😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Indonesien bestellt 100 Leopard-Panzer

Veröffentlicht am 24.08.2012, 15:37
JAKARTA/BERLIN (dpa-AFX) - Indonesien hat nun offiziell den Kauf von 100 Leopard-2-Kampfpanzern in Deutschland beantragt. Das Parlament habe das Geschäft bereits gebilligt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Jakarta. Es werde aber noch über den Preis für die gebrauchten Panzer verhandelt. 'Eins ist sicher: Die Panzer sind nicht teuer', sagte Sprecher Hartind Asriner.

Der Bundesregierung lag bis Mitte dieser Woche lediglich ein Antrag auf Lieferung von vier Testpanzern des Typs Leopard 2A4 und vier Marder-Schützenpanzern aus Indonesien vor. Eine Entscheidung des geheim tagenden Bundessicherheitsrats über eine Genehmigung sei noch nicht gefallen, erklärte das Verteidigungsministerium auf eine parlamentarische Anfrage. Die Münchner Panzerschmiede Krauss-Maffei Wegmann, die den Leopard produziert, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Grüne und Linke warnten eindringlich vor einem Panzergeschäft mit Indonesien und argumentierten mit der Menschenrechtslage in dem Land. Jakarta will offenbar Leopard-Panzer des Typs 2A4 aus den 80er Jahren erwerben. Die Bundeswehr hat zwar noch einige dieser Panzer in ihren Altbeständen. Diese seien allerdings bereits für die Weiterentwicklung anderer Waffensysteme verplant, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Ein Verkauf von Panzer aus Bundeswehrbeständen ist damit eher unwahrscheinlich. Jakarta hat stattdessen vermutlich mit der Rüstungsindustrie verhandelt.

Nach einem Bericht des 'Jakarta Globe' gab Indonesien dem deutschen Angebot den Vorzug vor einer deutlich teureren niederländischen Offerte. Der Preis liege zwischen 800 000 und 1,5 Millionen US-Dollar (640 000 bis 1,2 Millionen Euro) pro Stück, heißt es in einem online veröffentlichten Bericht unter Berufung auf einen Parlamentarier. Die Niederländer hätten 2,5 Millionen US-Dollar haben wollen. Dem Bericht zufolge sollen in dem geplanten Deal neben dem Leopard auch weitere, leichtere Panzer enthalten sein. Dazu könnte der Schützenpanzer Marder zählen, den die Bundeswehr unter anderem in Afghanistan einsetzt. In den nächsten Jahren will sie ihre 409 Exemplare aber ausmustern und durch den Puma ersetzen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel war im Juli in Indonesien und hatte mit Präsident Susilo Bambang Yudhoyono über das möglichen Geschäft gesprochen. Das Land will seine Streitkräfte besser ausstatten und eine eigene Rüstungsindustrie aufbauen. Das Verteidigungsbudget 2011 bis 2014 umfasst 156 Billionen Rupien (13 Milliarden Euro).

Indonesien hat sich nach dem Abgang des Diktators Suharto 1998 zu einer soliden Demokratie entwickelt. Das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt mit 240 Millionen Einwohnern gehört als Schwellenland zu den G20-Staaten. Menschenrechtsorganisationen prangern vereinzelt Polizeigewalt und in der rohstoffreichen Provinz Papua, in der Separatisten kämpfen, unverhältnismäßige Gewalt der Sicherheitskräfte an.

Die Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Katja Keul betonte, dass in Drittstaaten außerhalb der Nato und der EU grundsätzlich keine Kriegswaffen geliefert werden dürften, soweit es keine besonderen sicherheitspolitischen Gründe dafür gebe. 'Solche besonderen Ausnahmegründe sind hier nicht ersichtlich', mahnte sie. Zudem bestreite auch die Bundesregierung nicht, dass es in Indonesien in bestimmten Regionen immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen komme.

Der stellvertretende Linke-Vorsitzende Jan van Aken sprach sogar von 'gravierenden' Menschenrechtsverletzungen. 'Sind die Panzer einmal verkauft, kann niemand verhindern, dass sie auch zur Unterdrückung der eigenen Bevölkerung eingesetzt werden', sagte er./oe/mfi/DP/fbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.