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ROUNDUP: Hamsterkäufe bereiten Lkw-Bauern Kopfzerbrechen

Veröffentlicht am 29.01.2014, 11:23

BRÜSSEL/SÖDERTÄLJE (dpa-AFX) - Auf den Höhenflug folgt der tiefe Fall: Nach einem Verkaufsplus von sagenhaften 136 Prozent im Dezember macht sich in Europas Lastwagen-Fabriken zum Jahresstart gähnende Leere breit. Grund ist eine strengere Abgasnorm, die seit dem 1. Januar für schwere Lastwagen gilt und die Fahrzeuge deutlich teurer macht. Daher schlugen Spediteure vor dem Jahreswechsel noch bei den Vorgängermodellen zu und stellten den monatelang darbenden europäischen Markt so auf den Kopf. Doch weil nach den Hamsterkäufen die Nachfrage einbrach, kappte mit Scania (SSE:SCV) (FSE:SNAB) am Mittwoch bereits der zweite Hersteller seine Produktion.

Schon zum Jahresende brachen bei der Volkswagen (ETR:VOW3)-Tochter die Aufträge für neue Fahrzeuge um ein Fünftel ein. Für das laufende erste Quartal streiche Scania sogar 300 Leiharbeiterstellen, schrieb Scania-Chef Martin Lundstedt zur Vorlage der Jahreszahlen. Die Vorzieheffekte durch die neue Abgasnorm Euro 6 dürften das ganze erste Halbjahr belasten.

Scania enttäuschte trotz des Absatz-Feuerwerks: Zwar stieg der operative Gewinn zwischen Oktober und Dezember um 16 Prozent auf 2,5 Milliarden Kronen (285 Millionen Euro). Analysten hatten aber deutlich höhere Zahlen auf dem Zettel und rechneten auch mit mehr Dividende. Doch Scania kappte die Ausschüttung von 4,75 Kronen vor einem Jahr auf 4,00 Kronen. Die Aktie verlor im frühen Handel mehr als drei Prozent und belastete auch die Papiere der Konzernmutter Volkswagen, die um 0,5 Prozent nachgaben.

Vor Scania hatte bereits der Rivale Volvo (FSE:VOL1) im November seine Produktion für den Jahresbeginn gekürzt. Die Schweden legen wie der weltgrößte Lkw-Bauer Daimler (ETR:DAI) am Donnerstag nächster Woche ihre Zahlen vor. Auch Volkswagens zweite Lastwagen-Tochter MAN (ETR:MAN) hatte sich skeptisch zu der Verkaufsrally geäußert.

Seit dem 1. Januar müssen neu zugelassene Lastwagen in der EU die umweltfreundlichere Abgasnorm Euro 6 erfüllen. Weil die Lkw dadurch teurer werden und es etwa bei der Autobahnmaut in Deutschland keinen Rabatt für diese Fahrzeuge gibt, schlugen die Spediteure vor dem Jahreswechsel massenhaft bei den günstigeren Euro-5-Wagen zu.

Alleine im Dezember legten die Neuzulassungen schwerer Lastwagen über 16 Tonnen in der Europäischen Union nach Zahlen des Branchenverbands Acea vom Mittwoch um 135,9 Prozent zu. Während Großbritannien mit einem Plus von gut 230 Prozent zwischenzeitlich zu Europas größtem Lkw-Markt wurde, stiegen die Neuzulassungen in Deutschland um 90 Prozent. Allerdings erfüllte laut dem deutschem Branchenverband VDA nicht einmal jeder siebte Lastwagen die neue Norm - das waren deutlich weniger als im Jahresschnitt.

Für das Gesamtjahr 2013 stand in der EU somit ein Absatzplus von fast neun Prozent - dabei hatte der Markt für schwere Lastwagen wegen der mauen Konjunktur zuvor monatelang am Boden gelegen. Im Frühjahr waren die Verkaufszahlen noch um zweistellige Prozentwerte eingebrochen. Und das, nachdem der Markt schon im Jahr 2012 in die Knie gegangen war.

Im Windschatten der schweren Brummis legten auch die Verkaufszahlen der übrigen Nutzfahrzeuge im Dezember kräftig zu. Über alle Klassen hinweg stiegen die Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 35 Prozent auf 169 744 Stück. Dank des rasanten Endspurts lagen die Verkäufe im Gesamtjahr sogar ein Prozent höher als 2012./mmb/she/stb

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