STUTTGART/SINDELFINGEN (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie sind IG Metall und Arbeitgeber ohne Annäherung in die vierte Verhandlungsrunde gestartet. Zum Auftakt der Gespräche am Dienstag in Sindelfingen bei Stuttgart war nicht erkennbar, ob die Arbeitgeber ihr Angebot nachbessern. Sie bieten bisher drei Prozent mehr Geld für 14 Monate. Die Gewerkschaft ein Plus von 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Vor Beginn der Verhandlungen hatte der Arbeitgeberverband Südwestmetall gefordert: 'Die IG Metall muss sich bewegen - und nicht nur auf der Straße.' Die Gewerkschaft machte auch am Dienstag weiter Druck. Ihrem Warnstreikaufruf folgten über 80.000 Beschäftigte aus 460 Betrieben, darunter allein 38 000 Metaller in Nordrhein-Westfalen und 20.000 in Baden-Württemberg. Seit Ende der Friedenspflicht am 28. April haben laut IG Metall bundesweit bereits rund 420.000 Beschäftigte aus rund 1700 Betrieben ihre Arbeit niedergelegt.
Die IG Metall droht mit einem unbefristeten Arbeitskampf, sollte bis Pfingsten keine Lösung gefunden werden. Die Gewerkschaft fordert auch eine unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit. Mehrere tausend Auszubildende demonstrierten vor dem Verhandlungslokal in Sindelfingen für bessere Perspektiven ihrer Altersgruppe. Eine Jugendvertreterin sagte: 'Wenn Südwestmetall sich konstruktiven Verhandlungen über die unbefristete Übernahme verweigert, schlagen wir unsere Zelte ab kommender Woche vor Hunderten Betrieben in ganz Baden-Württemberg auf.'
Südwestmetall-Sprecher Volker Steinmaier unterstrich, mit dem 'fairen Angebot' der Arbeitgeber sei der Boden bereitet für einen Kompromiss am Verhandlungstisch. Die IG Metall sei von ihren bereits im vergangenen Sommer aufgestellten qualitativen Forderungen noch keinen Schritt abgewichen. Die Warnstreiks seien unnötig und schädlich für die Branche: 'Solange noch verhandelt wird, sehen wir keine Veranlassung für solche Arbeitsniederlegungen.' Sie richteten Produktionsausfälle in Millionenhöhe an.
Dagegen bekräftigte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann vor den jungen Menschen in Sindelfingen: 'Die Geduld unserer Kollegen ist erschöpft, die Zeit für Spielchen vorbei.' Zuvor hatte er die Gewerkschaftsforderung schon vor mehr als 4000 Warnstreikenden des Daimler-Werks in Stuttgart-Untertürkheim bekräftigt: 'Das dicke Plus an Produktion und Produktivität wollen sich die Arbeitgeber als bares Geld in die eigene Tasche stecken und gleichzeitig ihre Beschäftigten mit einer Entgelterhöhung abspeisen, die gerade mal die Inflation ausgleicht.' Ein Blick in die Unternehmensbilanzen zeige, dass sich die Arbeitgeber deutlich mehr leisten könnten. 'Das Vorgelegte taugt nicht als Kompass zum Ziel.' Bei den qualitativen Themen müsse der Verband endlich seinen 'Herr-im-Hause-Standpunkt' aufgeben.
Auch bei den Verhandlungen für die Beschäftigten von Europas größtem Autobauer VW zeichnete sich am Dienstag keine Annäherung ab. Sie gingen in Salzgitter bereits nach knapp zwei Stunden zu Ende, ohne dass die Arbeitgeber ein Angebot unterbreiteten. Die IG Metall fordert für die rund 102 000 Beschäftigten der sechs westdeutschen VW-Werke und der VW-Finanztochter 6,5 Prozent mehr Geld. Die Gespräche sollen am 25. Mai in Hannover fortgesetzt werden.
Zum Plädoyer von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für höhere Lohnsteigerungen in Deutschland als in anderen Ländern sagte Arbeitgebersprecher Steinmaier: 'Die Lohnfindung ist Sache der Tarifpartner.' Eine Einmischung der Politik sei nicht angezeigt, denn diese habe die Folgen einer Entgelterhöhung nicht zu tragen./jug/DP/wiz
Vor Beginn der Verhandlungen hatte der Arbeitgeberverband Südwestmetall gefordert: 'Die IG Metall muss sich bewegen - und nicht nur auf der Straße.' Die Gewerkschaft machte auch am Dienstag weiter Druck. Ihrem Warnstreikaufruf folgten über 80.000 Beschäftigte aus 460 Betrieben, darunter allein 38 000 Metaller in Nordrhein-Westfalen und 20.000 in Baden-Württemberg. Seit Ende der Friedenspflicht am 28. April haben laut IG Metall bundesweit bereits rund 420.000 Beschäftigte aus rund 1700 Betrieben ihre Arbeit niedergelegt.
Die IG Metall droht mit einem unbefristeten Arbeitskampf, sollte bis Pfingsten keine Lösung gefunden werden. Die Gewerkschaft fordert auch eine unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung bei Leiharbeit. Mehrere tausend Auszubildende demonstrierten vor dem Verhandlungslokal in Sindelfingen für bessere Perspektiven ihrer Altersgruppe. Eine Jugendvertreterin sagte: 'Wenn Südwestmetall sich konstruktiven Verhandlungen über die unbefristete Übernahme verweigert, schlagen wir unsere Zelte ab kommender Woche vor Hunderten Betrieben in ganz Baden-Württemberg auf.'
Südwestmetall-Sprecher Volker Steinmaier unterstrich, mit dem 'fairen Angebot' der Arbeitgeber sei der Boden bereitet für einen Kompromiss am Verhandlungstisch. Die IG Metall sei von ihren bereits im vergangenen Sommer aufgestellten qualitativen Forderungen noch keinen Schritt abgewichen. Die Warnstreiks seien unnötig und schädlich für die Branche: 'Solange noch verhandelt wird, sehen wir keine Veranlassung für solche Arbeitsniederlegungen.' Sie richteten Produktionsausfälle in Millionenhöhe an.
Dagegen bekräftigte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann vor den jungen Menschen in Sindelfingen: 'Die Geduld unserer Kollegen ist erschöpft, die Zeit für Spielchen vorbei.' Zuvor hatte er die Gewerkschaftsforderung schon vor mehr als 4000 Warnstreikenden des Daimler
Auch bei den Verhandlungen für die Beschäftigten von Europas größtem Autobauer VW zeichnete sich am Dienstag keine Annäherung ab. Sie gingen in Salzgitter
Zum Plädoyer von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für höhere Lohnsteigerungen in Deutschland als in anderen Ländern sagte Arbeitgebersprecher Steinmaier: 'Die Lohnfindung ist Sache der Tarifpartner.' Eine Einmischung der Politik sei nicht angezeigt, denn diese habe die Folgen einer Entgelterhöhung nicht zu tragen./jug/DP/wiz