WIESBADEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Exporte bewahren die deutsche Wirtschaft in der Schuldenkrise vorerst vor einem Absturz. Zwar bremsen die Turbulenzen Europas Konjunkturlokomotive, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag hervorgeht. Mit einem Wachstum von 0,3 Prozent im zweiten Quartal steht Deutschland aber noch besser da als die meisten anderen Eurostaaten. Für das zweite Halbjahr 2012 erwarten Ökonomen allerdings Rückschläge: Die Rezession in Europas Krisenländern werde zunehmend auch in Deutschland spürbar.
Positive Impulse für das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) kamen im zweiten Quartal vor allem von den Ausfuhren. Deutschland exportierte im Zeitraum April bis Ende Juni 2,5 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Zugleich stiegen die Importe mit 2,1 Prozent etwas weniger.
Die deutsche Elektroindustrie berichtete von einem Exportrekord - vor allem dank kräftiger Nachfrage aus den USA und Japan. Ausfuhren im Gesamtwert von 13,4 Milliarden Euro im Juni bedeuteten nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI ein Plus von achteinhalb Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und den höchsten Juni-Wert überhaupt. Im ersten Halbjahr stiegen die Elektroexporte um dreieinhalb Prozent auf 78,4 Milliarden Euro und erreichten ebenfalls eine Höchstmarke.
Nach den Zahlen der Wiesbadener Statistiker waren auch die privaten (plus 0,4 Prozent) und die staatlichen Konsumausgaben (plus 0,2 Prozent) im zweiten Vierteljahr höher als im Vorquartal. Auf einer robusten Binnennachfrage ruhen die Hoffnungen von Volkswirten für die zweite Jahreshälfte. 'Das gilt für den privaten Konsum und den privaten Wohnungsbau, jedoch nicht für Ausrüstungsinvestitionen', sagte der Chefvolkswirt der staatlichen KfW, Norbert Irsch, der Nachrichtenagentur dpa.
Die KfW sei ziemlich sicher, dass das Gesamtjahr 2012 nach Herausrechnen des Kalendereinflusses mit einer eins vor dem Komma beendet werde. Allerdings ist die KfW-Prognose pessimistischer geworden: Bisher hatte die Bank für 2012 ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet. Für 2013 rechnen die Experten nur noch mit einem Plus von 1,5 (bisher: 2,0) Prozent. 'Die Konjunktur wird schlechter in Deutschland, es breitet sich Investitionsunsicherheit aus', erklärte Irsch. 'Die Unsicherheit hat sehr stark zugenommen, weil noch keine klare Lösungsperspektive erkennbar ist, die für die Mehrheit der Unternehmer und der Investoren am Finanzmarkt überzeugend ist.'
Die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes belegen dies: Die Investitionen in Bauten und vor allem in Ausrüstungen wie Maschinen und Fahrzeuge gingen im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal erneut zurück. Es war das dritte Minus bei den Ausrüstungsinvestitionen in Folge.
Neben einem Einbruch der Aufträge aus Euro-Krisenstaaten wie Spanien und Italien gebe es auch Anzeichen für sinkende Nachfrage aus anderen wichtigen Absatzmärkten wie China, erklärte Volkswirt Alexander Koch von der Unicredit.
Zu Jahresbeginn 2012 hatte das deutsche BIP real noch um 0,5 Prozent zugelegt. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 gab es im zweiten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von preisbereinigt 0,5 Prozent. Allerdings gab es 2012 einen Arbeitstag weniger. Kalenderbereinigt lag der Zuwachs zum Vorjahr bei 1,0 Prozent./ben/hqs/DP/jkr
Positive Impulse für das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) kamen im zweiten Quartal vor allem von den Ausfuhren. Deutschland exportierte im Zeitraum April bis Ende Juni 2,5 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Zugleich stiegen die Importe mit 2,1 Prozent etwas weniger.
Die deutsche Elektroindustrie berichtete von einem Exportrekord - vor allem dank kräftiger Nachfrage aus den USA und Japan. Ausfuhren im Gesamtwert von 13,4 Milliarden Euro im Juni bedeuteten nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI ein Plus von achteinhalb Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und den höchsten Juni-Wert überhaupt. Im ersten Halbjahr stiegen die Elektroexporte um dreieinhalb Prozent auf 78,4 Milliarden Euro und erreichten ebenfalls eine Höchstmarke.
Nach den Zahlen der Wiesbadener Statistiker waren auch die privaten (plus 0,4 Prozent) und die staatlichen Konsumausgaben (plus 0,2 Prozent) im zweiten Vierteljahr höher als im Vorquartal. Auf einer robusten Binnennachfrage ruhen die Hoffnungen von Volkswirten für die zweite Jahreshälfte. 'Das gilt für den privaten Konsum und den privaten Wohnungsbau, jedoch nicht für Ausrüstungsinvestitionen', sagte der Chefvolkswirt der staatlichen KfW, Norbert Irsch, der Nachrichtenagentur dpa.
Die KfW sei ziemlich sicher, dass das Gesamtjahr 2012 nach Herausrechnen des Kalendereinflusses mit einer eins vor dem Komma beendet werde. Allerdings ist die KfW-Prognose pessimistischer geworden: Bisher hatte die Bank für 2012 ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet. Für 2013 rechnen die Experten nur noch mit einem Plus von 1,5 (bisher: 2,0) Prozent. 'Die Konjunktur wird schlechter in Deutschland, es breitet sich Investitionsunsicherheit aus', erklärte Irsch. 'Die Unsicherheit hat sehr stark zugenommen, weil noch keine klare Lösungsperspektive erkennbar ist, die für die Mehrheit der Unternehmer und der Investoren am Finanzmarkt überzeugend ist.'
Die jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes belegen dies: Die Investitionen in Bauten und vor allem in Ausrüstungen wie Maschinen und Fahrzeuge gingen im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal erneut zurück. Es war das dritte Minus bei den Ausrüstungsinvestitionen in Folge.
Neben einem Einbruch der Aufträge aus Euro-Krisenstaaten wie Spanien und Italien gebe es auch Anzeichen für sinkende Nachfrage aus anderen wichtigen Absatzmärkten wie China, erklärte Volkswirt Alexander Koch von der Unicredit.
Zu Jahresbeginn 2012 hatte das deutsche BIP real noch um 0,5 Prozent zugelegt. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 gab es im zweiten Quartal dieses Jahres ein Wachstum von preisbereinigt 0,5 Prozent. Allerdings gab es 2012 einen Arbeitstag weniger. Kalenderbereinigt lag der Zuwachs zum Vorjahr bei 1,0 Prozent./ben/hqs/DP/jkr