LONDON (dpa-AFX) - Der Konsumgüterhersteller Unilever (AS:ULVR) hat zum Jahresbeginn überraschend gute Geschäfte vor allem mit Hautpflege- und Hygieneprodukten gemacht. Der Konzern profitierte neben einer guten Nachfrage auch von Preiserhöhungen. Für das Gesamtjahr hält der Vorstand an seinen Zielen fest. Anleger zeigten sich erfreut: Die Unilever-Aktie kostete gegen Donnerstagmittag rund 5,5 Prozent mehr als am Vortag. Seit dem Jahreswechsel hat sich damit das Papier um gut 7,3 Prozent verteuert.
Wie das Unternehmen mit Marken wie Ben&Jerry's, Dove und Knorr am Donnerstag in London mitteilte, stieg der Umsatz zum Jahresstart um 1,4 Prozent auf rund 15 Milliarden Euro. Das unter anderem um Wechselkurseffekte bereinigte Wachstum lag bei 4,4 Prozent. Damit übertraf Unilever die durchschnittlichen Analystenerwartungen. Aus Sicht von RBC-Analyst James Edwardes Jones gelang Unilever im ersten Quartal die Balance zwischen einem größeren Absatz und höheren Preisen. Mit dem zweiten Halbjahr dürfte sich dann auch der Marktanteil verbessern.
Im ersten Quartal steigerten alle Sparten ihren Erlös. Selbst das kriselnde Geschäft mit Speiseeis konnte ein leichtes Plus vorweisen. Das Segment soll früheren Angaben nach bis 2025 abgestoßen sein. Unilever wolle sich auf ein Portfolio von "Marken mit starken Positionen" konzentrieren, hieß es damals zur Begründung. Um die Rendite für die Aktionäre zu maximieren, sollen zudem "andere Möglichkeiten der Trennung" in Betracht gezogen werden.
Nach der Abtrennung der Eissparte will sich Unilever fokussieren auf vier Geschäftsfelder "Beauty and Wellbeing" mit Marken wie Dove und Vaseline, "Personal Care" mit Produkten von Axe und Rexona sowie "Home Care" (Domestos, Cif) und "Nutrition"-Artikel unter anderem von Knorr.
Neben dem Umbau will Unilever ein umfassendes Produktivitätsprogramm starten. Durch das Programm sollen rund 7500 Mitarbeiter den Konzern verlassen. Mit schlankeren Konzernstrukturen sollen in den kommenden drei Jahren 800 Millionen Euro eingespart werden.
Für das Gesamtjahr hält der Vorstand an seinen Zielen fest. Der unter anderem um Wechselkurseffekte bereinigte Erlös soll um drei bis fünf Prozent zulegen. Die operative Marge dürfte sich leicht erhöhen, sofern sich die Kosteninflation für Material normalisiert und die Produktivität wie erhofft gesteigert wird.