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ROUNDUP: Hapag-Lloyd und Hamburg Süd prüfen Reederei-Fusion - Tui frohlockt

Veröffentlicht am 18.12.2012, 13:35
HAMBURG/HANNOVER (dpa-AFX) - Unter den krisengeprüften deutschen Container-Reedereien zeichnet sich eine Großfusion ab. Der Vorstand von Hapag-Lloyd und die Geschäftsführung der Reederei Hamburg Süd prüfen einen möglichen Zusammenschluss ihrer Unternehmen, wie sie am Dienstag in Hamburg mitteilten. Die Aussicht auf ein Zusammengehen der Hamburger Branchengrößen lässt auch den Hannoveraner Reisekonzern Tui frohlocken, der seine Beteiligung an Hapag-Lloyd seit Jahren loswerden will. 'Wir begrüßen diese Gespräche grundsätzlich und sehen darin eine Wertchance für unseren Anteil', sagte ein Tui-Sprecher.

Die Tui-Aktien sprangen nach der Nachricht zeitweise um mehr als zwei Prozent in die Höhe. Am frühen Nachmittag lagen sie noch mit 1,15 Prozent im Plus bei 7,944 Euro. 'Das ist eine gute Nachricht für Tui', sagte ein Händler an der Börse.

TRENNUNG STEHT WEITER AUS

Der Reisekonzern ist an seiner einstigen Tochter Hapag-Lloyd noch mit 22 Prozent beteiligt. Die Mehrheit an der Reederei hatte er 2009 an ein Konsortium um die Stadt Hamburg und den Logistikunternehmer Klaus Michael Kühne verkauft, zu dem auch die Versicherer Hanse-Merkur und Signal Iduna gehören. Der Verkauf der restlichen Anteile verzögerte sich hingegen immer wieder.

Bei der Reederei Hamburg Süd, die mit vollem Namen Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft KG heißt, sieht die Eigentümerstruktur einfacher aus: Das Unternehmen gehört der Oetker-Gruppe, die sonst vor allem als Nahrungsmittel- und Brauereikonzern bekannt ist.

Die Schifffahrtsbranche kämpft mit Überkapazitäten, einer schwächelnden Nachfrage und hohen Treibstoffpreisen. Gedankenspiele über eine Fusion zwischen den Hamburger Reedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd hatte es daher schon früher gegeben. Im Sommer warb Hapag-Lloyd-Miteigner Kühne für diesen Schritt. 'Nur ein Zusammenschluss kann die Reederei wieder in die Spitzengruppe um die dänische Maersk und die Schweizerische MSC hieven', sagte er damals der 'Wirtschaftswoche'. Hamburg Süd sei dafür 'ein idealer Partner'.

VIERTGRÖSSTE REEDEREI DER WELT

Bei einem Zusammenschluss entstünde die viertgrößte Reederei der Welt mit mehr als 250 Containerschiffen und einer Kapazität von mehr als einer Million Standardcontainern (TEU). Der addierte Umsatz beider Reedereien lag im vergangenen Jahr bei mehr als zehn Milliarden Euro. Sie beschäftigten zusammen rund 11.500 Mitarbeiter und transportierten rund 8,3 Millionen TEU. Hapag-Lloyd wäre der größere der beiden Partner und würde grob gerechnet zwei Drittel des fusionierten Unternehmens ausmachen.

Wie lange die Gespräche dauern werden und zu welchem Ergebnis sie führen, ist völlig offen. Es sind eine Reihe von komplizierten Fragen zu klären. Sondierungen in der Vergangenheit waren an der Oetker-Seite gescheitert, die sich nicht mit einer Rolle als Teilhaber der Reederei begnügen wollte.

TUI BEHARRT AUF RECHTSPOSITION

Der Reisekonzern Tui hofft unterdessen weiter auf eine lukrative Trennung vom Container-Geschäft. Der Reisekonzern darf die verbliebenen Anteile inzwischen an die Börse bringen oder an einen anderen Investor veräußern. Abstriche von diesem Rechtsanspruch will Tui auch bei einer Fusion der Reedereien nicht machen, wie ein Sprecher betonte.

Einen möglichen Verkaufserlös will der Konzern nach früheren Angaben in den Schuldenabbau und den Ausbau des Reisegeschäfts stecken. Dabei wurde auch immer wieder über eine Komplettübernahme der Veranstaltertochter Tui Travel spekuliert, an der Tui bislang nur mit 56 Prozent beteiligt ist./stw/egi/enl/fbr

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