der Finanzkrise 2008, als der Indikator unter zwei Punkte gefallen war, ist das Konsumklima weit entfernt.
Dass die deutschen Verbraucher die Krise noch nicht auf ihre eigene Situation projizieren, zeigt die Entwicklung der Unterindikatoren. So geben zwar die Konjunkturerwartungen deutlich um 16,6 Punkte nach und liegen damit so niedrig wie zuletzt vor einem halben Jahr. Die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung legen hingegen von hohem Niveau aus weiter zu. Die GfK führt dies vor allem auf den sehr robusten deutschen Arbeitsmarkt und vergleichsweise hohe Tariflohnabschlüsse zurück.
Auch GfK-Experte Rolf Bürkl bezeichnete die guten Rahmenbedingungen der deutschen Wirtschaft als eine Stütze für die Konsumstimmung. 'Vor allem der robuste Arbeitsmarkt stellt aus Sicht der Konsumenten ein positives Gegengewicht zur Schuldenkrise dar', sagte Bürkl der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Er verwies auf die steigende Beschäftigung und die relativ deutlichen Tariflohnsteigerungen. 'Beides sorgt dafür, dass das krisenbedingte Störfeuer noch nicht als unmittelbare Gefahr für die persönliche Situation empfunden wird.'
Dennoch nehmen die Verbraucher die großen Risiken durch die Schuldenkrise durchaus wahr: 'Die negativen Signale kommen beim Verbraucher an, wie die jüngste Eintrübung der GfK-Konjunkturerwartungen zeigt.' Der Experte nannte vor allem die Krisen in Griechenland und Spanien als Belastungsfaktoren. 'Darüber hinaus zeigen Konjunkturdaten, dass sich die deutsche Wirtschaft dem allgemeinen Abwärtstrend nicht komplett entziehen kann.' Zuletzt hatten vor allem wichtige Frühindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima und die Einkaufsmanagerindizes deutlich nachgegeben.
Damit dürfte der Konsum in diesem Jahr eine wichtige Stütze für die deutsche Konjunktur bleiben. 'An diesem Bild würde sich nur dann etwas ändern, falls sich eine Trendumkehr am Arbeitsmarkt andeuten sollte', sagte Bürkl. Sollten etwa die Unternehmen ihre Beschäftigungspläne signifikant revidieren, wäre dies ein klares Warnzeichen. Der Arbeitsmarkt gilt als stark nachlaufende Größe, die der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung mit mehreren Monaten Verzögerung folgt. Mit einer schnellen Eintrübung der Arbeitsmarktlage - etwa in diesem Jahr - wäre damit nur bei einer schweren Eskalation der Schuldenkrise zu rechnen.
Die Daten im Überblick:
Juli Prognose Juni Mai
Konsumklima 5,8 5,7 5,7 5,7
Konjunkturerwartungen - - 3,0 19,6
Einkommenserwartungen - - 40,1 32,0
Anschaffungsneigung - - 32,7 32,0°
(Angaben in Punkten)
/bgf/jkr
Dass die deutschen Verbraucher die Krise noch nicht auf ihre eigene Situation projizieren, zeigt die Entwicklung der Unterindikatoren. So geben zwar die Konjunkturerwartungen deutlich um 16,6 Punkte nach und liegen damit so niedrig wie zuletzt vor einem halben Jahr. Die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung legen hingegen von hohem Niveau aus weiter zu. Die GfK führt dies vor allem auf den sehr robusten deutschen Arbeitsmarkt und vergleichsweise hohe Tariflohnabschlüsse zurück.
Auch GfK-Experte Rolf Bürkl bezeichnete die guten Rahmenbedingungen der deutschen Wirtschaft als eine Stütze für die Konsumstimmung. 'Vor allem der robuste Arbeitsmarkt stellt aus Sicht der Konsumenten ein positives Gegengewicht zur Schuldenkrise dar', sagte Bürkl der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Er verwies auf die steigende Beschäftigung und die relativ deutlichen Tariflohnsteigerungen. 'Beides sorgt dafür, dass das krisenbedingte Störfeuer noch nicht als unmittelbare Gefahr für die persönliche Situation empfunden wird.'
Dennoch nehmen die Verbraucher die großen Risiken durch die Schuldenkrise durchaus wahr: 'Die negativen Signale kommen beim Verbraucher an, wie die jüngste Eintrübung der GfK-Konjunkturerwartungen zeigt.' Der Experte nannte vor allem die Krisen in Griechenland und Spanien als Belastungsfaktoren. 'Darüber hinaus zeigen Konjunkturdaten, dass sich die deutsche Wirtschaft dem allgemeinen Abwärtstrend nicht komplett entziehen kann.' Zuletzt hatten vor allem wichtige Frühindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima und die Einkaufsmanagerindizes deutlich nachgegeben.
Damit dürfte der Konsum in diesem Jahr eine wichtige Stütze für die deutsche Konjunktur bleiben. 'An diesem Bild würde sich nur dann etwas ändern, falls sich eine Trendumkehr am Arbeitsmarkt andeuten sollte', sagte Bürkl. Sollten etwa die Unternehmen ihre Beschäftigungspläne signifikant revidieren, wäre dies ein klares Warnzeichen. Der Arbeitsmarkt gilt als stark nachlaufende Größe, die der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung mit mehreren Monaten Verzögerung folgt. Mit einer schnellen Eintrübung der Arbeitsmarktlage - etwa in diesem Jahr - wäre damit nur bei einer schweren Eskalation der Schuldenkrise zu rechnen.
Die Daten im Überblick:
Juli Prognose Juni Mai
Konsumklima 5,8 5,7 5,7 5,7
Konjunkturerwartungen - - 3,0 19,6
Einkommenserwartungen - - 40,1 32,0
Anschaffungsneigung - - 32,7 32,0°
(Angaben in Punkten)
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