FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) geht nach wie vor an Unternehmen und Haushalten vorbei. Trotz der Liquiditätsschwemme der Notenbanker hat sich das Wachstum der Geldmenge im September überraschend weiter abgeschwächt, und das Kreditvolumen ist abermals deutlich gesunken. Das geht aus den jüngsten Zahlen hervor, die die EZB am Donnerstag veröffentlicht hat.
Der EZB-Statistik zufolge ist die Kreditvergabe an den privaten Sektor in der Eurozone im September um 0,8 Prozent zurückgegangen. Bereits in den Vormonaten war sie um 0,6 Prozent beziehungsweise 0,4 Prozent gesunken. Die Geldmenge ist in der am meisten beachteten Abgrenzung 'M3' im Jahresvergleich um 2,7 Prozent geklettert. Experten hatten für den September einen Anstieg um 3,0 Prozent erwartet.
Der Vorlaufindikator für die wirtschaftliche Dynamik im Euroraum legte damit so langsam zu, wie zuletzt im April. Die Daten zeigen ein Dilemma: Die EZB stellt den Geschäftsbanken über historisch niedrige Leitzinsen und unbegrenzte Refinanzierungsofferten massiv Liquidität bereit. Diese kommt jedoch in der Realwirtschaft nicht an.
Mit ihrer Ankündigung, notfalls unbegrenzt Krisenländeranleihen zu kaufen, hat die EZB zwar die Ängste vor einem Zusammenbruch der Währungszone reduziert und so die Finanzmärkte beruhigt. Doch wie bereits der enttäuschende Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas und der Einkaufsmanagerindizes am Vortag, zeigen auch die Zahlen zu den Krediten und zur Geldmenge, dass die Notenbank-Offensive am schwachen Konjunkturverlauf bislang wenig ändern kann.
'Die verbesserte Situation an den Finanzmärkten braucht ihre Zeit, um sich in der Realwirtschaft niederzuschlagen', sagt Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank. Diskussionen über weitere Maßnahmen der EZB, um die Konjunktur anzuschieben, wie eine erneute Senkung der Leitzinsen, könnten wieder aufkommen. Laut Volkswirt Michael Schubert von Commerzbank liegt die schwache Kreditvergabe weniger daran, dass die Geldhäuser die Taschen zuhalten: 'Unsere empirischen Studien deuten darauf hin, dass sie immer noch zu einem großen Teil auf eine geringe Nachfrage zurückzuführen ist.'/hbr/jsl
Der EZB-Statistik zufolge ist die Kreditvergabe an den privaten Sektor in der Eurozone im September um 0,8 Prozent zurückgegangen. Bereits in den Vormonaten war sie um 0,6 Prozent beziehungsweise 0,4 Prozent gesunken. Die Geldmenge ist in der am meisten beachteten Abgrenzung 'M3' im Jahresvergleich um 2,7 Prozent geklettert. Experten hatten für den September einen Anstieg um 3,0 Prozent erwartet.
Der Vorlaufindikator für die wirtschaftliche Dynamik im Euroraum legte damit so langsam zu, wie zuletzt im April. Die Daten zeigen ein Dilemma: Die EZB stellt den Geschäftsbanken über historisch niedrige Leitzinsen und unbegrenzte Refinanzierungsofferten massiv Liquidität bereit. Diese kommt jedoch in der Realwirtschaft nicht an.
Mit ihrer Ankündigung, notfalls unbegrenzt Krisenländeranleihen zu kaufen, hat die EZB zwar die Ängste vor einem Zusammenbruch der Währungszone reduziert und so die Finanzmärkte beruhigt. Doch wie bereits der enttäuschende Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas und der Einkaufsmanagerindizes am Vortag, zeigen auch die Zahlen zu den Krediten und zur Geldmenge, dass die Notenbank-Offensive am schwachen Konjunkturverlauf bislang wenig ändern kann.
'Die verbesserte Situation an den Finanzmärkten braucht ihre Zeit, um sich in der Realwirtschaft niederzuschlagen', sagt Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank. Diskussionen über weitere Maßnahmen der EZB, um die Konjunktur anzuschieben, wie eine erneute Senkung der Leitzinsen, könnten wieder aufkommen. Laut Volkswirt Michael Schubert von Commerzbank liegt die schwache Kreditvergabe weniger daran, dass die Geldhäuser die Taschen zuhalten: 'Unsere empirischen Studien deuten darauf hin, dass sie immer noch zu einem großen Teil auf eine geringe Nachfrage zurückzuführen ist.'/hbr/jsl