BERLIN (dpa-AFX) - Bei den Tarifverhandlungen für 14 000 Zeitungsredakteure ist auch in der zehnten Runde kein Durchbruch erzielt worden. Am kommenden Mittwoch werde in Berlin weiterverhandelt, erklärten Verleger und Gewerkschaftsvertreter am Donnerstag. Verdi und Deutscher Journalistenverband (DJV) fordern bei den Gehältern einen Zuwachs von bis zu sechs Prozent. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) bietet an, die Gehälter über eine 30-monatige Laufzeit um zweimal zwei Prozent zu erhöhen. Verhandelt wird auch über Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie die Einbindung von Online-Journalisten in den Tarifvertrag.
"Leider sind wir heute nicht zu einem Abschluss gekommen", so BDZV-Verhandlungsführer Georg Wallraf. "Doch es hat sich wieder gezeigt, dass die zu verhandelnden Tarifmaterien sehr komplex und kompliziert sind." Bislang gebe es in keinem Punkt eine wirkliche Annäherung, sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner. In den Fragen zu Gehalts- und Honorarerhöhungen sowie zum Manteltarifvertrag habe es beim BDZV keine nennenswerte Bewegung gegeben, erklärte Verdi.
Von einer seiner zentralen Forderungen war der Verlegerverband abgerückt. Er verlangt nicht mehr die Anpassung der Gehälter an die Kaufkraft der jeweiligen Region. Jedoch sollen im Gegenzug Weihnachts- und Urlaubsgeld in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern bereits mit dem Weihnachtsgeld 2014 auf 1,5 Monatsgehälter pro Jahr abgesenkt werden. Die Arbeitgeber begründen dies mit den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen für Verlage im Norden. In den anderen Regionen sollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld über einen Zeitraum von fünf Jahren von 1,75 auf 1,5 Monatsgehälter abgeschmolzen werden.tw