ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Italien wagt auf dem Höhepunkt der Nervosität wegen der Parlamentswahlen eine Platzierungsoffensive am Anleihemarkt: Fast 20 Milliarden Euro will das Land in dieser Woche bei Anlegern einsammeln. Die Unsicherheit an den Märkten ist hoch: Der Auftakt am Montag fiel durchwachsen aus, wie aus Zahlen der italienischen Notenbank hervorgeht. Und die richtige Nagelprobe steht erst noch bevor.
Die große Ungewissheit über den Ausgang der Wahlen haben sich offenbar in höheren Zinskosten für Italien bemerkbar gemacht. Bei einer Aufstockung unverzinslicher Anleihen (Zerobonds) mit Fälligkeit 2014 verlangten die Investoren eine Rendite von 1,68 Prozent, wie Zahlen der italienischen Notenbank zeigen. Das waren 0,25 Prozentpunkte mehr als bei einer vergleichbaren Auktion Ende Januar. Zudem konnte das Land nicht so viel Kapital wie geplant aufnehmen. Platziert wurden Papiere im Wert von 2,82 Milliarden Euro, angepeilt waren bis zu drei Milliarden Euro.
NAGELPROBE FOLGT AM MITTWOCH
Mit zwei weiteren inflationsgeschützten Anleihen nahm Italien zusätzliche 1,25 Milliarden Euro auf. Hier wurde das Platzierungsziel erreicht. Die Papiere, fällig 2021 und 2026, rentierten mit 2,79 und 3,23 Prozent. Ein Renditevergleich ist nicht sinnvoll, weil vergleichbare Auktionen zu lange zurückliegen. Bei Inflationslinkern ist die laufende Verzinsung an die Teuerung gekoppelt. Die Marktreaktionen fielen trotz der durchwachsenen Auktionsergebnisse positiv aus. Am Sekundärmarkt gaben die Renditen italienischer Papiere nach.
Der wirkliche Härtetest am Anleihemarkt kommt jedoch erst noch: Am Mittwoch sollen sieben Milliarden Euro bei Anlegern eingesammelt werden. Unter den Hammer kommen unter anderem richtungsweisende Titel mit zehnjähriger Laufzeit. Am Dienstag sollen mehr als acht Milliarden Euro am Geldmarkt beschafft werden.
In Italien wird seit Sonntag ein neues Parlament gewählt. Erste Prognosen werden am heutigen Montag kurz nach Schließung der Wahllokale gegen 15.00 Uhr erwartet. Es wird mit einer schwierigen Regierungsbildung gerechnet. Dem Mitte-Links-Bündnis um Pierluigi Bersani werden die größten Chancen eingeräumt. Allerdings hatte sich der Vorsprung zu den Mitte-Rechts-Parteien um Silvio Berlusconi zuletzt spürbar weiter verringert./bgf/hbr
Die große Ungewissheit über den Ausgang der Wahlen haben sich offenbar in höheren Zinskosten für Italien bemerkbar gemacht. Bei einer Aufstockung unverzinslicher Anleihen (Zerobonds) mit Fälligkeit 2014 verlangten die Investoren eine Rendite von 1,68 Prozent, wie Zahlen der italienischen Notenbank zeigen. Das waren 0,25 Prozentpunkte mehr als bei einer vergleichbaren Auktion Ende Januar. Zudem konnte das Land nicht so viel Kapital wie geplant aufnehmen. Platziert wurden Papiere im Wert von 2,82 Milliarden Euro, angepeilt waren bis zu drei Milliarden Euro.
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Mit zwei weiteren inflationsgeschützten Anleihen nahm Italien zusätzliche 1,25 Milliarden Euro auf. Hier wurde das Platzierungsziel erreicht. Die Papiere, fällig 2021 und 2026, rentierten mit 2,79 und 3,23 Prozent. Ein Renditevergleich ist nicht sinnvoll, weil vergleichbare Auktionen zu lange zurückliegen. Bei Inflationslinkern ist die laufende Verzinsung an die Teuerung gekoppelt. Die Marktreaktionen fielen trotz der durchwachsenen Auktionsergebnisse positiv aus. Am Sekundärmarkt gaben die Renditen italienischer Papiere nach.
Der wirkliche Härtetest am Anleihemarkt kommt jedoch erst noch: Am Mittwoch sollen sieben Milliarden Euro bei Anlegern eingesammelt werden. Unter den Hammer kommen unter anderem richtungsweisende Titel mit zehnjähriger Laufzeit. Am Dienstag sollen mehr als acht Milliarden Euro am Geldmarkt beschafft werden.
In Italien wird seit Sonntag ein neues Parlament gewählt. Erste Prognosen werden am heutigen Montag kurz nach Schließung der Wahllokale gegen 15.00 Uhr erwartet. Es wird mit einer schwierigen Regierungsbildung gerechnet. Dem Mitte-Links-Bündnis um Pierluigi Bersani werden die größten Chancen eingeräumt. Allerdings hatte sich der Vorsprung zu den Mitte-Rechts-Parteien um Silvio Berlusconi zuletzt spürbar weiter verringert./bgf/hbr