HAMBURG/DUBAI (dpa-AFX) - Die Reederei Hamburg Süd und das arabische Schifffahrtsunternehmen UASC (United Arab Shipping Company) wollen künftig eng zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden, teilten beide Partner am Mittwoch in Hamburg und Dubai mit. Zunächst würden auf wichtigen Strecken der beiden Reedereien Containerstellplätze ausgetauscht, später sollen auch Schiffe in den Diensten des jeweiligen Partners fahren.
Hamburg Süd tritt in die Dienste zwischen Asien und Europa sowie Asien und Amerika ein, während UASC in die Routen zwischen Europa und Südamerika/Ostküste sowie Asien und Südamerika/Ostküste aufgenommen wird.
Damit reagieren Hamburg Süd und UASC auf den hohen Wettbewerbsdruck in der Schifffahrtsbranche, die in das siebte Krisenjahr geht. Beide Reedereien betreiben zusammen ungefähr 160 eigene und gecharterte Containerschiffe. In der Rangliste der größten Linienreedereien steht Hamburg Süd auf Platz 12, UASC auf Platz 19.
Die größte deutsche Reederei Hapag-Lloyd steht gegenwärtig in einem Fusionsprozess mit der Containersparte der chilenischen Gruppe CSAV, die im Ergebnis auf Platz vier der Weltrangliste führen wird - nach den großen Drei Maersk, MSC und CMA CGM.
"Die Kooperation eröffnet uns den Zugang zu Verkehren von und nach Südamerika und unterstreicht unser ehrgeiziges Ziel, die geografische Abdeckung unseres Netzwerkes auszubauen", sagte UASC-Chef Jørn Hinge. "Unsere Kunden erwarten in den heutigen sehr wettbewerbsintensiven Märkten ständig neue Produkte, Dienstleistungen und Effizienzsteigerungen."
Hamburg-Süd-Chef Ottmar Gast erklärte, durch die Zusammenarbeit könnten beide Reedereien ihre Kernkompetenzen und Netzwerke ergänzen und den Kunden bessere Dienstleistungen anbieten, ohne in neue Tonnage zu investieren: "Sowohl die Kunden von Hamburg Süd als auch von UASC werden von dem Einsatz der sehr effizienten und umweltfreundlichen Schiffe der Unternehmen profitieren."
UASC deckt weltweit mehr als 200 Häfen ab. Gegenwärtig hat die Gruppe ein anspruchsvolles Neubauprogramm über 17 neue Schiffe in Auftrag gegeben, davon sechs mit 18 000 und elf mit 14 000 Containern (TEU) Tragfähigkeit. Diese Schiffe gehören zu den ersten, die sowohl mit traditionellem Schweröl als auch mit Flüssiggas (LNG) fahren können.
"Die durchschnittlichen Fracht- und Charterraten bewegen sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau", sagte Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes Deutscher Reeder (VDR). "Die Reedereien am Standort Deutschland stellen sich neu auf, um im harten globalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu sein."/egi/DP/jha