HAMBURG (dpa-AFX) - Der Güterumschlag im Hamburger Hafen ist zum Beginn des Jahres kräftig gewachsen. In den ersten drei Monaten gingen 35,6 Millionen Tonnen über die Kaikanten, das sind 8,6 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Montag in der Hansestadt mit. Der Containerumschlag erhöhte sich um 8,0 Prozent auf 2,4 Millionen Standardcontainer (TEU). Zum Wachstum trugen die Importe wie auch die Exporte fast gleichermaßen bei. Damit nimmt der Hamburger Hafen seine alten Rekordmarken aus den Jahren 2007 und 2008 wieder ins Visier, als jeweils knapp zehn Millionen TEU umgeschlagen wurden.
"Das ist vor dem Hintergrund der aktuellen Baustellensituation im Hafengebiet, dem Elbtunnel und der Autobahn A7, die besonders für den Lkw-Verkehr zu Beeinträchtigungen führen, eine bemerkenswerte Umschlagbilanz", sagte Vorstand Axel Mattern. Damit habe der Hamburger Hafen seine Wettbewerbsposition stärken könnten. Der Marktanteil unter den vier großen nordwesteuropäischen Häfen stieg um 1,4 Punkte auf 26,8 Prozent. Entscheidend für den Hamburger Hafen sind die Transporte von und nach Asien, speziell China, die rund ein Drittel des Containerumschlags ausmachen. Der China-Umschlag legte um mehr als zehn Prozent zu, der Umschlag mit den Ostsee-Ländern um 6,5 Prozent.
"Wir haben die vergangenen Jahre gut genutzt", sagte der Chef der Hamburger Hafenbehörde HPA, Jens Meier. "Wir freuen uns auf Wachstum." In die Hamburger Hafenbahn wurden rund 300 Millionen Euro investiert; überall im Hafen wurden Schienen, Brücken und Verkehrswege erneuert und ausgebaut. Als besonderen Wettbewerbsvorteil sehen die Hamburger Hafenmanager die starke Position des Bahnverkehrs. Rund 39 Prozent der Container werden per Bahn ins Hinterland transportiert oder kommen von dort; das ist deutlich mehr als in den Konkurrenzhäfen.
Auch den Trend zu immer größeren Schiffen habe der Hamburger Hafen bislang gut bewältigt, obgleich sie die Vertiefung der Fahrrinne der Elbe immer wieder verzögert hat. Allein im ersten Quartal kamen mehr als 100 Schiffe mit einem Fassungsvermögen von mehr als 10 000 TEU nach Hamburg, 26 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Entscheidende Weichen für die Zukunft des Hamburger Hafens stellt nun das Bundesverwaltungsgericht, das im Sommer über die Elbvertiefung verhandelt. "Wir glauben, dass wir alles getan haben, um die Zustimmung zu bekommen", sagte Meier.b