n KÖLN (dpa-AFX) - Der ins Schlingern geratene Spezialchemiekonzern Lanxess F:LXS hat den Finanzmarkt wegen hoher Sonderkosten für den Umbau auf einen Verlust im laufenden Jahr eingestimmt. "Wir werden rote Zahlen schreiben", sagte Konzernchef Matthias Zachert am Donnerstag in Köln mit Blick auf das vierte Quartal. Dann schlägt der Umbau mit hohen Sonderlasten zu Buche. Auch für das Gesamtjahr seien rote Zahlen nicht auszuschließen. Es stehe "Spitze auf Knopf", erklärte der Manager.
Auch 2015 und 2016 seien weitere Belastungen durch die Sparmaßnahmen zu erwarten. Darüber hinaus dürften dann auch hohe Leerkosten durch zusätzliche Kapazitäten im Kautschukgeschäft anfallen. Zwei neue Kautschuk-Anlagen werden im ersten Halbjahr 2015 in Betrieb gehen. Sie sollen aber nur "graduell" angefahren werden, erklärte Zachert. Den Kapazitätsausbau hatte der Konzern in Boomphasen eingeleitet.
Am Morgen hatten die Kölner einen umfassenden Stellenabbau vor allem in Deutschland angekündigt. Bis Ende 2016 sollen weltweit rund 1000 Stellen abgebaut werden. Durch die starke Ausrichtung auf das Kautschuk-Geschäft und die Abhängigkeit von der Reifen- und Autoindustrie war Lanxess 2013 tief in die roten Zahlen gerutscht.
Die Kölner sind als größter Kautschukhersteller der Welt insbesondere von der Nachfrage in der Reifen- und Autoindustrie abhängig. Überkapazitäten und Preisdruck prägen den Kautschukmarkt seit längerem. Im Herbst 2013 hatte der Konzern bereits ein erstes Sparprogramm aufgelegt.tb
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